Veröffentlicht am 2016-09-26 In Leben im Bündnis

Weihe in Lissabon – Der Sionkreis und die Macht des Gebetes

PORTUGAL, Lena Castro Valente •

Nachdem wir aus den Ferien zurück gekommen waren, erhielten Helder und ich von der Gemeinschaft der Schönstattpatres in Portugal eine Einladung zur Priesterweihe des Diakons Gonçalo Cravo am 24. September in die Abtei ‘Santa Maria de Belém’, besser bekannt unter dem Namen ‘Jerónimo’. Diese wurde durch Dom Manuel I, König von Portugal und Algarves d’Aquém und d’Além-mar in Afrika zu Ehren der Seefahrer  an der Stelle erbaut, von der aus portugiesische Entdecker in See stachen, um neue Welten zu erobern.

Ein Blick zurück

Diese Priesterweihe eines Portugiesen im Institut der Schönstattpatres lässt mich in das Jahr 1978 zurück blicken, als ich Schönstatt kennenlernte. Zu der Zeit hatten wir P. Jaime Salazar – stets in guter Erinnerung – als Assistenten. Im Jahr 1980 wurde er plötzlich versetzt, und die Familie blieb ohne Assistenten. Es folgten schwierige Zeiten, ohne sichtbaren Vertreter unseres Gründers, der uns auf unserem Weg im Bündnis mit unserer Mutter und untereinander begleitete.

Ab und zu kam mal ein Pater nach Lissabon, gab Exerzitien, hielt Beichte, half hier und da so gut er konnte und – war wieder auf und davon. Das geschah so lange, bis sich eine provisorische Lösung fand: P. José Manuel Lopez Herrero besuchte uns alle zwei Monate regelmäßig von Madrid aus, um die Arbeit eines Assistenten zu tun, die nach unserem Anspruch eigentlich eine ‘tägliche’ sein müsste. Die Folge war, dass er häufig krank vor Müdigkeit nach Madrid zurückkehrte. Aber es war schön, ihn während dieser Zeit als Vater zu haben, denn er ist ein außergewöhnlicher Priester, weshalb ich ihm zu Ehren diese Zeilen schreibe.

Doch es war keine Lösung. Und so kam 1986 P. Ivan Simicic als neuer Assistent. Anfangs kam er ab und zu, und jeweils nur für einige Tage. Während vieler Jahre setzte P. José Manuel seine Arbeit eher sporadisch fort und unterstützte die Familie. 1990 kam ein weiterer Chilene nach Portugal, P. Gonzalo Castro, der für die Gliederung der Mütter arbeitete. Für zwei Jahre blieb er. Es gab nun immer Schönstatt-Patres in Portugal, aber dieses plötzliche Weggehen aufgrund von Versetzungen rief in uns den Wunsch nach Kontinuität wach.

Der Sionkreis

Wir wünschten uns auch portugiesische Schönstatt-Patres (denn diejenigen, die wir hatten, arbeiteten in Brasilien: P. António Lobo, P. Miguel Lencastre und P. José Pontes, der auch in Lateinamerika arbeitete). Nicht dass die Chilenen, deren Provinz Portugal zugehörig war, nicht gut arbeiteten, aber man hatte ständig Not, dass sie nach kurzer Zeit gerade dann wieder weg geholt wurden, wenn sich stärkere Bindungen gebildet hatten.

Aufgrund dieser Situation gründete die Müttergliederung 1992 den Sionskreis. Während einer Eucharistiefeier an einem 18. schrieben sich alle, die an diesem Kreis teilnehmen wollten, mit ihrem Namen ein. Das Zeichen für dies Versprechen war das Angebot, täglich den Rosenkranz und das Gebet aus Himmelwärts um männliche Berufe (Hw S. 140, ‘Um männliche Schönstatt-Berufe’) zu beten. Mit der Zeit schlossen sich weitere Gliederungen und Diözesanfamilien dieser Initiative an.

Juli 1993 pilgerte eine Abordnung der Müttergliederung von Lissabon nach Schönstatt. Sie erneuerte dort den Einsatz des Sionkreises im Sionsheiligtum in unmittelbarer Nähe des Vaterhauses der Patres auf Berg Sion. Während der Eucharistiefeier wurde dem Assistenten P. Eduardo Aguirre, der die Wallfahrt leitete, eine Postkarte des Lissaboner Heiligtums mit den Unterschriften aller anwesenden Mütter überreicht.

Zu dieser Zeit hatten wir bereits zwei Anwärter im Seminar der Schönstatt-Patres – Francisco Sobral und Carlos Alberto – und zwei weitere, die sich vorbereiteten – Diogo Barata und José Melo. Ihnen folgten später Tiago Frescata und jetzt Gonçalo Cravo.

Pater Kentenich sagte, die größte Kraft im Himmelreich sei das Gebet, und so glauben wir, dass die “Macht” des Gebets des Sionskreises diese Berufe geweckt hat, auf die wir stolz sind.

Diakon Gonçalo, gekommen ist die Zeit deines Dienstes als Schönstattpater für diese Zeit, in der wir leben, so voll von Widersprüchen, doch fest hoffend auf die Fürsprache der Mutter und auf ihren göttlichen Sohn. Gonçalo, wir beten für dich!

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Am 16. Juli 1993 mit P. Eduardo, Erneuerung des Versprechens der Muetter des Sionkreises, vorm Sionsheiligtum, Berg Schönstatt

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Bad Ems, Deutschland

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