Veröffentlicht am 2014-09-26 In Leben im Bündnis

Für Papst Franziskus kreuz und quer durch Schönstatt unterwegs

DEUTSCHLAND, Karin Schmitz. Nach meiner so wundervollen Erfahrung mit Schönstatt im letzten Monat wollte ich nun im September dort  für 9 Tage meinen Urlaub verbringen, wohlgemerkt URLAUB. Kurz vor meiner Abfahrt dann der Gedanke, doch vorsichtshalber noch schnell die Webseite der Gebetsaktion für Papst Franziskus,  genannt „Prayerrally“, in den verschiedenen Sprachen auszudrucken und eine Liste zu erstellen mit der Überschrift  „Ich bete täglich für Papst Franziskus und seine Mission“  – für die Personen, die keine Möglichkeit haben, online zu gehen und dort mit ihrem Namen bezeugen, dass sie seine Bitte: Betet für mich, erfüllen möchten.

Mit der Prayerrally im Kofferraum ging es dann von Sankt Augustin nach Schönstatt. Einmal im Monat kommt die Pilgernde Gottesmutter zu mir, und irgendwie hat sich meine Initiative mit der Prayerrally mit ihr und mit Schönstatt verbunden. Im Urheiligtum betete ich zum Dreifaltigen Gott und der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt und bat um Hilfe für die Ausbreitung der Gebetsaktion.

Ein Deal mit Pater Kentenich oder: Rheinländer unter sich

In der Dreifaltigkeitskirche, am Grab von Pater Kentenich, kam mir dann die Idee, mit ihm einen Deal zu schließen. „Ich bete täglich für deine Selig- und Heiligsprechung, wie lange es auch dauern mag – und du hilfst mir, dass sich viele Menschen bereit erklären, täglich für den Papst zu beten und dies auch kundtun, indem sie sich online mit ihrem Namen eintragen.“

Warum noch dieses Eintragen? Ein Satz von Maria Fischer von schoenstatt.org geht mir nicht aus dem Kopf: „Manchmal braucht man einfach Zahlen. Wenn Sie einmal 1000 Beter haben, dann interessiert das vielleicht auch die Medien hier im Erzbistum oder noch darüber hinaus.“

Ich habe mit der Erfüllung meines Versprechens auch sogleich angefangen. Mal sehen, wie lange Pater Kentenich auf sich warten lässt …

In der Bildungsstätte Marienland, wo ich Quartier bezog,  erhielt ich eine Skizze, auf der alle Schönstatt Heiligtümer, Schwestern- und Priesterhäuser in Schönstatt abgebildet waren.

Irgendwie setzte sich dann der Gedanke fest, die Priester und Schwestern um ihre Teilnahme an der Aktion zu bitten.

Von Tür zu Tür oder: Wenn Gott eine Tür schließt, öffnet er einen Lieferanteneingang

Ich fuhr zum ersten Kloster. An der Türe ein Telefon mit den verschiedenen Telefonnummern der Patres. Ich versuchte mein Glück. Es schien keiner zu Hause zu sein. Das fing ja gut an.

Beim zweiten Haus auf dem Berg Sion öffnete auch keiner. Ich weiß nicht, war es Vorsehung  oder auch nicht, aber ich landete beim Lieferanteneingang. Eine freundliche Köchin ließ mich herein.

Immerhin jetzt war ich schon mal in der Küche. Ein gewaltiger Fortschritt.

Der Rektor des Hauses, den sie gerufen hatte,  hörte sich mein Anliegen an und schickte mich nach nebenan zu den Anbetungspatres. Dort sagte ich wahrheitsgetreu, dass mich der Rektor schicken würde.

Der Pater, mit dem ich sprach, zeigte sich sehr offen, er nahm mein Anliegen ernst und versprach, es an seine Mitbrüder weiterzugeben.

Im dritten Kloster (Berg Moriah) waren alle Priester unterwegs. Hier traf ich zwei ältere Schwestern an, die sich mit Internet nicht auskannten und auch ihren Namen mal lieber nicht in die Liste eintragen wollten.

Ich habe es verstanden. Sie kannten mich ja nicht und waren halt vorsichtig. Den Rektor dieses Hauses traf ich am nächsten Tag, und er zeigte sich dann ganz offen für diese Aktion.

Mit einer Tasse Kaffee besiegelt oder: Wenn missionarischer Einsatz auf Gastfreundschaft trifft

An meinen Besuch bei den Pallottinern denke ich sehr gerne zurück. Ein Pater machte den Vorschlag, die Webseite der Prayerrally, in der im Haus untergebrachten Theologischen Hochschule für die Studenten auszuhängen.

Das Versprechen wurde dann noch durch eine Tasse Kaffee „besiegelt“, zu der er mich anschließend einlud. Das war doch mal eine nette Idee …

Im Marienland wurde mein Anliegen an die Hausmutter weitergegeben, die daraufhin alle Schwestern des Hauses informieren wollte.

