Veröffentlicht am 2018-04-02 In Leben im Bündnis, Schönstätter

Priester, Kommunikator, Kreativer, Freund

BRASILIEN, Cássio Leal, Mitglied der Redaktion von schoenstatt.org •

Heute (28.3.) haben wir einen Priester verabschiedet, der Geschichte geschrieben und ein Erbe hinterlassen hat. Pater Ottomar Schneider, in ganz Brasilien sehr bekannt und sehr beliebt. Ein Mann, der „den guten Kampf gekämpft“ hat. Als junger Mann, noch Student der Schönstatt-Patres, hatte er die Gelegenheit, Pater Josef Kentenich kennen zu lernen, eine Begegnung, die sein Leben für immer prägen sollte.—

Pater Ottomar Schneider war ein unermüdlicher Marienapostel. Es ging immer über das hinaus, was sie von ihm erwartete. Im höchsten Grade kreativ, fand er immer neue Methoden, um Herzen für die Mutter des Herrn zu gewinnen. Als junger Priester wurde er im Jahr 1975 der erste Standesleiter der Schönstatt-Mannesjugend in São Paulo, einer kleinen Gruppe, die am Anfang aus ein paar Freunden bestand, die gerne Fußball spielten. Pater Ottomar Schneider begleitete sie bei den Spielen, den Wettkämpfen und Zeltlagern. Viele kamen durch den Fußball, aber viele auch durch das Beispiel von Pater Ottomar und seine Liebe zu Maria.

Die Jahre vergingen, es kamen neue Aufgaben. Pater Ottomar war seiner Zeit immer ein paar Schritte voraus und sah in den Medien, gerade auch den zu seiner Zeit wirklich neuen Medien, eine neue Möglichkeit der Evangelisierung. Er war einer der Gründer und Betreiber der Zeitschrift Tabor em Páginas, der Zeitschrift der gesamten Schönstatt-Bewegung Brasiliens. Er nutzte die sozialen Netzwerke, WhatsApp, E-Mail und alle Formen der Kommunikation, die heute in einer immer mehr technologisierten Welt präsent sind, um den Menschen nahe zu kommen und ihnen die Liebe Christi und seiner Mutter zu vermitteln. Er arbeitete in São Paulo, Paraná, Rio Grande do Sul, hatte unzählige Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Bewegung, doch es gefiel ihm auch sehr, mitten im Volk zu sein, bei seinen Schafen. Ein Pater, der Freund, Begleiter und gegenwärtig im Leben derer war, die ihn kannten. Der Familienbewegung widmete er sich ganz besonders und gewann Bewunderung und Respekt vieler Generationen. Und natürlich hatte er eine besondere Zuneigung zu seiner Gemeinschaft der Schönstatt-Patres und den neuen Berufungen; er war ein „grande pai“, ein großer und großartiger Vater.

Besuch im Zentralhaus der Schönstatt-Patres in Jaraguá

Letztes Jahr Ende März, genau zu denselben Daten, hatte ich die Gelegenheit, das Zentralhaus der Schönstatt-Patres in Jaraguá, São Paulo, zu besuchen, wo P. Ottomar Schneider in seinen letzten Lebensjahren wohnte. Ich begleitete Maria Fischer, Redakteurin und Koordinatorin der Seite schoenstatt.org. Die Patres begrüßten uns und wir frühstückten gemeinsam mit ihnen. Pater Ottomar Schneider war gesundheitlich schon angeschlagen und war immer wieder im Krankenhaus, doch an diesem Tag war er im Haus. Er begrüßte uns mit ganz besonderer Herzlichkeit und Aufmerksamkeit und echter Freude. Er, der selbst ein großer Kommunikator war, hatte die Arbeit von schoenstatt.org immer unterstützt, hatte Mut gemacht und sogar eine ganze Reihe Artikel verfasst.‘ Jetzt eilte er im wahrsten Sinne des Wortes in sein Büro, um Maria Material über die Kampagne zu bringen, über Pozzobon, über Schönstatt in Brasilien. Die beiden redeten lange, intensiv und mit sichtlicher Freude wie zwei alte kampferprobte Kollegen! Pater Ottomar Schneider war eine lebende Legende Schönstatts in Brasilien.

Genau ein Jahr nach diesem Besuch im Haus der Patres in Jaraguá kehrte er heim ins Vaterhaus. Er hinterlässt uns vieles, das wir lernen können und müssen. Für mich ist eines der wichtigsten Dinge, die ich von ihm gelernt habe, alles mit Freude und Liebe zu machen. Wie er selbst sagte, war er „ein glücklicher Pater“. Er hat sein Leben der Kirche und Schönstatt geweiht. War ein unermüdlicher Pilger der MTA, an den wir uns immer mit großer Dankbarkeit erinnern werden. Danke, Pater Ottomar für Ihr Ja zu Maria, für Ihr Leben im Dienst der Nächsten und der Sendung, die Pater Kentenich uns hinterlassen hat. Ihr beide habt gerade im Himmel sicher viel zu bereden.

 


Fotos und Videos: Cassio Leal

Original: Portugiesisch, 28.03.2018. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

Pater Ottomar Schneider, der „glückliche Pater“, ist tot

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