Veröffentlicht am 2015-12-06 In Leben im Bündnis

Maria Ehre 2015 – Marianische Vigil der Männer im Taborheiligtum “Fundamento de Schoenstatt” von Jacarezinho, Brasilien

BRASILIEN, Volney Enrique Martoni/ Helena Castro Valente •

Zum 9. Mal fand am 21. und 22. November 2015 im Taborheiligtum “Fundamento de Schoenstatt” (Schönstatt-Fundament) in Jacarezinho „Maria Ehre“ (Ho Maria) statt, eine Vigil, an der ausschließlich Männer teilnehmen. Sie begann am Samstagabend um 20 Uhr, zog sich die ganze Nacht hindurch und endete am Sonntagmorgen um 7 Uhr. Anwesend waren 233 Männer aus Jacarezinho, Bandeirantes, Ibiporã, Santa Amélia, Fartura, Ourinhos, Assis und Santa Cruz do Rio Pardo.

Zur großen Freude aller war auch Bischof Dom António Braz Benevente von Jacarezinho dabei, der die Männer segnete, die Bedeutung des Rosenkranzgebetes von Männern hervorhob sowie die Bedeutung ihrer Evangelisierung und den Teilnehmern eine erfolgreiche Vigil wünschte.

Die Nahrung des Körpers schenkt auch geistige Kräfte

image013Unsere Liebe Frau – Mutter wie sie ist – sorgt sich auch um das leibliche Wohl ihrer Kinder. Deshalb dürfen auch die Mahlzeiten nicht fehlen, damit die lange Gebetsnacht in ihrer Gesellschaft gelingen kann. Die Nahrung hilft, die Widerstandsfähigkeit der Seele zu stärken, bereitet Geist und Herz, damit sie sich für die Stimme und den Willen Gottes, unseres Vaters, öffnen. Deshalb begann die Vigilnacht mit einem ausgezeichneten Mahl, das vom Küchenteam zubereitet und im Zelt serviert wurde. Die Speise wurde durch die priesterlichen Hände von P. Carlos Shimura, dem geistlichen Berater des Männerrosenkranzes der Mutter und Königin von Paraná gemeinsam mit P. Claudimir Antonio Falkowski (P. Miro) gesegnet.

Weil so eine Nacht lange währt und die Versuchung der Ermüdung groß ist, wurden drei Kaffeepausen eingeplant, um den Vorsatz der Nachtwache nicht zu brechen. Mit diesem Dienst wurde das “Kaffeeteam” beauftragt.

Die 1. Kaffeepause fand um Mitternacht statt und dauerte eine halbe Stunde. Sehr freundlich wurde den Teilnehmern der Kaffee serviert und man nannte ihn “Durchhaltekaffee”.

Die 2. Kaffeepause gab es um 3 Uhr früh und dauerte ebenfalls eine halbe Stunde. Und diese 2. Pause nennt sich “Kaffee, der den Schlaf vertreibt”.

Und vor der Heimfahrt wurde der köstliche “Abschiedskaffee” serviert, damit alle Teilnehmer auch gesättigt – nicht nur geistig sondern auch körperlich – an ihren Arbeitsplatz zurück kehren konnten.

Beheimatung – Die erste Wallfahrtsgnade des Heiligtums

image011Die Gnade, die die Mutter immer wieder allen schenkt, die sie in ihrem Heiligtum besuchen, ist die Gnade der Beheimatung, und sie wird auch durch ihre Werkzeuge vermittelt. Deswegen ist bedeutend, dass jeder beim Namen genannt und der Gottesmutter vorgestellt wird und auch allen, die gemeinsam beten und sowie denen, die “im Schatten des Heiligtums” teilnehmen, bekannt wird.

Deshalb hielt Volny Enrique Martoni, der Koordinator des Männerrosenkranzes (TMRH nach der Abkürzung in Portugiesisch) in der Diözese Jacarezinho, eine kurze Begrüßung, indem er alle Städte und Pfarreien, die teilnahmen, namentlich aufzählte. Er schloss seine Darstellung mit einer Einladung an alle, zum Heiligen Geist zu beten, damit die Referenten erleuchtet würden und die Teilnehmer die Nachtwache gut durchhalten könnten.

“Nicht vom Brot allein lebt der Mensch”

Um bei einer persönlichen Besinnung zu helfen, gab es verschiedene Vorträge als Angebote, die Herz und Seele des Einzelnen bereichern konnten. Im Laufe der Nacht konnten die Teilnehmer an drei Vorträgen teilnehmen:

Der erste wurde von Sr. M. Jacinta Maria Donati, der Geistpflege-Referentin der Schönstattbewegung gehalten. Ihr Thema lautete “Tragt das Kreuz und das Heiligtum”. Sie sprach über die Ankunft der ersten 12 Schwestern am 12. Juni 1935 in Jacarezinho, die auf die Einladung der Pallottinerpatres an P. Josef Kentenich, die Schönstattbewegung nach Brasilien zu bringen, angekommen waren. Sie erzählte von allen Schwierigkeiten, die sie erlitten, weil sie sehr jung waren und das Portugiesisch nicht verstanden, und außerdem die unterschiedlichen kulturellen Gegebenheiten und die Essgewohnheiten kennenlernen mussten.

