Veröffentlicht am 2017-04-04 In Leben im Bündnis

„Du mit mir, ich mit dir – gemeinsam sind wir stark“ – Exerzitien für Ehepaare

DEUTSCHLAND, Regina und Matthias Hagmann •

Sechs Paare sitzen jeweils an einem Tisch. Im Hintergrund leise Musik. Vor ihnen liegt ein leerer Bilderrahmen. Daneben steht ein langer Tisch mit Bastelmaterial, Papiere, Farben, Stoffe… Sie überlegen gemeinsam, wie sie das Bild, das uns in diesen Tagen begleitet, ganz persönlich für ihre Ehe umsetzen und gestalten können. Am Ende der Exerzitien stehen diese gestalteten Bilder auf dem Altar im Heiligtum und es wird spürbar: Wir sind zu zweit unterwegs, aufeinander bezogen und ergänzend, aber nicht deckungsgleich. Wir sind eingebettet in unsere verschiedenen Lebenswelten, Familie, Beruf, Gesellschaft. Unsere Mitte ist Gott, eine Mitte, die Ruhe schenkt und Kraft und Klarheit. Miteinander haben wir eine Dynamik, die durchaus spannend sein darf und bewegen will. Miteinander tragen wir aber auch die Gewissheit, dass wir füreinander berufen sind. Denn in der Liebe zueinander spiegelt jedes Ehepaar die Liebe Gottes wider, und das in ganz individueller, freier, frohmachender und ansteckender Weise.

Sich aufeinander und auf Gott einlassen

Von Aschermittwoch bis zum darauf folgenden Sonntag fanden im Haus der Familie in Memhölz im Allgäu Exerzitien für Ehepaare statt. Es war eine Zeit, einmal bewusst ohne Kinder sich ganz aufeinander und auf Gott einzulassen: „Du bist mein und ich bin dein“.

Die Tagesstruktur lässt viel Raum. Nach einem Morgengebet, dem Frühstück und einem Impuls haben die Paare Zeit für sich alleine und für das Miteinander zu zweit. Ideen und Materialien, Anregungen für ein Ehegespräch, Impulse für Betrachtung und Meditation werden ihnen angeboten. Auch gibt es die Gelegenheit zu einem geistlichen Gespräch mit Pater Stefan Strecker. Vor dem Abendessen feiern wir Gottesdienst. Am Abend dann gibt es ein kreatives Angebot, das Thema des Tages noch einmal gemeinsam zu entfalten. Während der leckeren Mahlzeiten, die an einer liebevoll gestalteten Tafel gegessen werden, läuft leise Musik. Wir schweigen viel, doch was immer erlaubt ist, das ist der Austausch als Ehepaar. Das wird als bereichernd erlebt: „Zuhause muss ich immer warten, bis mein Mann nach Hause kommt und ich ihm etwas mitteilen kann. Hier darf ich es ihm immer gleich sagen“, so eine Teilnehmerin.

Innere Dynamik

Es liegt ein thematischer Bogen über diesen Tagen. Mit liebevollem Blick nehmen wir am ersten Tag bewusst und nicht wertend wahr, was ist, welche Gefühle in mir hochkommen und was mich umtreibt, wenn ich zur Ruhe kommen. „Ah, so bin ich also, so fühle ich, das bin ich gerade, hier und jetzt!“ Und dabei dürfen wir ebenso wahrnehmen, dass wir im Liebesmeer Gottes schwimmen. Am zweiten Tag stehen Liebesworte im Mittelpunkt. Wir machen uns auf, neu mit Gott ins Gespräch zu kommen. Wir suchen auch Worte für das, was an Sehnsucht und ungelebtem Leben in uns ist. Und über dem dritten Tag steht das Wort: Liebe wandelt. Denn Wandlung ist mehr als Veränderung. Wandlung bringt uns dem Bild näher,  das Gott in uns gelegt hat. Wir wollen uns von der Liebe Gottes verwandeln lassen.

Am Anfang stand bei den teilnehmenden Paaren vor allem die Sehnsucht nach Ruhe und danach, aus dem Getriebe des Alltags auszusteigen. Es wurden dann intensive Tage, in denen wir gemeinsam wachsen durften und in denen wir spürten, dass Gott und die Gottesmutter mit uns unterwegs sind. „Du mit mir, ich mit dir – gemeinsam sind wir stark“, hat ein Ehepaar am Ende formuliert.

Diese Tage waren für uns alle ein Geschenk des Lebens und der Liebe.

 

Infos:
Regina und Matthias Hagmann: rmhagmann@web.de
P. Strecker: strecker@schoenstatt-patres.de
Nächster Termin:
14.-18. Februar 2018 im Haus der Familie in Memhölz (Allgäu)

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