Veröffentlicht am 2015-05-24 In Leben im Bündnis

„Wir haben die Liebe Gottes zu uns erkannt und wir sind in Ihm gewachsen”

CHILE, Bellavista, von Juan Molina, Student der Schönstattpatres •

Am Samstagmorgen, 25. April, wurden in der Heilig-Geist-Kirche vom Heiligtum in Bellavista Diakone für das Institut der Schönstattpatres geweiht; es sind: Felipe Antonio Pérez und Gonzalo Illianes Fuertes aus Chile, Juan Andrés Le Vraux aus Argentinien und Julio Rodríguez Afonso aus Brasilien. Bischof Pedro Ossandón stand der Weihehandlung vor.

Nach Jahren des Wartens begann morgens um 10.30 Uhr die Prozession vom Provinzhaus zur Kirche, die sich zu füllen begann. Zwei Haltepunkte waren notwendig auf dem Weg: der erste am Friedhof der Gemeinschaft, und dann beim Heiligtum, wo die vier Weihekandidaten einen persönlichen, intimen Augenblick hatten. Dabei sagten sie etwas über das Leben, das sich während dieser neun Jahre entwickelt hat – der Weg bis zur Weihe entstand durch die Teilnahme an der Geschichte der Gemeinschaft und wurde von der Gottesmutter vom Heiligtum aus unterstützt.

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Deine Treue ist ein Lied des Lebens, deine Vergebung eine Melodie deiner Liebe …

Der klare Morgen, typisch für Santiago (Chile), war der perfekte Hintergrund für die Feier der Diakonenweihe, doch die Klarheit des Tages ließ nicht die anderen Himmel, andere Nachmittage, und natürlich andere Abende vergessen. Die milde Temperatur machte die Liebe Gottes anschaulich, die er allen Anwesenden entgegenbringt, die in großer Zahl gekommen waren, von verschiedenen Orten, wo die zukünftigen Diakone in ihrem Apostolat gearbeitet hatten, Mitstudenten, Mitglieder der Schönstattfamilie, Brüder aus der Gemeinschaft, Familien und Freunde aus verschiedenen Ländern, und auch aus den verschiedenen Ländern, wo sie ihren Weg begonnen hatten. Deshalb gab es in den Kirchenbänken eine Mischung von Laien und Ordensleuten, Chilenen und Paraguayern, Brasilianern und Argentiniern, Blonden und Brünetten, Reichen und Armen … als ein machtvolles Zeichen der lebendigen Gegenwart Christi und seines Königreiches in der Kirche.

Vor diesem Hintergrund sang der Chor – zusammengesetzt aus Studenten aus der Gemeinschaft der Weihekandidaten – das außergewöhnliche Eingangslied, das in wenigen Minuten die Tage und Stunden im Geist der Feier zusammenfasste. Die Verse des Liedes brachten Dankbarkeit zum Ausdruck; sie versprachen und sie lobten Gott, denn „deine Treue ist ein Lied des Lebens, deine Vergebung ist die Melodie deiner Liebe … deine Liebe und deine Vergebung sind größer als der Himmel, deine Treue ist so nah wie die Sonne … Ich will für immer von deiner Güte singen, Herr …“

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Alles wird fruchtbar sein, wenn Sie mit dem Weinstock und dem Winzer verbunden sind

Bischof Pedro Ossandón stand der Feier in einer Weise vor, die alle umfasste, einfach und liebevoll zugleich die Feier mit dieser Atmosphäre durchdrang. Mit ihm konzelebrierten Bischof Manuel Camilo Vial, P. Mariano Irureta (Provinzoberer von Chile), P. Vandemir Meister (Regionaloberer von Brasilien), P. José Javier Arteaga (Regionaloberer von Argentinien), die Patres, die im Seminar wirken und Dutzende von Priestern aus der Gemeinschaft.