Ich fragte noch bei drei anderen Schwesternhäusern nach, konnte aber nicht immer die Schwestern erreichen, die mir als Ansprechpartner genannt worden waren, da sie mitten in den Vorbereitungen auf das 100 jährige Schönstattfest standen und bis dahin sich mit nichts andrem mehr befassen könnten. Andere Schwestern versprachen dann, das Anliegen weiterzugeben.

Abendsegen oder: Wo Initiativen eine Stimme bekommen

Ich erinnere mich an den Mittwochabend, an dem eine Schwester mir vorschlug, noch ins Urheiligtum zu fahren. Dort, so sagte sie, würden sich die Volontäre zum Gebet treffen und anschließend von einem Priester noch den Segen erhalten. Dort könnte ich doch Werbung für die Gebetsaktion machen.

Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich sehr müde, und ich wollte eigentlich den Abend gemütlich beim Lesen eines Buches ausklingen lassen. Ich stellte mir auf einmal die Frage, warum ich in Schönstatt war: um Urlaub zu machen oder um auf Werbeaktion zu gehen?

Schließlich siegte der Verstand über das Gefühl, und ich fuhr noch einmal den Berg hinunter, nach dem Motto „Für den Papst kreuz und quer durch Schönstatt“, und landete so beim Abendsegen im Urheiligtum.

Rektor Egon M. Zillekens, der den Abendsegen erteilte, rief mich dann nach vorne und sagte vor versammelter Menge, das hätte ich mir wohl nicht träumen lassen, dass ich einmal im Urheiligtum am Mikrofon sprechen dürfte. Womit er natürlich Recht hatte.

Ich rief in Deutsch und Englisch zur Teilnahme an der Prayerrally auf und Rektor Zillekens noch kurz in Spanisch. Kleine Zettel mit der Internetadresse der Webseite habe ich für alle Fälle zum Verteilen immer in meiner Handtasche dabei.

Lateinamerikanische Begeisterung oder: Fast wie Paulus in Athen

In den folgenden Tagen  habe ich sowohl im Speisesaal als auch im Freien Personen auf die Aktion angesprochen, Zettel mit der Adresse verteilt oder die Möglichkeit gegeben, sich in die Liste einzutragen, sodass ich später 23 Namen übertragen konnte.

Ich war tief beeindruckt, wie sehr  gerade junge Menschen aus dem spanischsprachigen Raum, z.B. aus Chile, Ecuador, Puerto Rico,  sich für die Prayerrally begeisterten,  gerne den Zettel mit der Internetadresse einsteckten, sich für diese Aktion sogar bedankten, mich umarmten und versprachen, es nach der Rückkehr in ihre Heimat auch an Freunde weiterzugeben. Hier war eine echte Freude zu spüren.

„Die Geschichte von ‚Betet für mich‘ erinnert mich daran, wie der arme Paulus in Athen gepredigt hat. Als er anfing, vom Wesentlichen zu sprechen, von der Erlösung, der Auferstehung, da sind viele sogenannte Intellektuelle weggegangen, hatten keine Zeit – und geblieben sind die ganz einfachen, schlichten Menschen, die dann den Kern der Kirche von Athen gebildet haben“, so kommt ein Echo aus der Redaktion von schoenstatt.org bei mir an.

In allerletzter Minute oder: Immerhin gesagt

Vom 20. auf den 21. September war eine Pilgergruppe vom Bistum Freiburg in Schönstatt, mit mehr als 700 Teilnehmern. Wie schön wäre es gewesen, wenn man hier Unterschriftslisten hätte auslegen können. Aber es sei zu kurzfristig und die Pilger hätten ein volles Programm, hieß es.

Wie sehr hat es mich aber gefreut, dass der leitende Wallfahrtspriester zum Schluss der Wallfahrt noch eindringlich zum Gebet für den Heiligen Vater aufrief und auf die Gebetsaktion hinwies. Schade war, dass ihm in dem Moment nicht einfiel, dass ein Link der Prayerrally auf der Webseite von schoenstatt.org zu finden ist. Er sagte stattdessen, man könne auf der Homepage von der Schönstattwallfahrt nachschauen. Aber, dass er es überhaupt gesagt hat, fand ich super. Selbst wenn die Pilger die Seite jetzt nicht finden, wenn sie wenigstens beten, ist das schon großartig.

Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Urlaub? Ja, trotz allem.

Ein paar Ausflüge waren dabei und ganz viele Gnaden.

Dank an Gott, an die Dreimal Wunderbare Mutter und an Pater Kentenich.

Der Deal ist noch nicht zu Ende. Er geht weiter!

 

Und hier für alle, denen Karin Schmitz nicht in Schönstatt begegnet ist: www.papst-franziskus-prayerrally.de

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