Veröffentlicht am 2009-12-11 In Leben im Bündnis

Zum ersten Mal als diözesane Schönstattfamilie im Landesheiligtum

Wallfahrt nach Nuevo SchoenstattARGENTINIEN, Alicia N. Granieri. Von der Schönstatt-Kapelle der „Mutter und Königin des Volkes“ in Paso Mayor (Erzbistum Bahia Blanca im Süden der Provinz Buenos Aires) startete eine Wallfahrt zum Landesheiligtum in Nuevo Schoenstatt, dem Heiligtum, das Pater Kentenich am 20. Januar 1952 eingeweiht hat. Es ging darumm einen großen Wunsch zu erfüllen, den Pater Kentenich Pfarrer Maibach gegenüber am 13. April 1952 geäußert hatte, als er das MTA-Bild in der Kapelle in Paso Mayor anbrachte und zu den Anwesenden sagte: „Pfarrer Maibach wird dann dafür sorgen, dass ihr im Oktober eine Wallfahrt zum Schönstatt-Heiligtum in Florencio Varela macht. Das Bild der Gottesmutter soll unser Leben wieder erleuchten.“


Im Heiligtum von Nuevo SchoenstattNun hat es seitdem natürlich schon unzählige Wallfahrten nach Nuevo Schoenstatt gegeben in Erfüllung dieser Bitte von Pater Kentenich, aber diese war etwas Besonderes, weil es diesmal eine Wallfahrt der ganzen diözesanen Schönstattfamilie war – Jugendliche, Mütter, Familien und Missionare der Pilgernden Gottesmutter aus Bahía Blanca, Pigüé, Espartillar und Caruhé waren dabei. Es war zwar nicht im Oktober möglich, aber einige Wochen später „gilt auch noch“, so ein Kommentar.

Sr. Arntrudis erklärt das AltarbildDie Ankunft in Nuevo Schoenstatt war wie ein Nachhausekommen, alle strahlten vor Glück, und es reichte, die Gesichter anzuschauen und die Kommentare zu hören! Einige kannten Nuevo Schoenstatt schon, andere kamen zu ersten Mal, doch das Erlebnis war das gleiche für alle: den Wunsch Pater Kentenichs zu erfüllen und Familie zu erleben. Nuevo Schoenstatt ist für alle ein heiliger Ort, wo man unglaublichen Frieden, die Präsenz der Gottesmutter und Pater Kentenichs spürt und wo die Luft erfüllt ist vom Duft der Bäume und Blumen, die das riesige Gelände verschönern.

Zuerst begrüßten alle in der Gott-Vater-Kirche während einer Zeit der Anbetung Jesus Christus im Tabernakel, dann nahmen sie an der von P. Juan José Riba zelebrierten Pilgermesse teil. In der Predigt sagte er, das Königtum Chrisi sein ein Dienst an den Armen, den Schwachen. Es ist schlicht, nicht bombastisch, nicht ein Reich der Unterdrückung, sondern der Freude. Christus wird wiederkommen, unsere Geschichte hat ein Ziel, sie ist ein Strom, der zum Herzen Gottes zurückfließt. Maria bereitet die Diener Christi. Wir sollten uns fragen, wem wir dienen wollen, dem ewigen König oder den selbstgemachten Königen. Mit dieser Anregung zum Advent ging es zum Heiligtum, wo die Feier mit der Weihe an die Gottesmutter schloss.

Für alle etwas

Bei der Statue von P. KentenichSchw. M. Alejandra sprach über die Bedeutung der Gnadenorte, sie betonte, dass die Pilger von einem Gnadenort – der Kapelle in Paso Mayor – zu einem anderen, dem Vaterheiligtum, gekommen seien, und was es bedeute, im Marienmonat zum Heiligtum zu pilgern; auch sprach sie über die Kraft des Liebesbündnisses, das alle geschlossen haben.

