Veröffentlicht am 2015-11-26 In Leben im Bündnis

Priesterweihe von Pater Juan Andrés Le Vraux

ARGENTINIEN, Córdoba, Juan Barbosa •

Im „Heiligtum des Lebens und der Hoffnung” fand am Samstag, dem 7. November, die erste Priesterweihe seiner Geschichte statt: Juan Andrés Le Vraux ist jetzt Schönstattpater. Mit tausend Teilnehmern, drohendem Regen, der am Ende ausblieb, und der Anwesenheit von zwei Bischöfen und mehr als dreißig Priestern und Seminaristen wurde diese Feier ein Meilenstein, der der Schönstattfamilie von Córdoba für immer in Erinnerung bleiben wird. Einer ihrer Söhne, ein Mitglied der Mannesjugend, der bei allen beliebt ist, und der während der Etappen seiner Ausbildung ein ganz besonderes Gepräge zeigte … hat seinen Traum erfüllt!

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Ein wenig Geschichte

Mit nur 31 Jahren begann Pater Juan André seine Priesterschaft, von der er seit April 2005 während seines dritten Studienjahres in Wirtschaftswissenschaft geträumt hat, als er den Anruf Gottes zu einer priesterlichen Berufung erkannte. Juan gab dem Herrn sein JA.

Er besprach das mit seiner Familie (seinen Eltern und drei Geschwistern), und sechs Monate, nachdem er sein Liebesbündnis mit Maria geschlossen hat, entschloss er sich, der Gemeinschaft der Schönstattpatres beizutreten. Im März 2006 begann er sein Noviziat in Tupãrendá, zusammen mit dreiundzwanzig anderen Kandidaten aus verschiedenen Ländern. Pater Francisco Pistilli, jetzt Bischof von Encarnación, war sein Novizenmeister, und jetzt weihte er ihn zum Priester. Im April diesen Jahres wurde er in Santiago, Chile, zum Diakon geweiht nach Studium, Ausbildung und Praktikum in Paraguay, Chile und Deutschland.

Unser Juan wird im Cerro-Heiligtum geweiht!

Vor einigen Monaten verbreiteten sich die Nachrichten schnell in der Schönstattfamilie von Córdoba, und es gab doppelte Freude: erstens wegen seiner Weihe und zweitens, wegen des Ortes … das Cerro-Heiligtum (wie das „Heiligtum des Lebens und der Hoffnung genannt wird, weil es im Bereich des Cerro de las Rosas, des Rosenhügels, liegt). „Wir haben so etwas noch nie erlebt!“, sagten viele Schönstätter voller Freude.

Mehrere Arbeitsgruppen wurden gebildet, damit dieser Tag ein Festtag würde. Zwei anfängliche Voraussetzungen, die später weiterentwickelt und angepasst wurden, trugen dazu bei, die Kreativität nicht einzuschränken: „Dass es nicht regnet und dass wir keine finanziellen Probleme haben!“

Córdoba ist für seine Freude und die Musik bekannt. Das würde eine wesentliche Rolle für die Feier spielen. So wurde fünf Monate vorher ein Chor organisiert, und das Ergebnis war beachtlich.

Im Lauf der Tage und in dem Maße, wie die Entscheidungen voranschritten, wuchs auf dem Grundstück des Pater-Josef-Kentenich-Zentrums Schönheit und Zweckmäßigkeit. Die gesamte Familie sorgte für diesen wirklichen Meilenstein für das „Heiligtum des Lebens und der Hoffnung“.

Es gab Bedenken wegen des Wetters und der Möglichkeit, dass Regen die Feier verderben könnte. Deshalb prüften einige fünfzehn Tage vorher und dann jeden Tag die erweiterte Wettervorhersage, und andere „ermunterten“ die Sonne, die drohenden Wolken, die aufziehen könnten, zu beherrschen.

