Veröffentlicht am 2016-03-12 In Leben im Bündnis

Die barmherzige Liebe Gottes ist der stärkste Berührungsmoment zwischen Papst Franziskus und Pater Kentenich

ARGENTINIEN, von Claudia Echenique •

Beim 22. Sionsfest betonte P. Juan Pablo Catoggio, Generaloberer der Schönstatt-Patres, in diesen Tagen zu Besuch in Argentinien, die „Liebe und unendliche Barmherzigkeit Gottes gegenüber seinen Kindern“ sei „vielleicht der stärkste Berührungspunkt zwischen Papst Franziskus und unserem Vater und Gründer. Die beiden haben die gleiche Sehnsucht, die gleich Überzeugung: dass diese Botschaft der Barmherzigkeit zum heutigen Menschen komme, der sie so sehr braucht.“

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Beim Sionsfest wollen alle dabei sein

Sonntag, 28. Februar, ein sonniger Morgen in Florencio Varela.  Von morgens früh an kamen Autos und Busse aus den verschiedenen Gemeinden der Metropolitanregion von Buenos Aires mit Pilgern aus der Familienbewegung, dem Berufungskreis, Marienschwestern, Jugendlichen, Mütterbund, aus der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, der Mütterbewegung, aus der Nachbarschaft. Alle wollten dabei sein und die Schönstatt-Patres in Argentinien bei ihrem 22. Sionsfest begleiten.

Gleich bei der Begrüßung teilte Pater Javier Arteaga, Regionaloberer, zwei Neuigkeiten mit. Die erste war, dass die heilige Messe diesmal seitlich vom Heiligtum und nicht wie sonst davor gefeiert würde. Grund: die Bäume dort waren beschnitten worden, damit sie besser wachsen könnten, weshalb dort im Moment sehr wenig Schatten war – und das ist im Februar in Florencio Varela nicht eben unwesentlich.

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Pater Juan Pablo Catoggio zu Besuch in seiner Heimat Argentinien

FiestaSion2016 034Die zweite und wichtigste Neuigkeit war, dass die Patres der Region bei ihrer Jahrestagung und jetzt bei der heiligen Messe von P. Juan Pablo Catoggio begleitet wurden, der sich bei seinem ersten Besuch in seinem Heimatland nach seiner Wahl zum Generalobern der Schönstatt-Patres im letzten August sehr zufrieden zeigte. Und auch sagte, warum: „Es ist eine Freude, wieder einmal dieses Sionsfest zu feiern, das irgendwie den Jahresanfang prägt. Es ist ein Moment der Begegnung bei dem wir uns mit der Gottesmutter rund ums Heiligtum als Familie treffen.“

In seiner Predigt ging Pater Juan Pablo von der Lesung vom Brennenden Dornbusch (Ex  3, 1-8, 13-15) aus, in der wir drei Momente und drei Namen Gottes entdecken könnten, die drei Phasen des Glaubenslebens entsprächen – bei Moses, in unserem eigenen Leben und auch im Leben Pater Kentenichs.

Der Gott unserer Eltern und unser Gott

Im Blick auf unser eigenes Leben nannte er als eine erste Phase die, in der Gott „der Gott unserer Eltern, unseres Religionsunterrichtes, unserer Tradition“ sei. Eine zweite Phase in der Reifung des Glaubens sei die, in der wir „Gott auf persönlichere Weise entdecken, wo es unser Gott ist und wir uns für ihn entscheiden.“ In der dritten Phase schließlich haben wir eine tiefere Erfahrung davon, wie Gott unsere Kleinheit, unser Elend und unsere Sünden „mit der Liebe eines barmherzigen Vaters betrachtet.“

Drei Momente im Leben von Pater Kentenich

FiestaSion2016 090Danach zog er eine Parallele dieser drei Phasen zum Leben Pater Kentenichs.  In den zwanziger Jahren, „hielt Pater Kentenich viele Kurse, in denen er Themen der kirchlichen Lehre betonte, eher katechetische Kurse. Seit den dreißiger Jahren zentrierte er seine Botschaft auf die Göttliche Vorsehung: der Gott meines Lebens, der meine Geschichte führt. In der letzten Phase seines Lebens, nach dem Ende des Exils, schrieb er von Rom aus einen Brief an die Schönstattfamilie als Weihnachtsbrief. Darin schreibt er: ‚Was für uns aber neu ist, das ist die außergewöhnliche Größe dieser göttlich barmherzigen Liebe (…) Wichtig für uns ist nur Gott, der Vater und seine barmherzige Liebe‘ „(Brief von Pater Kentenich an die Schönstattfamilie, Rom, 13.12.1965).

