Veröffentlicht am 2018-08-06 In Leben im Bündnis

Berufung und Dienst am Nächsten: Diakonatsweihe von Vitor Possetti

BRASILIEN, Cassio Leal •

Der 29. Juli war ein ganz besonderer Tag für die Schönstatt-Patres und für das Sionsheiligtum in Jaraguá. Fast fünf Jahrzehnte nach der Einweihung des Heiligtums feierte die Schönstattfamilie erstmals die Diakonatsweihe eines künftigen Schönstatt-Paters, ein Geschenk für 50 Jahre Heiligtum. Vitor Possetti wurde nach einem langen Weg von Studium, Dienst am Nächsten und der Kirche und begleitet von seiner Familie und seinen Freunden zum Diakon geweiht. —

Vitor Possetti

“Selig die Armen im Geist, denn ihnen gehört das Himmelreich (Mt5,3)”. Diese Worte sprach Jesus bei der berühmten Bergpredigt, mit der Er seinen Jüngern eine grundlegende Botschaft vermittelte. Dieselben Worte waren auf der Einladung zur Diakonatsweihe von Vitor Hugo gedruckt und drücckten seine Dienstbereitschaft für Christus und seine Kirche aus.

Diakon Vitor Possetti wurde in der Universitätsstadt Londrina im Staat Paraná geboren. Diese Stadt birgt Schönstatt in ihren Wurzeln, denn 1936 kamen 12 Marienschwestern von Deutschland und gründeten die Schule ‘Mãe de Deus’. Von dieser Schule aus begann die Schönstattbewegung in der Region zu wachsen und Londrina erhielt dreimal die Gelegenheit, vom Gründer des Schönstatts, P. Josef Kentenich,  besucht zu werden. Stadt und Schule wuchsen gemeinsam und heute ist die Schule Teil der Geschichte der Stadt.

Vitor wurde 1985 in einer einfachen katholischen Familie geboren. Als Jugendlicher engagierte er sich in der Mannesjugend Schönstatts, und bevor er ins Säkularinstitut der Schönstatt-Patres eintrat, studierte er Sozialwissenschaften an der Staatlichen Universität von Londrina. Zuletzt arbeitete Vitor im Erziehungszentrum Catarina Kentenich in São Paulo, einem sozialen Werk, das von Schönstatt-Patres geleitet wird und wertvolle Arbeit für arme Kinder und Jugendliche leistet. ‘Possetti’, wie er von Freunden der Mannesjugend genannt wird, liebt es, mit dem Volk und den Ärmsten in Dauerkontakt zu stehen, denn “ihnen gehört das Himmelreich”.

Vitor Possetti

Die erste Diakonatsweihe im Heiligtum von Jaraguá

Der Diakonatsweihe stand Bischof Dom Devair de Araújo Fonseca vor, Weihbischof der Erzdiözese São Paulo, verantwortlich für die Bischofsregion Brasilândia. Eine Abordnung von ca. 80 Personen kam von Londrina zur Weihe, darunter Familienangehörige und Freunde,  Marienschwestern, Mitglieder der Schönstattfamilie, Pilger und Schönstatt-Patres, einige Leute aus anderen Staaten Brasiliens waren ebenfalls anwesend. Der Obere der Schönstatt-Patres in Brasilien und Rektor der Heiligtums, P. José Fernando Bonini, begrüßte die Anwesenden und erklärte, dass es bisher noch keine einzige Diakonatsweihe im Heiligtum von Jaraguá gegeben habe, und dass dieses Ereignis etwas ganz Besonderes sei, da es im 50. Jahr des Bestehens des Heiligtums geschehe und mit dem 50. Todesjahr von P. Josef Kentenich zusammen falle. Jubiläen, historische Ereignisse, derer es gilt, sich ganz besonders zu erinnern.

Bischof Devair sagte in seiner Predigt, an Vitor gewandt, dass die Berufung zum Diakon eine Aufgabe des Dienstes am Nächsten sei, etwas, dem er  sich bereits gewidmet habe und durch die Diakonatsweihe sakramental werde: “Der wichtigste Dienst ist es, die Menschen zu einer persönlichen Begegnung mit Christus zu führen, womit all unsere Tätigkeiten geweiht werden. Im Diakonat ist die eigene Hingabe an den Nächsten das Wesentlichte. Möge dein Leben dieses Zeugnis im Dienst an Christus sein, heute und immer. Wir empfangen dieses Weihesakrament nicht zu unserem Vorteil, sondern um Jesus zu dienen.”

Am Schluss der Weihehandlung war Vitor sichtlich ergriffen und dankte allen, die ihn auf seinem Weg begleitet hatten. Gemeinsam mit den Mitbrüdern pilgerte der neu geweihte Diakon zum Heiligtum, um Maria, der Mutter Gottes, für diesen Tag, für so viel Gnaden und Begegnungen und Freundschaftsbekundungen zu danken. Der nächste Schritt ist das Priestertum.

 

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Bad Ems, Deutschland

 

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