Der lange erwartete Tag war gekommen

IMG_20151107_180752Alles war bereit, und die Familie begann sehr früh sich zu versammeln. Die Madrugadores begannen ihre Gebete um 7 Uhr, zwölf Stunden vor der Weihe. Falls es irgendeine Nervosität gab, war sie in all den lächelnden Gesichtern nicht zu sehen, denn sie spiegelten … die Freude der Seele.

Mehrere Gruppen aus Chile, Paraguay und den USA und aus verschiedenen Orten in Argentinien sammelten sich, und es gab endlose Umarmungen und Hallos. Sogar eine Gruppe Volontäre von Schönstatt 2014 nahm teil, und sie lächelten weiter.

Die Sonne „spähte” durch die Wolken, von denen einige sehr dunkel waren, und testete das Vertrauen der Teilnehmer. Der Chor hielt die letzte Probe ab, viele Menschen begrüßten sich glücklich gegenseitig, Kinder rannten überall herum, die Volontäre klärten die letzten Details und … die Stunde kam!

Eine endlose Reihe mit zwei Bischöfen und mehr als dreißig Priestern und Seminaristen führten die Prozession für die Weihemesse an.

Diakon Juan Le Vraux war in der Mitte und trug das Lektionar. Als er die liebe Andreé (eine hochgeschätzte Schönstatt-Mitarbeiterin) in ihrem Rollstuhl sah, trat er aus der Reihe und umarmte sie mit großer Zuneigung … „Die Erde stand still“ für Juan, etwa 15 oder 30 Sekunden, und der Himmel kam Andreé ganz nahe …

Zehn Jahre des Wartens gingen endlich zu Ende

Die Bischöfe Francisco Pistilli und José Ángel Rovai begannen unter Anwesenheit von Juans Eltern, seiner Geschwister, Nichten und Neffen in den ersten Bänken mit der Zeremonie, die dem Warten ein Ende machte. Pater Javier Arteaga, Oberer der Schönstattpatres in der Region von La Plata, stellte dem Hauptzelebranten, Bischof Francisco Pistilli, den Priesteramtskandidaten vor.

Während der „Himmel” auf Erden erlebt wurde, wurde der Wolkenhimmel bedrohlich und Donnergrollen brachte die Stühle und die Herzen der Teilnehmer zum Zittern (Am Ende gab es den Kommentar: „Als ich den Donner hörte, begann ich inständig zur Gottesmutter zu beten, damit es nicht regnet!“)

Die Spannung wuchs, zuerst mit dem Einzug, dann mit der Umarmung von Andreé, später mit dem Bild des Diakons vor dem Bischof, seiner Niederwerfung, seiner Einkleidung, seinem Einzug zur Konzelebration, und der Weihe durch die Handauflegung. Alles in einer Atmosphäre von Tränen und Lächeln, unaufhörlichen Tränen.

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Auf zu neuen Ufern

“Sohn, auch wenn es manchmal nicht der Fang ist, den man sich erhofft hat, du wirst immer Gnade haben, die dir hilft und dich unterstützt in deinem Priestertum für die anderen und mit ihnen zu Gott“, sagte Bischof Pistilli während seiner Predigt, in der er sich auf das Evangelium bezog. Die Freude am Priestertum und die Ausdauer, verbunden mit der Gnade, sind die Garantien für ein engagiertes und glückliches Leben, und davon wird Juan, jetzt Pater Juan Andrés Le Vraux, ohne Zweifel Zeugnis geben.

„Zwei Dinge erregten zutiefst meine Aufmerksamkeit. Das Erste: Es hat nicht geregnet! (Es gab Gelächter und Erleichterung im Publikum). Das Zweite: Ich bin ein Priester! Ich kann es nicht glauben!“

Spontaner Applaus brach sprudelnd im Publikum aus. Nach einer langen und herzlichen Danksagung, angefangen bei seinen Eltern und Geschwistern, begann Pater Juan Andrés sein Priesteramt.

Eine Feier für die Familie, eine Feier für die Kirche, eine Feier im Himmel!

Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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