Veröffentlicht am 2016-08-25 In Leben im Bündnis

Segen vom Himmel

BURUNDI, P. Paul Zingg •

Der große Wallfahrtstag zum Fest der Aufnahme Marias in den Himmel (15.08.) auf Mont Sion war dieses Jahr von zwei sanften Regen bei der Vigilfeier begleitet. Zu dieser Feier waren schon Tausende von Pilgern von überall im Land und auch vom nahen Kongo zum Heiligtum geströmt, vor allem Frauen mit Kindern und viele Jugendliche. Die ersten Tropfen fielen gegen 8 Uhr. Obwohl viele draußen auf dem Feld lagerten, zum Teil beim einfachen Picknick, wurde der erste Regen seit Monaten mit Applaus bedacht. Der zweite Segen vom Himmel kam zu Beginn der Frühmesse um 3 Uhr morgens. Wachend, betend, singend und auch schlafend durchwachten die Pilger die Nacht. Entzücktes, rhythmisches Beten und Singen, unterstützt von lautem Keyboard- und Trommelklang, wechselten mit Momenten der Stille und der Meditation. An einem ruhigen Ort wurde Christus in der Eucharistie angebetet und die ganze Nacht gab es Schlangen vor den Beichtstühlen. Bei allem Umtrieb auf dem Platz vor dem Heiligtum und unter dem Zelt beeindruckte mich die Disziplin dieser großen Menge. Beim Morgengrauen machten sich schon viele auf den Weg nach Hause. Die Wächter erzählten mir, dass die ganze Wallfahrt ohne jede Störung verlaufen ist, was in unserem Umfeld auch als großes Geschenk des Himmels zu werten ist.

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Besuch von Pater Juan Pablo Catogio

Das Besondere an diesem Wallfahrtstag war auch der Besuch von P. Juan Pablo Catoggio, Generaloberer der Schönstatt-Patres, mit dem Generalökonomen P. Ignacio Camacho. Bei der großen Pilgermesse am Vormittag, wo gegen 10 000 Pilger zusammenströmten, konnte P. Juan Pablo Catoggio auch den Ortsbischof Evariste Ngoyagoye begrüßen, der die Feier eindrücklich präsidierte und Maria als „Mutter der Barmherzigkeit“ vorstellte. Am Schluss der Feier dankte P. Juan Pablo dem Bischof für seine Verbundenheit mit Mont Sion und der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres sowie für das Geschenk der „Pforte der Barmherzigkeit“ bei den beiden Heiligtümern Mont Sion Gikungu und Mutumba.

Die Eucharistiefeier wurde von zwei Chören, Sancta Maria und Sainte Famille, lebendig begleitet. Besonders schwungvoll erklangen das Gloria und das Danklied nach der Kommunion, bei dem die Bilder der Pilgernden Gottesmutter geschwenkt wurden. Bei der Gabenprozession gab es viele Körbe mit Naturalgaben für eine soziale Aktion. Als kostbares Symbol wurde vor allem ein Perlenszepter bewundert, das nun im Heiligtum aufgestellt ist, das für diesen Festtag von den Schwestern besonders schön geschmückt war.

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Wie immer zogen die Pilger am Ende in langer Prozession zum Heiligtum mit einer großen Anzahl von Schwestern aus allen religiösen Gemeinschaften der Stadt, aber auch mit vielen Brüdern und konzelebrierenden Priestern. Mit Trommelklang wurde die Weihefeiern ein-und ausgetrommelt. Zum Schluss segnete der Bischof besonders die Bilder der Pilgernden Gottesmutter und schickte sie mit ihren Verantwortlichen erneut auf den Weg.

Im Haus der Patres gab es anschließend ein festliches Essen mit chilenischem Wein, bei dem sich P. Juan Pablo Catoggio nachmals beim Bischof bedankte und auch die Arbeit von P. Félicien, dem Rektor des Heiligtums, und seines Teams dankend erwähnte.

Ich war dieses Jahr öfters als Pilger unterwegs. Im Petersdom habe ich am 29. Juni, Fest der Heiligen Petrus und Paulus, eine sehr feierliche römische Messe mit dem Papst erlebt, die mich in ihrer hierarchischen Ordnung und geistlichen Konzentration beeindruckte. Die heutige, afrikanisch geprägte Messe hat mich wegen ihrer Dynamik und geistlichen Tiefe berührt. Ein Segen vom Himmel, auch für mich.

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