Veröffentlicht am 2020-05-11 In Leben im Bündnis

So schrieb die Gottesmutter ihren Namen in mein Herz

PARAGUAY, Patricia Domínguez •

Durch ein Labyrinth von Wegen kam ich zum Schönstatt-Heiligtum. Ich würde gerne erzählen, wie tief ich mich daran erinnere, als ich zum ersten Mal diesen Gnadenort betreten habe, aber das tue ich nicht. Ich würde gerne sagen, dass ich ein Brennen in meinem Herzen fühlte, als ich das erste Mal mit der MTA den Blick kreuzte, aber dem ist nicht so. Ich würde gerne sagen, dass sich mein Leben seit dieser Begegnung der Herzen für immer verändert hat. Aber so war es nicht. Zumindest dachte ich das.—

Ich muss Ihnen – zu meiner Schande – sagen, dass ich von meinem ersten Besuch im Heiligtum enttäuscht weggegangen bin. Ich habe die Leute immer sagen hören, dass dies ihr zweites Zuhause sei, dass es ein kleines Stück Himmel mitten in der Stadt sei. Diese kleine Kapelle mit den unbequemen Bänken? Es ergab keinen Sinn, das haben sie wahrscheinlich gesagt, weil es sich so nett anhört.

Doch hier bin ich Jahre später, an einem Mittwochmorgen, und freue mich mehr denn je darauf, wieder in dieser kleinen Kapelle zu sein. Heute möchte ich also nicht nur erzählen, wann oder warum, sondern auch, wie die Vorsehung mich immer wieder zum Heiligtum geführt hat, bis die Gottesmutter schließlich mein Leben und mein Herz in Besitz genommen hat.

Die drei Säulen meines Glaubens

Ich konnte meinen Glauben und mein spirituelles Wachstum auf drei Säulen gründen: die Liebe zur Mission, die menschlichen Werkzeuge und das Liebesbündnis. Auf die eine oder andere Weise miteinander verbunden, für den menschlichen Blick irgendwie durcheinander, aber in Gottes Augen wurde jedes Stück an den richtigen Ort und zur richtigen Zeit gebracht.

Im Jahr 2015 erlebte ich meine ersten Missionen. Ich könnte stundenlang darüber sprechen, wie ich diese Karwoche gelebt habe, aber ich möchte zu dem kommen, was meine Aufmerksamkeit erregte, und das war das Herz einer Missionarin, die so viel Frieden und Gelassenheit vermittelte. Sie sprach über Gott, als ob nichts wichtiger wäre, und mit einem mütterlichen Lächeln schickte sie uns jeden Morgen auf Mission. Und so fühlte ich in einer Stadt im Landesinneren von Paraguay, dass ich das auch für andere sein musste: eine kleine Maria, mit anderen Worten, Gott wollte, dass ich von diesem Moment an nach Werktagsheiligkeit strebe.

Ich? Eine kleine Maria? Ich war und bin noch so weit davon entfernt, diesen Wunsch zu erfüllen. Gott hat es jedoch auf sich genommen, diesen Tontopf zu zerbrechen und ihn wieder zusammenzusetzen, nicht indem er seine Risse verbirgt, sondern indem er sie als Quelle des Zeugnisses benutzt, dass er nicht viel mehr verlangt als ein Herz, das willig ist und ihn liebt. Genau das.

Von dem Wunsch, der in dieser Mission geboren wurde, ging ich zur zweiten Säule über, zu meinen menschlichen Instrumenten. Wie viele Lehrer hat Gott in mein Leben gesetzt! Unzählige, von einem Lächeln an einem schlechten Tag bis zu einem unerwarteten „Heute habe ich für dich gebetet“. Sie haben mich von der Straße geholt, wie es der barmherzige Samariter getan hat. Geschlagen und verletzt, heilten sie meine Wunden mit Liebe, mit einem Imbiss, mit einem Tereré, mit einer Kantate im Heiligtum. Das ist, wie wenig und wie viel sie für mich getan haben und was Sie und ich für jemand anderen tun können. Das bringt mich zu der Annahme, dass jeder von uns eine Rolle im Leben eines Menschen zu spielen hat, und wie können wir nicht Licht und Hoffnung für diese Person sein wollen? Mit so wenig können wir ein Herz berühren, wenn wir uns als kleine Werkzeuge in den Händen Christi wissen.

