Veröffentlicht am 2010-02-22 In Leben im Bündnis

Ökumenisch – wie denn sonst?

Pfr. Wolfgang Müller. Schönstatt und Ökumene? Für viele in der Bewegung ein unbeschriebenes Blatt, obwohl das Leitwort, das P. Kentenich vor genau 100 Jahren auf sein Primizbild hat schreiben lassen, gerade in diesem Jahr aufhorchen lassen müsste:

„Verleihe, o mein Gott, dass alle Geister in der Wahrheit und alle Herzen in der Liebe sich einen“.

 


Vor einigen Jahren hat sich durch die Anregung des Bewegungsleiters ein Arbeitskreis „Ökumene“ in Schönstatt gebildet aus der Erkenntnis: Weil Schönstatt „katholisch“ ist, kann es nur „ökumenisch“ sein. Sowohl das II. Vatikanische Konzil wie auch alle Päpste seither haben immer wieder betont, dass Ökumene nicht ein Hobby einiger Spezialisten sein kann. So verweist etwa Johannes Paul II. in seiner Ökumene-Enzyklika auf die eindringliche Mahnung des Konzils (UR 4) an „alle katholischen Gläubigen (er dispensiert nicht die Schönstätter), dass sie, die Zeichen der Zeit erkennend (haben wir Schönstätter doch schon von unserem Gründer gehört!), mit Eifer an dem ökumenischen Werk teilnehmen“. Über diese Grundlagen und über das, was Schönstatt für die Gesamtkirche in dieser Hinsicht bedeutet, gilt es immer wieder nachzudenken…

Pfr. Wolfgang MüllerDer ökumenische Arbeitskreis hat sich in der Woche vor Fastnacht wieder getroffen, diesmal zusammen mit dem Bewegungsleiter P. Dr. Penners. In einem theologischen Grundsatzreferat hat er die Sicht des Arbeitskreises Ökumene vertieft, indem er u. a. die Denkstruktur Martin Luthers mit der Josef Kentenichs verglichen hat.

Im Gespräch mit Ökumene-Engagierten

Da die engagierten Mitglieder des Arbeitskreises Ökuemen der Meinung sind, dass Schönstatt in der Ökumene (der geistlichen Bewegungen) weithin angekommen ist (vgl. auch entsprechende Beiträge in schoenstatt.de oder von P. Michael Marmann, P. Herbert King und Wolfgang Müller im regnum und in der basis), aber die Ökumene noch nicht so richtig in Schönstatt, will der Arbeitskreis mit den vielen, die in Schönstatt bereits die ökumenischen Herausforderungen der nachkonziliaren Kirche erkennen, in ein breit angelegtes Gespräch kommen. Am 10. und 11. Oktober 2010 treffen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Ökuemen mit einem interessierten Kreis von Ökumene – Überzeugten aus der Schönstattfamilie zu einem Gespräch in der Marienau. Mit einem größeren Treffen planen sie vom 27. Februar bis zum 1. März in die schönstättische Öffentlichkeit zu gehen.Wer ist bereit, mit uns die ökumenische Zukunft in Schönstatt mit zu gestalten?

Kontaktadresse:

Wolfgang Müller
Donatusstraße 59
66740 Saarlouis-Roden
Tel. 06831-9666281
Mail: muewo@online.de

3 Responses

  1. Wolfgang Müller sagt:

    Zu Ferdi und Emil ein Zitat von P. Kentenich vom 25. August 1930 ("Der Heilige Geist und das Reich des Friedens S. 96 f):
    "Ernste und gesunde Kritik üben lernen im eigenen katholischen Lager. Darin sind wir Katholiken überaus schwach….Wehe wenn wir es nicht tun, dann sind wir in ein paar Jahren verkalkt bis oben hinaus….Gerade diejenigen, die stärker zum Konservatismus neigen haben eine große Bedeutung in der Familie… Aber es ist eine große Gefahr (wenn nur Konservatismus herrscht). Darum ist es ein großer Segen, wenn in jeder Gemeinschaft zwei Typen Menschen vorhanden sind: solche, die stark fortschrittlich eingestellt sind, und solche, die stark konservativ sind… Geschieht das nicht,dann ist die Geschichte einer solchen Familie die Geschichte des Untergangs… Haben wir also Mut, Kritik an uns selber zu üben." Oder am 8. Dezember 1965 zum Abschluss des Konzils zum neuen Kirchenbild: "Das ist eine Kirche, die auf der einen Seite tief innerlich beseelt traditionsgebunden ist, aber auf der anderen Seite ungemein frei, gelöst von erstarrten traditionsgebundenen Formen." Nach P. Kentenich ist Schönstatt nicht für das 20. Jahrhundert von Gott geplant und berufen, sondern für die Kirche am "neuestern Zeitenufer" im 3. christlichen Jahrtausend.

  2. Emil sagt:

    Deinen Stolz kann ich besten nachfühlen, lieber Ferdi. Aber muss er sich sofort in der Abgrenzung zeigen? Ökumenisch heißt weit, den Erdkreis umspannend, nicht eng, abgrenzend, kompromisslos.
    Ich gebe Dir Recht, dass es in der Wahrheit keine Kompromisse geben darf, aber die Wahrheit ist nicht Schönstatt, ist nicht einmal die katholische Kirche. Die Wahrheit ist der lebendige Christus selbst. Und weil wir den NIE ganz und gar und endgültig gepachtet haben, sondern er sich uns immer wieder neu und immer wieder größer, als wir zu wissen glaubten, offenbart, sollten wir auch nie endgültig abgrenzen und unbeweglich werden.
    ER muss in unseren Begegnungen lebendig und gegenwärtig werden: ob innerhalb von Schönstatt, innerkatholisch oder in der Begegnung mit anderen – oft tiefgläubigen – Christen. Und wo ER ist, geschieht immer Öffnung, Weitung, Veränderung. Wir sollten IHM wirklich diese Dynamik nicht verbauen!

  3. Ferdi sagt:

    Jeden Tag bin ich mehr stolz, ein Schönstätter zu sein…denn schliesslich sind wir eine der konservativsten Bewegungen innerhalb der katholischen Kirche,
    von daher Ökumene ja aber nur so lange wir keine,unsere Werte dafür preisgeben (verkaufen)…
    was nicht heissen soll, dass ich dagegen bin, im Gegenteil bei der cruzada de María über die Anden ist ein jüdischer Junge mitgelaufen, der sich dannach hat taufen lassen.
    Aber auch in Deutschland kenne ich ein Beispiel, ein Freund ist in der SMJ aktiv ist aber offiziell atheistisch, (d.h. nicht getauft)
    Schönstatt ist für alle, aber alle die teilhaben wollen, sollten unsere Werte auch (ohne Kompromisse)akzeptieren

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