Veröffentlicht am 2010-01-22 In Leben im Bündnis

Blitzlichter aus Nigeria und Burundi

Blitzlichter aus Nigeria und Burundi ... mkf. Bei einem Besuch im PressOffice im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu den Veranstaltungen im Priesterjahr und zum 100. Priesterweihejubiläum Pater Kentenichs, gab Pater Franz J. Brügger – bis Dezember Provinzial der Sions-Provinz der Schönstatt-Patres – auch einen interessanten Einblick in seine Reise nach Burundi und Nigeria im vergangenen Dezember.

 


Heiligtum in Nigeria

Die Reise war schon längere Zeit für Dezember 2009 geplant im Zusammenhang mit den Exerzitien für die dortige Patresgemeinschaft. Pater Juan Pablo Catoggio, Argentinien, übernahm die Vorträge, Pater Franz Brügger hielt die Gottesdienste mit Predigt und die Gestaltung der Gebetszeiten.

P. Franz BrüggerAm 8. Dezember feierten die Patres und Studenten in Ibadan-Ijokodo mit einer abendlichen Eucharistiefeier die Übergabe des Vorsitzes im „Nigeria-Rat“ an Pater Juan Pablo Catoggio. In den nächsten Jahren wird Nigeria in den Verantwortungsbereich der Vater-Region (Argentinien, Paraguay, Uruguay, Italien) übergehen.

„Nach dem festlicheren Abendessen war dann im Innenhof des Seminars eine größere Gemeinschaftsrunde mit den Philosophen, Theologen und Patres, die sehr lebendig und geistreich gestaltet war. Die Führung in der Geschichte dieser afrikanischen Gründung in Nigeria blitzte noch einmal auf“, so Pater Brügger.

In den Tagen danach gab es vielfältigen Austausch, Planungen.

„Man wittert schon Zukunftsluft, muss sich auf die Gründung einer Patresfiliale außerhalb der Erziehungseinrichtungen langsam einstellen. Wichtig wird sein, dass unsere Mitbrüder, die z.Z. noch in Deutschland Kaplansdienste machen, sich für die Aufgaben in der Gemeinschaft und für die Bewegung vorbereiten und dann Verantwortung übernehmen. Sie werden heiß erwartet. Ein wichtiger Schritt in naher Zukunft für die weitere Ausgründung unserer Gemeinschaft in Nigeria! MPHC!“

In Burundi

Vor dem Heiligtum in BujumburaAm 21.12. fuhr Pater Brügger über Addis Abeba weiter nach Bujumbura. Er berichtet:

„Ein beachtlicher Szenenwechsel – Regenzeit – blühendes Grün überall und ein Sion ganz eigener Art, auf Sichtweite zum Tanganjikasee (650 km x 20-80 km) gelegen; mit Blick in den Kongo, dessen Grenze über den See verläuft. Man muss dagewesen sein: Über den „Marienweg“ kommt man zum Eigentlichen des Ganzen – das Heiligtum, das – geweiht 1994 – ungewöhnlich stark von der Bevölkerung angenommen wird. Von morgens früh bis abends spät trifft man immer Pilger, Beter im oder vor dem Heiligtum. Und es wird geschrieben! Ungewöhnlich viele Bitt- und Dankes- und Angebotsbriefe füllen immer wieder neu im Laufe einer Woche den Korb im Heiligtum. Und dann die gewaltige Kirche – das erweiterte Heiligtum – ein offengehaltener mächtiger Raum – außen mit einer Terassenanlage, die mehreren Tausend Gottesdiensbesuchern zusätzlich bei guter Sicht auf den Altar Platz bietet.

Am Ufel der TanganjikaseesNur nach und nach entdeckt man, was alles auf dem beachtlich großen Gelände an Einrichtungen belebt ist – sorgfältig in Zonen gegliedert, damit das Leben der Patres, der Pilger und der Gäste und Kirchenbesucher sich nicht stören. Ich ließ mir von unserem nigerianischen Praktikanten eine Liste schreiben: Haus der Patres – mit Gästetrakt, seit 2005 Haus der Novizen (z.Z. sieben), Haus der Theologen, Haus der Philosophen (Karl Leisner), ein Apostolatshaus mit Übernachtungsmöglichkeiten, das Haus für Exerzitien und Besucher (Josef Kentenich), ein Büroblock mit Sekretariaten und einem Laden, eine große Halle für größere Feste und Veranstaltungen. Nicht weit von dem Gelände entfernt liegt ein größeres Sozialzentrum für die Arbeit mit den Straßenkindern. Und direkt Mauer an Mauer haben die Schwestern ihr großzügig angelegtes Bildungs- und Bewegungshaus. Die Zusammenarbeit hinüber und herüber läuft gut. Im Zentrum der Patres arbeiten eine nigerianische Schwesterngemeinschaft und ca. 60 Mitarbeiter.

Weihnachten in diesem kleinen Paradies zu feiern, hat seinen eigenen Glanz. Die Hauptmesse am ersten Feiertag versammelte ca. 6.000 Mitchristen – lebhaft gestaltet durch Chöre und exotische Tanzgruppen und reichliche Zeichen und Gesten und Prozessionen. Da muss man einfach sich mittragen und mitbewegen lassen und auch zur Krippe gehen, wo sich große Gruppen drängten, um auch einen Blick zu erhaschen.

Wir Patres feierten am Heiligabend im Heiligtum unsere Liturgie mit P. Edwin Germann, der sich zu seinem jährlichen Besuch in dieser Filiale aufhielt, um nach den Feiertagen die Jahrestagung der Patres mitzugestalten. Natürlich besuchte ich auch das erste Heiligtum Burundis in Mutumba hoch über dem Tanganyikasee, wo die Wurzeln unserer Schwestern und seit 1974 unserer Gemeinschaft in Burundi liegen und unsere Pioniere gewirkt haben: P. Fred Kistler (72), P. Carlos Pfeiffer (74), P. Edwin German (74), P. Otmar Landolt (74), P. Ruedi J. Hüppi (75), P. Josef Barmettler (80), P. Josef Hälg (81), und last not least P. Karl Widmer (89). Ausgangspunkt für unsere Gemeinschaft war die Pfarrei von Mutumba, die ich auch mit Andacht, Staunen und Gedenken an all die treuen Pioniere besuchte. Schwere Zeiten des Bürgerkrieges haben tiefe Spuren hinterlassen, in die aber viele Saatkörner für das heutige Wachstum der Bewegung gefallen sind.

Wo unsere Patres auftauchen, kennt man sie, spricht man sie an, weiß man um den Mont Sion Gikungu – Kontakte bis in höchste Kreise.

Zehn Patres gehören heute zur Filiale mit P. Zingg als Rektor. Bei den Mahlzeiten saßen wir – sechs Nationen vertreten – friedlich mit pfingstlichem Sprachengewirr zusammen – Kirundi, Französisch, Englisch, Ibo, Deutsch und Schwizerdütsch. So geht das, wenn Barundis, Kongolesen, Schweizer, Chilenen, Nigerianer und Deutsche Sion vor Ort sind. Und das hat Zukunft. Denn SIE WIRKT!“

Pilgerkirche

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