Veröffentlicht am 2010-01-14 In Allgemein

Wir sind alle Haiti …

Vela por Haití en el Santuario Original - Foto: Kornelia Fischermkf. Das Drama in Haiti übersteigt jede Vorstellung: vielleicht über 100.000 Tote, die Hauptstadt Port-au-Prince fat völlig zerstört und ein einziges Flüchtlingslager, in dem Hunderte und Tausende von Menschen – verletzt, verzweifelt, schmutzig – weder Trinkwasser noch Nahrungsmittel noch Medikamente oder Decken haben. Das ärmste Land Amerikas in Trümmern, das Kommunikationssystem zusammengebrochen und Helfer aus aller Welt, die nicht wissen, wo sie anfangen sollen angesichts des schreienden Elends. Und vielleicht begraben unter meterhohen Trümmern wie so viele Menschen, vielleicht in irgendeinem Lager unter freiem Himmel, Hitze und Regen ausgesetzt wie Tausende, ist sie: die Pilgernde Gottesmutter von Schönstatt, die Not und Elend dieses Volkes teilen und denen nahe sein will, deren Land und Leben in Trümmern ist … Prozession mit der Pilgernden Gottesmutter in Port-au-Prince, 2002Währenddessen sammelt sich die Schönstattfamilie in den Heiligtümern und an den Bildstöcken der Welt im Gebet und in Beiträgen zum Gnadenkapital. Heute sind wir alle Haiti … Am Samstag, 17, Januar, wird die heilige Messe im Urheiligtum, die wie jede Woche in den Anliegen von 2014 gefeiert wird, besonders für Haiti und die Schönstattfamilie dort aufgeopfert.

Erzbischof Serge Miot + segnet Bilder der Pilgernden Gottesmutter in der (beim Erdbeben zerstörten) Kathedrale von Port-au-Prince

Vom Urheiligtum und allen Heiligtümern und Bildstöcken der Welt aus beten Menschen für die Schönstattfamilie in Haiti und alle Opfer der Erdbebenkatastrophe, unter ihnen auch Erzbischof Joseph Serge Miot (63), der im Jahr 2001 die Türen seiner Diözese weit für Schönstatt geöffnet hat. Im Mai 2001 war die Pilgernde Gottesmutter von Schönstatt nach Haiti gekommen – ein Bild, das beim Internationalen Treffen zum fünfzigjährigen Jubiläum der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter n Santa Maria, Brasilien, im November 2000 ausgesandt worden war. Am 31. August war in der – jetzt vom Erdbeben zerstörten – Kathedrale von Port-au-Prince ein festlicher Gottesdienst mit Erzbischof Serge Miot als Hauptzelebranten zur Feier des ersten Jahrestages des offiziellen Beginns der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt in Haiti. Er selbst unterstützte den Beginn und die Entfaltung der Kampagne mit großem Einsatz als echter Missionar der Pilgernden Gottesmutter.