Die „Torheit“ Christi

Er hat keine Hände, Füße oder Stimme, aber er fragt nach unseren! Wie das? Meine Hände, die so klein und so schmutzig sind? Nach einem kurzen – und bescheidenen – Weg an seiner Seite kann ich sagen, dass dies die Hände sind, die Christus am liebsten hat. Und meine Füße, die so müde sind und sich so langsam bewegen? Mit genau diesen kleinen Füßchen will Christus hinausgehen und die Welt erobern; es genügt, Papst Franziskus im feierlichen Segen urbi et orbi zu sehen. Und meine Stimme? Wenn ich nicht viel über den Glauben oder die Bibel weiß, was soll ich denn sagen?. Aber er will mit meiner Stimme sprechen.

Die Wahrheit ist, dass Christus – bei allem Respekt – verrückt ist. Wenn wir die Dinge, die Er tut und die Er von uns verlangt, nach menschlicher Logik analysieren würden, würde dies niemals Früchte tragen. Wir würden lachen und sagen: Jesus, das ist unmöglich, mach es anders. Und er, mit seinem warmen Lächeln, würde uns antworten: Für meinen Vater gibt es keine Unmöglichkeiten.

Und so unmöglich erschien mir das Liebesbündnis. Ich war so schlecht und sie war so gut. Ich war so schwach, und sie war so treu. Ich so ich, und sie, nun ja, so sie.

Dieser Herzensaustausch fand im schwierigsten Jahr meines Lebens statt. In Gesundheits-, Familien-, Finanz- und Rechtsfragen hat sich meine Welt in weniger als einem Monat auf den Kopf gestellt. Aber da war meine MTA, sie kam unerwartet und ging erst, nachdem sie alles für mein ewiges Fiat vorbereitet hatte.

Und so schrieb ich eines Tages im Oktober, ohne Licht wegen Stromausfall, unter der typischen paraguayischen Hitze und mit vielen Moskitos, meinen Namen in das Herz meiner Königin. Was ich damals nicht sehen konnte, war, dass sie ihren Namen schon sehr lange vorher in mein Herz eingeschrieben hatte!

Die Liebe der Gottesmutter war meine Rettung

Ihre Liebe hat mich gerettet. Sie lehrte mich beten, meine Kreuze schweigend zu tragen und in jeder Situation ein „Mir geschehe“ auszusprechen, aber jetzt mit einem Ass im Ärmel: Die Mutter Christi ist meine Verbündete! Es gibt nichts und niemanden, der mich aufhalten kann.

Dieses Liebesbündnis beruht auf zwei Teilen: Es ist nichts ohne sie, aber es ist auch nichts ohne mich, ohne dich, denn das Liebesbündnis ist viel mehr als ein Ritus im Heiligtum.

Dieses Liebesbündnis beruht auf zwei Teilen: Es ist nichts ohne sie, aber es ist auch nichts ohne mich, ohne dich, denn das Liebesbündnis ist viel mehr als ein Ritus im Heiligtum.

Das weckt dich jeden Morgen auf und macht dich bereit, bei der Arbeit und im Studium das Beste aus dir herauszuholen. Es bedeutet, alles für die Liebe zu geben und es mit Freude zu tun. Es heißt, dich in jeder Situation zu fragen: Was würde Maria an meiner Stelle tun? Wie würde sie auf diese Beleidigung, auf diese Situation reagieren? Es bedeutet auch umfallen, den Tiefpunkt erreichen und sich erneut von ihr retten lassen.

Ein Verbündeter zu sein und sich danach zu sehnen, eine kleine Maria zu sein, ist einfach eine Lebensart.

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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