Die mitreißende Predigt unterstrich die Bedeutung der Weihe: „Heute werden Sie übergangsweise zum Diakon geweiht auf dem Weg zum Priestertum …das Sie vereinen wird mit Christus, dem Diener“, erinnerte er sie. Er stellte dann allgemeine Richtlinien vor: „Alles wird fruchtbar sein, wenn Sie mit dem Weinstock und dem Winzer verbunden sind … verlieren Sie Jesus nicht aus dem Blick.“ Er nahm sich dann Zeit für einen sehr persönlichen Rat: „Privatisieren Sie Ihren Dienst nicht, nehmen Sie nicht in Besitz, was nicht zu Ihnen gehört … denken Sie nie, Sie tun der Kirche des Herrn einen Gefallen, geschweige denn zu denken, nichts könne getan werden ohne Sie … seien Sie nicht unfreundlich, und niemals, beschämen Sie nie, aus keinem Grund, die Gläubigen … und werden Sie nie müde, auf den Knien zu danken für das Geschenk, dass Sie berufen sind.“

Bei all dem war der Schwerpunkt seiner Aufforderung – „demütig und heilig“ – , damit „das Charisma der Gottesmutter die Ärmsten der Armen in unserem Landstrich oder in den Städten erreichen kann (…) und möge das Charisma Mariens dort neue Heiligtümer hervorbringen.“ Keiner der Anwesenden konnte vorgeben, solch eine Bitte an Gott nicht gehört zu haben, und besonders nicht die Weihekandidaten, die während des vergangenen Jahres in pastoralen Aktivitäten engagiert waren in Puente Alto wie auch in La Legua.

In diesem Sinn wurde zur Diakonenweihe hingeführt. Sie beinhaltete eine Vielfalt von Versprechen, Äußerungen von Wünschen, Gebeten, den besonderen Augenblick der Niederwerfung, und schließlich den bewegenden Moment der Investitur. Für diesen Teil brachte die Familie jedes Weihekandidaten die Dalmatik zum Bischof, so dass ein zuvor ausgewählter Priester jedem helfen konnte, die Kleidung anzulegen. Sobald die Gewänder angezogen waren, gingen sie – nun geweiht – zum Chorraum hinauf, um zum ersten Mal den Altar zu bereiten (als Diakone) um die Eucharistie wie gewöhnlich fortzusetzen.

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Ein Moment tiefer Dankbarkeit

Nach der Kommunion dankte Juan Le Vraux denen, die sie die lange Ausbildungszeit hindurch begleitet hatten. Er erwähnte auch die verschiedenen Orte, wo sie in den vergangenen Jahren gewesen sind: die Orte, wo sie während ihres Noviziates gewirkt hatten – in Argentinien und Uruguay – und zuletzt in Santiago.

Beim Dank an ihre Gemeinschaft, mit der die Diakone am Tag zuvor eine Verbindung für immer geschlossen hatten, konnte Juan seine Gefühle nicht zurückhalten. Nach einer kurzen Unterbrechung war er in der Lage, unserem Vater und Gründer, Pater Josef Kentenich zu danken, den er als Modell eines Priesters heraushob. Vor dem Ende der Feier ging die gesamte Versammlung den Pilgerweg zum Heiligtum. Dort dankten die vier neuen Diakone der Gottesmutter für alles, und sie erhielten ihre ersten Grüße. Von dort gab es eine mehrere Meter lange Reihe, alle standen Schlange, um zu grüßen, zu gratulieren und den neuen Diakonen zu danken. Bemerkenswert war die akkurate Haltung der Studenten im letzten Jahr an der Schule, an der Felipe Pérez seine Intelligenz während seiner Jugend und als junger Erwachsener bewiesen hatte.

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Ein Geschenk für alle

Die ausführliche Darstellung dieser Erzählung kann uns dazu bringen, den Wert dieser Feier aus dem Blick zu verlieren. Tatsache ist, dass über die schönen Lieder, Gebete, die Niederwerfung und die überwältigenden Predigten hinaus dieser Tag verdient, als der Tag erinnert zu werden, an dem die Liebe und Gnade Gottes besonders offensichtlich, herzlich und gemeinschaftlich war. Aus demselben Grund konnte das Leitwort, das für die Weihe gewählt worden war, von jedem von uns, der an der Feier teilgenommen hat, perfekt erklärt werden: Während dieser Feier haben wir die Liebe erkannt, die Gott für uns hat, und dass wir IHM geglaubt haben. So geht das Geschenk der Weihe über diese Vier hinaus, ihren Kurs, ihre Gemeinschaft, die Familie und auch die Kirche, es wird zu einem Geschenk für alle.

In dieser Zeit wird Juan sein Praktikum als Diakon in Córdoba (Argentinien) absolvieren, Julio in San Pablo (Brasilien), Felipe in der Pfarrgemeinde „Nuestra Señora de los Dolores “ und Gonzalo in San Cayetano. Lasst uns sie in ihrem Dienst begleiten, damit sie, wie der Leitende Bischof betete: „Heilige sein mögen, Heilige Gottes.“

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Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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