Veröffentlicht am 2015-10-13 In Leben im Bündnis

Ein „Joao–Pozzobon-Raum“ im Domus Pater Kentenich in Belmonte

ROM, BELMONTE, von Maria Fischer •

Es war am Abend des 7. September während der Tagung der Generalleitung des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester in Belmonte, als die Entscheidung fiel, nicht mehr zu warten, dass jemand einen Namen für den dritten und damit letzten noch „freien“ Seminarraum im Pater-Kentenich-Haus vorschlagen würde, nachdem die beiden anderen bereits den Namen von Pater Franz Reinisch bzw. Gertraud von Bullion tragen, auf Initiative von Freunden von Pater Reinisch und des Schönstatt-Frauenbundes. Und der dritte Saal wird den Namen von Joao Pozzobon tragen, in der Hoffnung, dass die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in aller Welt sich für diesen Raum verantwortlich fühlt!

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Mitglieder der Generalleitung vor der Tür des „Joao-Pozzobon-Raums“ mit der Nummer 261

An der Kreuzung der drei Helden

Belmonte ist ein Ort von Initiativen. Ein Kreis von Freunden Pater Franz Reinischs um Pfr. Martin Emge aus Bamberg ist schon seit Jahren engagiert für ein Reinisch-Zimmer auf Belmonte, das den Namen dieses Märtyrers der Gewissenstreue trägt. Mit so viel Einsatzbereitschaft und Kreativität haben sie Spenden gesammelt, dass sie schon fast die gesamten Baukosten für diesen Raum beigesteuert haben. Und mit riesiger Freude erlebten sie die Segnung eines Bildes von Franz Reinisch für diesen Raum durch Papst Franziskus bei der Jubiläumsaudienz am 25. Oktober 2014.

Vor einigen Monaten fragte Bettina Betzner aus dem Frauenbund, ob es noch einen Raum ohne „Patronat“ gebe, und als sie die Antwort erhielt, „zwei gibt es noch“, war ihre Antwort: „Dann soll einer der beiden Räume den Namen der ersten Frau in Schönstatt, Gertraud von Bullion, tragen, und wir als Frauenbund halten uns verantwortlich!“ Wie groß war die Überraschung, als die erste Spende für diesen Raum von jemandem kam, der nicht zum Frauenbund gehört. „Belmonte macht doch sogar aus den ‚Heiligen‘ einer Gemeinschaft ‚unser aller Heilige'“, so der beglückte Kommentar.

Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit möchte eine Gruppe des Frauenbundes eine Wallfahrt nach Rom machen, und in diesem Zusammenhang ein Bild von Gertraud mitbringen, das in diesem Raum angebracht werden soll. „Das von Gertraud mit dem Hut soll es sein“, so Bettina Betzner. „Das Bild einer modernen jungen Frau.“ Groß war die Freude, dass man vom Fenster dieses Raumes aus direkt auf den Bildstock blickt – ein Geschenk des Frauenbundes!

Und jetzt blieb ein Raum. Wer würde ihn nehmen? Es war Rektor Daniel Lozano, der vorschlug, diesen Raum für Joao Pozzobon zu reservieren.

Jetzt gibt es drei Seminarräume, mit den Namen von drei Personen, die jede auf ihre Weise ganz Schönstatt spiegeln, das Liebesbündnis je nach der eigenen Berufung gelebt haben.

Herzlich willkommen an der „Kreuzung der drei Helden“!

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Entscheidung in einem besonderen Moment

Die Generalleitung fällte diese Entscheidung am Abend des 7. September. Genau 11 Jahre zuvor, ziemlich genau zu der Stunde, in der jetzt diese Entscheidung getroffen wurde, hoben Hunderte von Missionaren in den Vatikanischen Gärten bei der Vigil zur Einweihung von „unser aller Heiligtum“ ihre Peregrina in die Höhe. Es war in dem Moment, in dem das MTA-Bild für das Heiligtum auf den Boden gestürzt und in tausend Stücke zerbrochen war. Ein schweigendes, starkes Zeichen. Hier sind wir. Wir tragen die Gottesmutter weiter…

Don João Pozzobon brachte die Ur-Peregrina nach Rom, um der Kirche die ganze Fruchtbarkeit der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter zu zeigen. Das war 1979.

2014 kam die Ur-Peregrina – verunglückt, wie ein Zeichen der verunglückten Kirche, die Papst Franziskus so viel lieber ist als eine Kirche, die krank geworden ist, weil sie sich bequem in sich selbst verschlossen hat – wieder nach Rom und war in der Jubiläumsaudienz dabei. Sie besuchte auch „unser aller Heiligtum“ in Belmonte.

Schönstätter im Herausgehen

Pozzobon-Arendes-PeregrinaUnd jetzt gibt es in Belmonte einen Raum mit dem Namen von Don João Pozzobon, Modell eines „Schönstätters im Herausgehen“.

Welches Bild wird dort einmal von seinem Leben und seiner Mission erzählen? Wie wird in diesem Raum die Mission des „Eselchens der Gottesmutter“ in diesem neuen Schönstatt-Jahrhundert aufscheinen?

Eine Missionarin aus Portugal schickte ein paar Fotos von Santa Maria, Brasilien, der Wiege der Kampagne, „für den Fall, dass Sie damit etwas im Pozzobon-Saal machen möchten”. Doch der Pozzobon-Raum ist ein Angebot zum Engagement, zur Initiative.

„Jetzt gilt es, den Raum mit Leben zu füllen und mit Gnadenkapital“, so Cristina White, eine Missionarin der ersten Stunde aus Argentinien. „Und ihn zu besuchen!“

„In seiner Biographie stehen ein paar sehr schöne Worte, die für mich die zentralen Elemente seines schönstättischen, kirchlichen und universalen Geistes enthalten“, schreibt sie, und zitiert:

„Liebe Mutter und Königin …, Während ich die Weihe von vor 31 Jahren erneuere, erkenne ich, dass du mein Nichts wie das eines kleinen Kindes angenommen hast, und ich bin gewachsen durch die Erziehung deines Heiligtums, und indem ich wunderbare Reichtümer entdeckt habe: ich habe nicht gesehen, aber geglaubt. Möge diese großartige Kampagne des Heiligen Rosenkranzes … ein geistliches Blühen im großen Schönstattwerk bedeutet und sich über die ganze Erde ausbreiten zum Wohl der heiligen Kirche.“

Original: Spanisch. Übersetzung: M. Fischer/schoenstatt.org

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