Kurz darauf hielt Diakon Rogério Azevedo Silva einen Vortrag über “das Bußsakrament”. Zu Beginn sagte er, dass alle für die Liebe erschaffen wurden, doch durch den Ungehorsam von Adam und Eva im Paradies sei die Schuld in die Welt gekommen. Die Vergebung geschah durch den Tod unseres Herrn Jesus Christus, der die Sünde besiegt hat. Er sprach über die Bedeutung der Versöhnung und darüber, dass zu einer guten Beichte zunächst eine gründliche Gewissenserforschung notwendig sei, es dann wichtig sei, sich von diesem Fehler loszusagen und ihn vor einem Priester zu bekennen und Vergebung zu erlangen.

Der dritte und letzte Vortrag wurde in der Morgendämmerung von Pfr. Luiz Fernando Lima zum Thema “Maria, die neue Bundeslade” gehalten. Er sprach über den, der in Wahrheit eine Lade war, über die Bedeutung Marias als diese Lade, gesandt und auserwählt von Gott, um die Mutter Jesu zu sein, und dass man heute, wie Maria, ebenfalls diese Lade sein könne, die Jesus in der hl. Kommunion ins eigene Herz holt.

Kurz nachdem Volny Enrique Martoni alle begrüßt hatte, setzte Pfr. Carlos Shimura das Allerheiligste im Innern des Heiligtums aus. Bis 4 Uhr morgens geschah die Anbetung abwechselnd alle halbe Stunde durch die anwesenden Teilnehmer der Städte und Pfarreien.

Das Rosenkranzgebet war eine weitere Aktivität dieser Nacht, das wie immer eine der Hauptattraktionen war. Die Männer vom THMR der Stadt Santa Cruz do Rio Pardo leiteten die Rosenkranzbetrachtung mit den anwesenden Teilnehmern, begannen mit einem Lied, riefen die Allerheiligste Dreifaltigkeit an, danach wurden die glorreichen Geheimnisse meditiert. Zum Schluss wurde die Litanei unserer Lieben Frau gesungen.

Nach der Rosenkranzmeditation wurden die Beter von den Männern des THMR der Stadt Ourinhos bis zum Gelände des Heiligtums geführt, wo der Kreuzweg gebetet wurde, der an die schmerzhaften Stationen im Leben Jesu erinnert, bis das Heiligtum selbst erreicht war.

Zwischen vier und fünf Uhr leitete Pfr. Cezar Augusto García die Anbetung und die Segnung mit dem Allerheiligsten. Bei den Teilnehmern rief er damit große Emotionen hervor, sowie eine enorme Genugtuung, bis zu diesem Zeitpunkt durchgehalten zu haben.

Die Speise der Pilger

image019In der Morgendämmerung, im Zelt, beim Zwitschern der Vögel, zelebrierte Pfr. Carlos Shimura gemeinsam mit Pfr. Claudimir Antonio Falkowski (Ourinhos) und frP. Robson Antonio da Silva (Santa Cruz do Rio Pardo) die Abschlussmesse. In seiner Ansprache gratulierte er den Teilnehmern dafür, dass sie Müdigkeit und Schlaf überwunden hatten, und er lud die Männer ein, den THMR immer stärker zu verbreiten.

Am Schluss der Messe wurde eine Botschaft von P. António Bracht, dem Rektor des Urheiligtums in Schönstatt, verlesen, die direkt von dort geschickt worden war, um die Bedeutung dieser Vigil erneut zu bestätigen und hervorzuheben, dass die Männer des Rosenkranzes immer “Wächter seien, die das Ihre schützen, ihre Häuser, ihre Familien und auch nicht ihre Arbeit vergessen und immer mit Würde und Disziplin ihre Aufgabe erfüllen”.

Nach der Hl. Messe leitete Pfr. Carlos Shimura die Teilnehmer bis zum Heiligtum, wo die Weihe an Unsere Liebe Frau gesungen und der Segen der Aussendung gespendet wurde.

Und schließlich stellten sich alle vorm Heiligtum zum “offiziellen Fototermin” auf. Es herrschte eine große Zufriedenheit und man versprach sich gegenseitig bei der nächsten, der 10. ‘Hô Maria’, die für den 26./27. Nov. 2016 geplant ist, wieder dabei zu sein.

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Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Biguaçu, na grande Florianópolis/SC, Brasilien

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