„Keine einzige Familie im Erzbistum ohne Besuch der Pilgernden Gottesmutter“

2002: aniversario de la llegada de la Campaña a Haití„Bereits um 7.40 Uhr war die Kathedrale restlos überfüllt, schätzungsweise 4.000 Menschen waren da. Beim Hauptaltar standen zwei Tische, auf denen die die Jubiläums-Pilgermadonna stand, das Bild, in dem die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt erstmals den Boden Haitis betreten hatte, und die Auxiliar der Dominikanischen Republik. Davor befanden sich vier weitere Pilgerbilder, die neu ausgesandt werden sollten, eines davon an einen der Konzelebranten, in dessen Pfarrei die Pilgernde Gottesmutter ihren Gnadenweg beginnen sollte. Während der heiligen Messe wurde die Jubiläums-Pilgermadonna in Dankbarkeit für alle Gnaden, die sie in diesem Jahr in der Erzdiözese Port-au-Prince ausgeteilt hat, gekrönt. Erzbischof Miot ging mit den anderen Priestern am Schluss der Messe zu den Tischen mit den Bildern der Pilgernden Gottesmutter und überreichte der Gottesmutter feierlich die Krone. Während die Menschen das „Salve Regina“ anstimmten, nahm der Erzbischof ein weiteres Bild der Pilgernden Gottesmutter in die Hand, betrachtete es lange und wie tief im Gebet versunken, betete in kreolisch ein kurzes Gebet und überreichte das Bild dann dem Priester, in dessen Pfarrei die Pilgermutter nun wirken soll. Erzbischof Serge wünscht sich sehnlich, dass keine einzige Familie in der Erzdiözese ohne Besuch der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt bleibt“ – So heißt es in dem Artikel, der 2002 auf schoenstatt.de über den Jahrestag des Beginns der Kampagne in Haiti veröffentlicht wurde.

Dreimal Wunderbare Mutter, Pilgernde Gottesmutter, bitte für sie …

Peregrina Jubilar de Haití, coronada por Mons. Serge„Heute gilt es, uns zu solidarisieren mit den leidenden Menschen in Haiti, die jetzt vielleicht die schlimmsten Stunden ihrer Geschichte erleben. Die Bilder, die wir in den Medien sehen, sprechen ja für sich. Erste Schätzungen  gehen von 100.000 Toten aus … Begleiten wir von unseren Hausheiligtümern, unseren Bildstöcken und Heiligtümern die Menschen in Haiti, die schon so viel gelitten haben und jetzt so sehr geprüft werden … Heute sind wir alle Haiti!“, so Juan Barbosa in einer Mail an Freunde aus der Schönstatt-Bewegung. Seine Mail gibt wieder, was viele in der Schönstatt-Bewegung fühlen.

Und in aller Fassungslosigkeit angesichts des Elends in Haiti und der eigenen Hilflosigkeit bleibt die Gewissheit: die Gottesmutter Maria ist bei ihrem Volk, so wie sie am Fuße des Kreuzes Jesu stand.  Die Pilgernde Gottesmutter von Schönstatt ist dort, irgendwo. Und wer immer in der Welt Schönstätter ist, hat Angehörige unter den Opfern, trauert um seine Familie. Und weiß sich verbunden: Heute sind wir alle Haiti.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat zum Gebet für die Erdbebenopfer aufgerufen. Er verneige sich in tiefer Trauer von den Opfern dieser schrecklichen Katastrophe, schreibt Zollitsch in einem Brief an Haitis Bischöfe, der auf der Website der Erzdiözese Freiburg veröffentlich wurde. „Besonders erschüttert bin ich vom Tod so vieler Menschen, die in selbstlosem Einsatz für die Kirche Ihres Landes gearbeitet haben“, so Zollitsch. Viele Bischöfe schlossen sich Zollitsch an und riefen die Gläubigen zu großzügigen Spenden auf, so die Bischöfe von Münster, Hamburg, Limburg und Rottenburg-Stuttgart.

Dreimal Wunderbare Mutter, Pilgernde Gottesmutter, bitte für sie alle, die Toten, die Verletzten, die, die kein Haus und keine Heimat mehr haben, die Helfer, und alle, die angesichts dieser Not verzweifeln.

Caritas internationalruft dringend zu Spenden für die Erdbebenopfer auf:
Kto-Nr. 202
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
BLZ 660 205 00
Stichwort: Erdbebenhilfe Haiti

Onlinespende

Kerze beim Urheiligtum für Haiti

Artikel von 2002 über Schönstatt in Haiti

 

1 Responses

  1. Pia Bosch sagt:

    ich bin erschüttert über dieses ereignis, gleichzeitig aber getröstet über den solidarischen Einsatz der weltweiten Schönstattfamilie, nachdem in der berichterstattung der Medien oft nur die geile Gier nach Entsetzen vorherrscht.

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