Veröffentlicht am 2009-09-01 In Leben im Bündnis

Pater Kentenich betete auch für mich!

VIm Urheiligtum - Liebesbündnisfeier - Foto: Sr. M.Damianaom 18. bis 24. August 2009 waren  28 polnische junge Frauen aus fünf  Diözesen, begleitet von ihren Jugendschwestern, in Schönstatt.

Eine der Teilnehmerinnen, eine Jugendliche aus der Diözese Koszalin – Kołobrzeg, gibt ein ganz persönliches Zeugnis von dem, was sie in diesen Tagen erfahren hat.
Bei unserer Ankunft in Schönstatt konnte ich sofort feststellen: Dies ist wirklich „eine schöne Statt“. Schon als ich das Urheiligtum von ferne sah, schlug mein Herz schneller. Es war mir, als hätte ich „wackelige Beine“, als ich über die Schwelle trat. Ich konnte es nicht fassen, dass ich nun auf dem selben Platz stand, auf dem auch einmal Pater Kentenich gestanden hat…

Auf Pater Kentenichs Treppe Es schien mir unwahrscheinlich! Jede Minute, ddie ich dort war, war für mich sehr kostbar. Ich war mir bewusst, dass dies eine große Gnade für mich ist! Ich konnte mir auch vorstellen, dass Herr Pater vorne stehen und bei dem Pult eine Ansprache halten würde; es schien mir alles wie damals. Ich habe gespürt: Hier bin ich zu Hause oder: Ich fühle mich noch mehr und besser daheim als zu Hause!

Am nächsten Tag begannen wir, die Geschichte Schönstatt tiefer kennen zu lernen. Ich sog jedes Wort der Erklärung in mich auf wie ein Schwamm. Mit Schwester M. Damiana bin auch ich überzeugt, dass „der liebe Gott sich nicht von einem Ort zurückzieht und noch viel weniger von einem Menschen, den er sich einmal auserwählt hat“. Mit jedem Wort, das zu uns gesprochen wurde, spürte ich mehr, welcher Reichtum in diesem Werk steckt, und mir war bewusst, dass ich  mit ganzem Herzen dazu gehören will.

Am Grab Pater KentenichsWas uns Schwester M. Pia von Pater Kentenich erzählte, weckte in mir eine Ahnung, wer er wirklich war. Bisher hatte ich ihn etwas anders gesehen. Jetzt lernte ich ihn kennen, und sofort lernte ich von ihm, dass ich zuerst Gott gehören muss, dann nachdenken, danach Fragen stellen und zufrieden sein mit der Antwort, die ich von Gott bekomme. Andernfalls ist das nur Berechnung, Mathematik. Doch das ist zu wenig, es befriedigt den Menschen nicht. Pater Kentenich faszinierte mich, er wertete jeden Menschen. So will auch ich mich bemühen, den anderen besser zu erkennen und mehr zu sehen, wie wertvoll er wirklich ist. Pater Kentenich war auch mit wenig zufrieden. Da will ich an mir arbeiten, dass ich  bescheidener werde. Wie er immer ein Spiegel der Güte Gottes war, so will ich Maria widerspiegeln.

Pater Kentenich ganz persönlich für mich

Es überraschte mich, dass Pater Kentenich für die betete, die später zu Schönstatt berufen sein sollten, die vielleicht noch gar nicht geboren waren. Er betete auch für mich! Das wirkte so stark in mir, dass ich zum ersten Mal versuchte, mit ihm zu sprechen, zu ihm ehrlich zu beten. Ich spürte, wie er mich einlud zum Gespräch, zu mehr Verbindung mit ihm, und ich ließ mich einladen. Ich habe ihn lieb gewonnen und wurde plötzlich eifersüchtig, weil er am Anfang nur für Jungens da war … Ob er überhaupt die Mädchen in seinem Werk haben wollte? – In der Kapelle der SonnenauSchon bald kam die Antwort, im „Haus Gertraud von Bullion“. Es begeisterte mich, wie Pater Kentenich diese erste Frau und danach die Frauen überhaupt in die Bewegung führte. Auch Gertraud und ihre Berufung faszinierten mich; durch sie spürte ich, dass mein Platz in Schönstatt ist. Beeindruckend ist ihre Beharrlichkeit und Treue, sodass sie noch vor ihrem Tod sagen konnte: „Ich nehme keinen Buchstaben von meiner Weihe zurück.“ – So will ich auch einmal sagen!

Josef Engling scheint mir ein echtes Vorbild für Männer zu sein. So stelle ich mir auch meinen zukünftigen Mann vor, „allen alles“ zu sein …

Auch Schwester M. Emilie sprach mich an mit ihrer Liebe als Lehrerin zu den armen Kindern. Auch sie entdeckte: „Wer sich Maria weiht, der ist tief mit Christus verbunden, und wird im Vatergott den Sinn seines Lebens finden.“ Bei ihrem Grab ist mir manches klar geworden; ich bewundere sie und ihre Art, zu leiden.

Mein Liebesbündnis im Urheiligtum

Liebesbündnis im UrheiligtumEndlich kam der Tag, an dem ich im Urheiligtum mein Liebesbündnis schließen durfte. Ich war ganz aufgeregt. Doch als dann der Priester kam, war ich ganz ruhig. Mein Weihegebet las ich mit innerer Anteilnahme, jedes Wort betrachtend. Als ich dann meine Medaille bekam, war ich sehr glücklich. Sofort hängte ich sie um den Hals. Meine Freude kannte keine Grenzen. Wenn ich zurück denke, meine ich, dass ich noch nie so frei und beheimatet war wie in diesem Augenblick.

Ich glaube, dass mich jetzt in allen Situationen des Lebens jemand schützen und mir diese Hilfe immer entgegen kommen wird. Früher glaubte ich, mit dem Liebesbündnis würden alle meine Sorgen fliehen und weg sein. Jetzt beginne ich zu verstehen, dass es anders wird, aber noch besser: Meine Sorgen bleiben, doch von jetzt ab bleibt Maria bei mir, ich bin nie allein! Schon am nächsten Tag spürte ich eine Notsituation, doch Maria war mir nahe. Ich hoffe, dass es immer so bleiben wird.

Jugend, die sich ganz einsetzt

Zum Schluss nahmen wir teil an der „Nacht des Heiligtums“  der deutschen Schönstatt-Jugend. Wir gewannen neue Kenntnisse über die Gemeinschaft. Uns faszinierte, dass die Jugend so ganz für Schönstatt engagiert ist und alle ihre Fähigkeiten in den Dienst Schönstatts stellt. Es war eine sehr anregende Erfahrung.

Die ganze GruppeMein Aufenthalt an diesem Ort veränderte meine Sicht über die Schönstattbewegung. Alles, was ich hier erfahren durfte, war für mich sehr tief. Früher war es mir schwer, Schönstatt zur verstehen. Jetzt ist alles anders geworden. Ohne den Besuch am Grab von Pater Kentenich hätte ich mit dem Gründer keine Verbindung knüpfen können, jetzt ist alles leichter. In Schönstatt spürte ich deutlich seinen Ruf, seine fast physische Präsenz und sein Da-Sein. Dieses „sein Da-Sein“ nahm ich in meinem Herzen mit nach Polen – und so bleibt es für immer!

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