Veröffentlicht am 2009-08-30 In Leben im Bündnis

Grenzenlos unaufhaltsam – noch zwei Tage bis Rom!

Die Fackel ist auf der Höhe von Pisa - Foto: Fackellauf2009mkf. Sie laufen und laufen und laufen und werden nicht müde: Vierzig junge Männer sind in der Nähe von Pisa, und laufen weiter, mit einer Begeisterung, die mit jedem Kilometer, jedem bezwungenen Pass in den Alpen oder Apenninen zu wachsen scheint. Seit Mitternacht 23. August sind sie unterwegs, mit der am Licht vom Urheiligtum in Schönstatt entzündeten Fackel in der Hand. Nur nachts bleibt die Fackel ein paar Stunden stehen, dann geht es in aller Frühe am Morgen weiter. Ihr Ziel: Rom, der Petersplatz, das Herz der Kirche. In ihnen brennt das Feuer des Liebesbündnisses, das sie in der Nacht des Heiligtums erneuert haben; mit sich tragen sie Hunderte von Gebetsanliegen, die ihnen mit auf den Weg gegeben worden sind.

Laufen während dem Fackellauf heißt abschalten: Es gibt nur mich, die Straße, ein Anliegen und die Fackel.Sie nehmen es ganz ernst. So heißt es in dem täglich mehrfach aktualisierten Blog

Um 4 Uhr stehen wir auf, beladen den Bus, für mich gehts schon los. Nehme mir ein Anliegen aus der Box, lese es mehrmals durch, zünde die Fackel an der Öllampe an und renne in die Nacht. Leicht bergab, eben, bergauf, kleine Häuseransammlungen, weite Felder, dunkle Nacht umgibt mich. Das grelle Licht der Fackel neben meinem Gesicht spendet nur wenig Licht, blendet mich auch noch. Der Atem beginnt lauter zu werden und ich konzentriere mich auf mein Anliegen. Die Bitten, Wünsche und Hoffnungen des Verfassers ergreifen mich. Ich widme jeden Schritt, jeden Atemzug, jeden Schmerz dem Anliegen. Bitte Gott er möge meine Mühen dafür einsetzen. Obwohl ich gerade noch Schmerzen im Fuß hatte, läufts prima, der Atem geht regelmäßig, die Beine fliegen dahin. Die Kraft reicht sogar aus, an Steigungen noch mal ordentlich anzuziehen und den Radfahrer zu überholen. Nach gefühlten 7 Kilometer werde ich gefragt, ob ich wechseln will. Doch es ist noch Kraft in mir. Einen Streckenabschnitt pack ich noch. Es geht leicht bergab, große Schritte, viel atmen. Jetzt zieht der letzte Berg an, oben steht der Bus. Ich gebe Gas. Pumpe alle Kraft in die Beine. Anstrengung, Power, Auspowern; fürs Anliegen. Gehen kann jeder. Ich sehe das Auto hundert Meter vor mit und setze zum Sprint an, die Fackel rauscht neben mir, das Herz ist auf Vollgas. Die Lunge schreit nach Sauerstoff. Vor mir macht sich Clemens warm. Ich reiche ihm im Sprint die Fackel. Jetzt ist er auf dem Run. Trägt sein Anliegen. Durch die Dunkelheit.

Unser Fackellauf ist nicht nur für uns, sondern für ganz Schönstatt und für die ganze Kirche.

WeiterlaufenWährend einer die Fackel trägt, begleitet ihn jemand auf dem Fahrrad, andere sind mit Autos voller Wasser, Essen, Zelte und Notebooks mit mobilem Internetanschluss in der Nähe (oder auch gerade verloren gegangen): Alles wird ins Internet gestellt, damit viele live dabei sein können…

so erfährt man, dass es in Chur, Schweiz, einen herzlichen Empfang durch die Schönstätter dort gab. Oder dass Kilian, der sich am zweiten Tag am Knie verletzte, schon wieder mitrennen kann. Oder dass die italienische Polizei, die mit Strafzettel wegen Falschparken anrückte, beim Erzählen vom Fackellauf nach Rom den Strafzettelblock wieder einsteckte. Das Auto musste aber doch woanders geparkt werden…

GipfelerlebnisDie fittesten unter den Läufern erklommen laufend und mit der Fackel den Splügenpass an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Ein Gipfelerlebnis und einer der schönsten Tage des Fackellaufes.

Natürlich fehlen auch nicht die komischen Situationen, die im Blog mit viel Humor erzählt werden – so die Kapitulation des Navis in den vielen italienischen Kreisverkehren , die Brücke in Piacenza die eine einzige Baustelle war oder die Einkäufe in Italien, ohne italienisch zu können, die Kämpfe mit Mücken und anderem Getier…

AbendgebetAm Dienstag sollen und wollen sie in Rom sein, auf dem Petersplatz, im Herzen der Kirche, begleitet vom Gebet vieler und vielleicht auch begrüßt von vielen…

„Unser Fackellauf ist nicht nur für uns, sonder für ganz Schönstatt und für die ganze Kirche“, schreiben sie.

Update am 1. 9. 2009

Heute mittag hat ZENIT (internationale katholische Nachrichtenagentur, Rom) einen einen großen Beitrag zum Fackellauf gebracht. Hier zum Nachlesen.

Blog: fackellauf2009

 

3 Responses

  1. pater P.Nöthen sagt:

    Habe fast täglich beim Gemeinschaftsgebet der Patres bei ihrem GEneralkongress laut für euch eine Fürbitte gemacht. Vielen Dank für euer Zeugnis! Das tut auch einem älter gewordenen Schönstatt-Pater gut, der früher auch mal dabei war. P.Peter Nöthen

  2. Fam.R ausFreiburg sagt:

    Danke für euren Mut und euer Zeugnis.Viva Schönstatt.

    Wo wir sind müssen Funken sprühen,
    muss Leben sein,
    Wärme und Glut

    P.J.K.

  3. A. aus der Pfalz sagt:

    Großen Respekt vor der Super-Leistung.
    Wünsche eine gute Ankunft in Rom.

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