Veröffentlicht am 2014-07-19 In Leben im Bündnis

„Er ist sicher vor Freude gestorben“

BRASILIEN, Sr. M.Tuana Portz. Viele Verehrer des Diakons João Luiz Pozzobon erinnerten an seinen Heimgang zu Gott vor 29 Jahren und nahmen an einem Pilgergang teil, der vom Haus und Museum des Schönstatthelden bis zur Taborkapelle neben dem Heiligtum ging. Es ist der Weg, den João Pozzobon jeden Morgen nahm, um an der hl. Messe teilzunehmen. Es ist ebenso der Weg, auf dem er am  27. Juni 1985 tödlich verunglückte.

 

Trotz Kälte und leichtem Regen begannen die Pilger ihren Weg – ermutigt durch P. Argemiro Ferracioli, den Postulator im Seligsprechungsprozess Pozzobon – im Glauben, im Vertrauen und in der Liebe. Voran trugen sie das Bild der Pilgernden Gottesmutter.

Der Eucharistiefeier mit dem Messformular vom Heiligsten Herzen Jesu stand der Pfarrer der Gemeinde „Nossa Senhora das Dores“ (Schmerzhafte Gottesmutter) vor. Mitkonzelebranten waren P. Argemiro Ferracioli und P. João Quaini.

In seiner Predigt sagte P. Mário: „Die Schlichtheit des Herrn Pozzobon soll uns nicht vergessen machen, welch große Liebe er zur Gottesmutter hatte. Pozzobon war ein Mensch, der das Gewicht nicht spürte, das er auf den  Schultern trug, sondern um den großen Wert wusste, den er trug, weil er ein berufener Pilger war, für Berufe pilgerte! Heute sind auch wir, angestoßen durch das liebenswürdige Herz Jesu, Pilger in diesem Leben und Boten seiner Gegenwart.“

Auf Pozzobons Wegen

Während der Wallfahrt zur Kapelle machten die Pilger eine kleine Pause an der Stelle, an der Don João am frühen Morgen des 27. Juni von einem Lastwagen überfahren wurde. Beim Hinausgehen auf die Straße verunglückte Kirche… im wahrsten Sinne des Wortes.

Sein Enkel, der den gleichen Namen hat wie sein Großvater – João Luiz Pozzobon – drückte seine Dankbarkeit und Verehrung in einer sehr persönlichen Rede aus:

 

„Dem Heiligtum habe ich mich geschenkt, fürs Heiligtum bin ich gegangen und fürs Heiligtum werde ich sterben!“(JLP)

Dieser kurze Satz erklärt und sagt viel über das Leben des Diakon João Luiz Pozzobon. ‚Opa João‘, wie wir ihn nannten – und immer noch nennen -, war ein schlichter Mensch, der nicht viel studiert hatte, doch war er ein Mensch großer Worte, mit Einfühlungsvermögen, was viele Studierte und Theologen an ihm bewundern.

Die Schlichtheit, die in der obigen Aussage anklingt, bedeutet doch Großes; wir verstehen gut, was die Kleinheit dieses großen Mannes besagt. Wenn er z.B. sagt: ‚Fürs Heiligtum setze ich mich ganz ein‘, so zeigt das seine Ganzhingabe an unsere Mutter und Königin. Diese Hingabe  zeugt von viel Liebe und Verantwortung. Verantwortung, denn in keinem Augenblick vergaß er seine Familie oder wurde sie für ihn zur Nebensache; denn er sagte selbst, dass die Gottesmutter nicht wolle, dass er neben der Kampagne seine Frau und Kinder vernachlässigen  solle.

Wenn er sagt: ‚Fürs Heiligtum bin ich gegangen‘, zeigt das, wie gern er die Mutter auf seinen Schultern trug. Wenn er sie trug, trug er das Heiligtum mit sich und all seinen Segen für alle Häuser, die er besuchte, alle Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse, ohne sich jemals zu beklagen, denn in seinem Herzen spürte er die große Liebe der Mutter und Königin, die sie für ihn und für uns alle hat. Er wusste, dass das seine Sendung war, die Sendung, ein Eselchen Marias zu sein.

Diese Liebe war ein vollkommenes Gefühl, eine Liebe, von Ehrfurcht, Zärtlichkeit, Hingabe und Verehrung erfüllt. Aber mit ihm können wir verstehen, dass diese Liebe, die er hatte, und die wir mit IHR haben können, ein Gefühl mit zwei Richtungen ist. Denn diese ganze Hingabe ist nicht nur seine Hingabe an SIE, sondern auch IHRE Liebe zu ihm.

Wir erinnern uns an die 29. Wiederkehr seines Todestags. Leider konnte ich ihn nicht persönlich kennen lernen, aber immer konnte ich in lebendiger Weise diesen geliebten Großvater fühlen, diesen vorbildlichen Vater, diesen Freund der Armen und unermüdlichen Pilger.

Die Früchte seiner Kampagne wachsen und breiten sich aus über vier Erdteile.
Ich bin sehr stolz, ihn ‚Großvater João‘ nennen zu können, und – wenn es Gottes Wille ist – ihn heilig nennen zu können, und heilig im vollen Sinn des Wortes, heilig in seinem Leben, heilig in seiner Hingabe und seiner Liebe zu Gott.

Heute haben wir gemischte Gefühle: Sehnsucht, Liebe, Zärtlichkeit, Stolz und viel Liebe. Die Sehnsucht ist groß, aber Traurigkeit darf nicht aufkommen; denn wie kann man an diesem Ort traurig sein, da es 29 Jahre her ist, wo er am Rande seines Weges starb – aus Freude?!“

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Bad Ems, Deutschland

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