Maria schenkt uns im Heiligtum die Umarmung des Vaters

Abschließend sprach Pater Juan Pablo über die Haltungen in diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit und die Bitte von Papst Franziskus, dass die Kirche Mutter sein müsse, Heimat für alle. Und er spitzte dies zu: „Das ist die Botschaft von Schönstatt, das ist die Botschaft unseres Liebesbündnisses und unseres Heiligtums. Wenn Maria uns in ihrem Heiligtum etwas schenken möchte, dann ist es die Erfahrung, Lieblingskinder des Vaters zu sein, der uns beim Ankommen mit seiner Barmherzigkeit umarmt.“

Predigt von P. Juan Pablo Catoggio (mp3)

Während der heiligen Messe kamen immer mehr Leute an, viel mehr als bei den letzten Festen. Das zeigte sich allein schon in der schlichten Tatsache, dass bei der Austeilung der Heiligen Kommunion nicht genügend Hostien da waren und die Patres im Heiligtum Hostien aus dem Tabernakel holen mussten.

Für einige war es eine Überraschung, dass weniger Patres als in früheren Jahren da waren. Pater Juan Pablo erklärte den Grund: „Seit letztem Jahr ist die Gemeinschaft in Paraguay eine Delegatur und hat darum ihre eigene Jahrestagung. Doch heute sind  P. Tommy Nin Mitchell, der Delegatur-Obere, und P. Martín Gómez, hier, denn sie haben an der Tagung hier in Florencio teilgenommen.“

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P. Javier Arteaga

Mein erster Besuch in Sión

Für andere war das Fest der erste Besuch in Sión. Chana Piña aus der Mütterbewegung des Colegio Mater in Buenos Aires erzählt: „Ich war schon oft in der Nähe, aber es hat sich nie ergeben, dass ich nach Sion gegangen bin. Letzten Sonntag beim Fest der Patres war ich das erste Mal dort. Es gibt viele Empfindungen, die damit verbunden sind, aber der gemeinsame Nenner ist das Gefühl von Familie. Von der kleinsten Geste angefangen bis zur Predigt von Pater Catoggio hatte alles ‚Geruch‘ von Familie. Grüße, Umarmungen unter Freunden und Verbündeten, alle da – die Jugendlichen, die Mütter, die Ehepaare, die Schwestern… Ein besonderes Wort verdient das Heiligtum, wunderschön wie alle aber mit seiner Originalität, ein Heiligtum von allen, von Männern gehütet, die die Liebe Pater Kentenichs zur Gottesmutter zu verkörpern wissen. Es war eine herrliche Erfahrung von Familie, verbunden im Bündnis mit der gleichen Mutter!“

 

Eine Überraschung im Heiligtum

Nach dem von der „Region der Befreiung“ des Familienbundes von La Plata ausgezeichnet organisierten Mittagessen pilgerten viele zum Heiligtum. Dort erwartete sie eine Statue, die alle überraschte und gefangen nahm: Pater Kentenich kniend und im Gebet, ein Werk des Bildhauers Gabriel Schmidt. Es war aus Anlass des Festes von Belén de Escobar nach Sión gebracht worden. „Dieses Bild ist ein Wunderwerk! Der Vater schaut mich an und lädt mich ein zum Gebet mit ihm“, so eine Frau, als sie die Statue sah.

Begleitet von dieser väterlichen Gegenwart des Gründers, schloss der schöne Familientag mit der Anbetung und dem Eucharistischen Segen, den P. Juan Le Vraux, im letzten November zum Priester geweiht, erteilte.

 

 

Fotos: Osvaldo Martín – Claudia Echenique

Video: Claudia Echenique

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

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