Veröffentlicht am 2020-11-21 In Leben im Bündnis, Schönstätter

Zum Heimgang von Pater Antônio Lobo “als guter Hirt”

BRASILIEN, Luciana Rosas @schoenstatt.org Mit Beiträgen von Diogenes N. Lawand, P. Marcelo Aravena, Debora Cristina Gimenez •

Am 19. November starb P. Antônio Lobo, allgemein bekannt als P. Lobo. Er verstarb mit 88 Jahren, nach einem Leben, das er total für Schönstatt eingesetzt hatte. Er gehörte dem Kurs „Sicut Pastor“ (Wie der Hirte) des Instituts der Schönstatt-Patres an und war in der Tat wie der Gute Hirte, der in seinem langen und gesegneten Leben viele Menschen begeisterte. –

Pater Antônio Ribeiro Lobo wurde am 23. Dezember 1931 in Paços da Ferreira, Nordportugal, geboren. Aus einer großen Familie stammend hatte er 20 Geschwister. Das Studium für das Priestertum wurde dank der Ehrwürdigen Dienerin Gottes, Silvia Cardoso, einer Tante von Pater Miguel Lencastre, möglich. Von dieser Begegnung erzählt er in einem Interview, das er der Schönstattjugend Brasiliens gegeben hat (Video in Portugiesich).

 

Er trat der Gesellschaft der Pallottiner bei, studierte in Portugal und in der Schweiz, promovierte an der Universität von Coimbra in Philosophie, Psychologie und iberischen Sprachen. Pater Lobo war der erste Portugiese, der sein Liebesbündnis schloss – am 22.08.1959. Er wurde am 21. Dezember 1960 zum Priester geweiht und kam 1970 nach Brasilien, wo er sich in den Dienst der Menschen stellte und deren Herzen gewann.

Seine Erfahrung mit chilenischen Pallottiner-Seminaristen in der Schweiz hatte einen direkten Einfluss auf seine Begegnung mit der Spiritualität Schönstatts. Mit der Gründung des Säkularinstituts der Schönstatt-Patres beschloss er, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen. Er wurde Mitglied  des Kurses „Sicut Pastor“, dessen Aufgabe es war, das Erbe des Vaters und Gründers zu bewahren, indem jeder nach dem Beispiel des Guten Hirten lebte.

Das berühmte Foto

Diejenigen, die Pater Antônio Lobo kannten, kennen sicherlich die Geschichte des „berühmten Fotos“. Es ist ein Foto, das ihn mit dem Gründer der Schönstatt-Bewegung Pater Josef Kentenich zeigt. Er trug dieses Foto immer bei sich, und er war stolz darauf, dieses Foto jedem zeigen zu können. Und auf die Frage, wie er zu einem solchen Foto gekommen sei, antwortete er mit der ihm eigenen Objektivität: „Ganz einfach. Ich ging zu ihm hin und bat ihn, ein Foto mit mir zu machen“.

Pater Lobo fragte auch gerne: „Kennen Sie meine Mutter?“ Wenn die Frage verneint wurde, zog er ein Bild der Mutter Gottes aus seiner Tasche und bot es als Geschenk an. Er zauberte auch, um mit Kindern zu spielen; viele von ihnen haben noch gute Erinnerungen an diese Zeit.

Mann des Gebetes

Pater Antônio Lobo war ein Mann des tiefen Glaubens und Gebets. Das bezeugte er durch seine Besuche im Schönstatt-Heiligtum, das Rosenkranzgebet und die Anbetung des Allerheiligsten.

Als Mann des Gebets und der Tat war Pater Lobo immer sehr apostolisch. Er war Pfarrer, Kaplan der Fußballmannschaft Palmeiras von São Paulo, arbeitete in der Pastoral des Heiligtums Sion Jaraguá in der Stadt São Paulo und beriet die Mädchen-und Frauenjugend der Stadt Caieiras. In den 1980er und 1990er Jahren gehörte er dem Zentralrat der Region Sudeste an.

Er lebte dann lange in der Stadt Londrina in Paraná, für die er sich auch als Alterssitz entschied. Er sagt, dass er auf die Frage seines Vorgesetzten, an welchem der beiden Orte er leben möchte –  es ist eine Regel bei den Patres, dass sie  mit  75 Jahren wählen können, wo sie leben möchten -,  antwortete: erstens Londrina; zweitens Londrina. Lange Zeit war er als Beichtvater im Heiligtum und in der Kathedrale tätig. In Londrina gründete er mit Laien das „Haus Maria“, das sich der Genesung von Alkohol- und Drogenabhängigen widmet, und er hat auch mit verlassenen Kindern gearbeitet. Laut Pater Lobo selbst war dies die Arbeit, die ihm die meiste Freude bereitete, insbesondere die Arbeit mit Kindern.

 

Lobo

Einige Zeugnisse

“Pater Antônio Lobo hatte einen ganz besonderen Anteil an meinem Leben. Wir lernten uns kennen, als ich 9 Jahre alt war. Zuerst hatte ich Angst, ich glaube, wegen seines Namens: Lobo, Wolf! Aber dann fing er an, den berühmten Zauber zu zaubern, und wir hatten viel Spaß. Als ich in die Pubertät kam, war er mein erster spiritueller Begleiter. Danach haben wir nie mehr aufgehört miteinander zu reden. Es war sehr schön, die tiefe Liebe zu sehen, die er für die Gottesmutter und die Schönstatt-Bewegung empfand.”

 N.

“Pater Antonio arbeitete lange Zeit mit Frau Leonor T. Gavilan (bereits verstorben) zusammen und unterstützte die ersten Generationen der Jugend in Caieiras. Sein Engagement für diese Arbeit war sehr wichtig und brachte viele „Früchte hervor, die im Laufe der Jahre geerntet wurden“. Wir sind alle sehr dankbar für sein Engagement und seine Hingabe. Möge der Himmel Sie in Dankbarkeit für Ihr Ja aufnehmen“.

Debora Cristina Gimenez – Caieiras, São Paulo, Mitglied des X. Kurses des Instituts für Familien in Brasilien

 

 

Vídeo: das berühmte Foto

Beisetzung am 20. November in Jaraguá

Die Totenmesse wurde am 20. November um 9.00 Uhr morgens in der Pfarrkirche von Jaraguá gefeiert und die Beerdigung findet auf dem Friedhof der Schönstattpatres im Schatten des Sionheiligtums Jaraguá statt.

Im Hinblick auf die Pandemie-Bestimmungen wegen COVID-19  wurde die Feier über den Facebook-Account des Heiligtums von Jaraguá übertragen. Wir beten fuer seine ewige Ruhe und danken ihm fuer seine Hingabe

 

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Bad Ems, Deutschland

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