Nach der Mittagspause sprach Schw. M. Arntrudis über das Schönstattgeheimnis – die geistige Anwesenheit und Wirksamkeit der Gottesmutter im Heiligtum – und betonte, dass das dies die Lebensquelle Schönstatts ist. Angesichts der schwierigen Verhältnisse in Argentinien erinnerte sie an die Worte Pater Kentenichs im Jahr 1952, als er Argentinien als Marienland bezeichnete und darum niemals verloren gehen würde; jedes Heiligtum müsse darum Wiege eines neuen Argentinien sein…

Auf den Wegen ...Danach hörten sie ein Erklärung zur Symbolik des Altarbildes in der Gott-Vater-Kirche, das auf drei großen Tafeln die Bundesgeschichte darstellt: der Alte Bund, der Neue Bund, Schönstatt. Auf der mittleren Tafel, die den Neuen Bund darstellt, ist die majestätische Figur des Vatergottes zu sehen, der auferstehende Sohn und der Heilige Geist, der in Form einer Taube beider Herzen verbindet.

Auf beiden Seiten sind Szenen aus dem Leben der Heiligen Familie, die die Bedeutung der Familie, Fundament und Krone Schönstatts, verdeutlichen.

Für die Jugendlichen gab es einen Workshop zur Zweihundertjahrfeier Argentiniens im kommenden Jahr.

Ins Heiligtum kommen und in Frieden eintauchen

Auf den Spuren Pater KentenichsMaite, die zum ersten Mal in Nuevo Schoenstatt war, sagte gany bewegt: „Was war das eine Freude, als ich ins Heiligtum kam und in diesen Stausee des Friedens eintauchen konnte, um die Gottesmutter zu grüßen und ihren Segen zu empfangen. Und dann, als wir den Kreuzweg gegangen sind, wo auf und an den Wegen überall die Blumen blühen! Und alles, die Bücherei, der Andenkenladen, die Gärtnerei, der Speiseraum…“

„Das Heiligtum ist wie ein Magnet, man muss einfach hineingehen, immer wieder, und dieses Beheimatetsein bei der Gottesmutter spüren. Und dann fällt es jedes Mal schwerer, wieder weg zu gehen, es ist wie bei den Aposteln auf Tabor: Lasst uns drei Hütten bauen…“

Die Frauen aus der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter ließen sich bei der Statue von Pater Kentenich fotografiaren, um ihre Verbundenheit mit ihm auszudrücken, die Missionare gingen den Kreuzweg und dann über die Allee, die Pater Kentenich hier so oft betend gegangen ist…

Stations of the Cross„Die Überraschung und Freude fing schon an, als wir kaum losgefahren waren, die MTA war mit uns unterwegs“, so Rosario. „Wir fingen an zu beten, und dann sang Cornelio Dukardt, aus Espartillar, ein Schönstätter, ein schönes Lied zur MTA; er war Schüler im Kleinen Semninar der Pallottiner gewesen zu der Zeit, als Pater Kentenich und Pfarrer Maibach schon in Argentinien waren, und hatte beide kennen gelernt, als sie einige Tage im Seminar verbrachten. Es war in der Zeit, als Pater Kentenich auf dem Weg ins Exil zur Einweihung des Heiligtums in Nuevo Schoenstatt gekommen war. Von Paso Mayor aus müssen wir dieses Licht hüten und es immer mehr zum Leuchten bringen.“

Erinnerung an den Bau des Heiligtums

Nicht weniger bewegend war das Zeugnis von Cornelio Dukardt: „Heute sehe ich mich wieder als Kind am Tag der Einweihung des Heiligtums“, sagte er, der nach gut 50 Jahren mit seiner Frau erstmals wieder an den Ort kam, wo er mitgeholfen hatte, das Heiligtum zu bauen. Damals war er Schüler am Kleinen Seminar der Pallottiner, und in den Freisteunden gingen sie mit einigen Jungen zu dem Gelände, wo die Marienschwestern mit einem Maurer das Heiligtum bauten. Wo sie konnten, halfen sie mit. Er erinnerte sich auch noch daran, wie die Schwestern damals Feldarbeit gemacht hatten, da sie noch keine Angestellten hatten. Was ihn am meisten bewegte, war aber die Erinnerung an Pater Kentenich, als der im Seminar wohnte und er ihn beobachten konnte, wie er mit einer Hand im Rücken und mit der anderen seinen Bart streichend dort spazieren ging…

Es war eine wunderbar schöne und reiche Wallfahrt der Schönstattfamilie von Paso Mayor. Und schon steht fest, dass es jedes Jahr eine solche Wallfahrt geben soll, so dass noch mehr Mitglieder der Schönstatt-Familie diesen Segen erfahren.

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