Veröffentlicht am 2015-05-15 In Leben im Bündnis

Familie und Beruf gemeinsam gestalten – eine neue Dimension

SCHWEIZ, von Claudia Rohner •

Acht Ehepaare mit ihren Kindern trafen sich am Sonntag, 19. April 2015, zum dritten Familientag auf dem Friedberg, Gossau.

Das diesjährige Thema „Familie und Beruf gemeinsam gestalten – eine neue Dimension“, ist wohl für jedes Paar eine Herausforderung und so war man gespannt auf das Referat von Melanie und Ulrich Grauert, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt hatten. Während die Kinder sich auf das Spielen freuten und von den jungen Babysitterinnen in Empfang genommen wurden, stellten sich die einzelnen Personen kurz vor und berichteten als schönen Einstieg über ein erfreuliches Ereignis der letzten Woche.

Nicht oder, sondern und

_imagedownload.aspDas Referentenpaar, Melanie und Ulrich Grauert, selbst Eltern von fünf Kindern betonte, dass sie nicht über „Beruf oder Familie“ sprechen wollen, sondern über „Beruf und Familie“.

Dies ganz im Sinne von Pater Josef Kentenich, der in Österreich auch als „Pater mit dem und“ bezeichnet wird, weil er immer versuchte, Dinge, die eigentlich gegensätzlich waren, mit einem „und“ in Verbindung zu setzen. Beispielsweise Autorität und Gehorsam, Gebundensein und Freiheit. Er hat die Spannung nicht gescheut, sondern versucht, sie positiv zu nutzen.

So möchte auch das Referentenpaar den Begriff Familie weiten, dass die Berufswelt auch dazugehört und beides eine Einheit bildet. Diese Einheit wird auch durch das „zur Arbeit gehen“ nicht verlassen. Auch der Austausch über die Berufswelt ist wichtig und der ergänzende Blick des Partners bzw. der Partnerin ist eine Bereicherung. Gemäß einer Studie wollen es die Eltern von heute so gut machen, wie keine Generation zuvor und setzen sich damit unter Druck. So ist die Zerrissenheit zwischen Job und Familie ein großer Stressfaktor. Von den Kindern, wie auch von Arbeitnehmern werden oft Höchstleistungen verlangt, und dieser Druck baut Spannung auf.

Die Spannung entlädt sich in der Natur in Form eines Gewitters. Eine Energie, die zerstörerisch und gefährlich sein kann. Wenn man hingegen zwei verschiedene Pole miteinander in Verbindung bringt, dann kommt es zu einem Ladungsausgleich, bei diesem Vorgang fließt Strom. Es entsteht im übertragenen Sinne durch die Spannung etwas Produktives, Positives und Kraftvolles. Das Ehepaar Grauert verriet ein paar Tricks, was sie dem Alltagsstress entgegensetzen. So werden bei ihnen anfangs Jahr ganz bewusst ein paar Wochenenden nur für die Familie freigehalten oder Ulrich Grauert erkundigt sich bereits auf dem Nachhauseweg von der Arbeit über das Befinden von Frau und Kindern, damit er sich auf die Situation, die er zuhause antreffen wird, einstellen kann.

Austausch

005168Nach dem Referat bot sich Zeit, sich als Paar über das Gehörte auszutauschen. Später traf man sich in der großen Runde und es wurde klar, dass Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, immer eine Herausforderung sein wird. Jede Familie ist anders und muss die für sich passende Lösung finden.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa des Friedbergs stärkte man sich und auch die muntere Kinderschar stieß wieder dazu.

Der Nachmittag begann mit Impulsen von Pater Josef Hälg. Mit der Geschichte vom Krug zeigte er auf, wie wir unsere kostbare Zeit den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen können.

Zum Abschluss gab es eine lebendige Eucharistiefeier in der bis auf den letzten Platz besetzten Schönstatt Kapelle auf dem Friedberg. Pater Josef Hälg gestaltete eine schöne Feier, speziell auch für die Kinder. Die größeren Kinder durften feierlich die Kerze anzünden und Fürbitten vorlesen. Auch die Augen der Kleinen strahlten, die Kinder fühlten sich sichtlich wohl in der Gemeinschaft.

Bereichert vom Referat des Ehepaars Grauert, dem spirituellen Impuls von Pater Josef Hälg und dem Austausch mit anderen Paaren, kehrten die Familien wieder nach Hause zurück. Mit im Gepäck einige Anregungen, die sie hoffentlich durch den Alltag begleiten werden.

Quelle: www.schoenstatt.ch

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