Veröffentlicht am 2018-08-26 In Kentenich

In jeder Darstellung bin ich auch gegenwärtig, verbunden mit ihm

IN VERBUNDENHEIT MIT PATER KENTENICH, Maria Fischer •

„Einige Freunde haben mich gefragt, ob es für mich schmerzhaft sei, mich von meinem Werk zu trennen. Ich sagte ihnen, dass ich mit dem Vater gehe, ich gehe und ich bleibe bei ihm. In jeder Darstellung bin ich auch anwesend, verbunden mit ihm.“ Ein Kommentar des Bildhauers Juan Fernández wenige Tage bevor die von ihm in hingebungsvoller Kleinarbeit gestaltete Statue von Pater Kentenich am 23. August nach Costa Rica versandt wurde. —

Aufzeichnung: Maria Fischer. Verarbeitung: Claudia Echenique.

Da hatte ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich den ganzen Reichtum, das ganze Zeugnis und all die Information vom Künstlerischen über das Schönstättische bis zum Persönlichen, das ich in diesem vierstündigen intensiven Interview auf der Burg Engelsdorf an diesem heißen Augustnachmittag, an dem Juan Fernández mit seine Werkstatt und seine Erinnerungen an Pater Kentenich geöffnet hatte, in einen Artikel packen sollte. Stundenlang haben wir über seine Lebensmission geredet, eine echte und lebendige Darstellung von Pater Kentenich zu gestalten in einerm Zusammenklang von Professionalität als Bildhauer und partnerschaftlicher Kindlichkeit gegenüber einem, den er persönlich und aus der Nähe kennenlernen durfte, aus einer so großen Nähe, das es dafür einen Namen gibt: „meine Kartoffel“.

Und während ich fast drei Stunden Audioaufzeichnung, zwei Videos und eine Fülle von Fotos zusammen mit der Aufgabe, das alles in eine einzige Zentralbotschaft und nicht mehr als drei mit dieser verknüpften Nebenbotschaften zu bringen und das in 2000 Wörtern allerhöchstens, kommt dieser Kommentar herein und alles ist da: „Einige Freunde fragte mich, ob es schmerzhaft für mich sei, mich von meinem Werk zu trennen. Ich sagte ihnen, dass ich mit dem Vater gehe, ich gehe und ich bleibe bei ihm. In jeder Darstellung bin ich auch gegenwärtig, vereint mit ihm. “

„Mein Werk“

Die für Costa Rica bestimmte Statue von P. Kentenich war schon nicht mehr in der Werkstatt und befand sich, gut verpackt für den Transport im Flugzeug in einer Holzkiste, wo sie auf die Zollprüfung und dann den Flug nach Costa Rica am 23. August wartete. Davor hatte der Künstler mit viel Professionalität und Sorgfalt die letzten Arrangements vorgenommen.

Als er Anfang August, als die Statue noch in der Werkstatt stand, von seiner Berufsphilosophie sprach und was es bedeute, Privileg, Gabe und Aufgabe zu haben, Pater Kentenich authentisch darzustellen, „so wie er da gestanden hat, wie er die Hände gehalten hat, wie er geschaut hat“, da konnte man seine Leidenschaft für sein Werk spüren, die zugleich seine Leidenschaft für Pater Kentenich ist.  „Ich tue es für zukünftige Generationen“, antwortete er indirekt auf meine Frage, diese Frage unserer Generation, die Pater Kentenich nicht persönlich erlebt hat, aber die noch „die Jünger“ kennen gelernt hat, diejenigen, die ihn gekannt haben: „Werden wir Charisma und Person unseres Vaters vermitteln können?“

Diese Statue der Familie der Hoffnung ist sein Werk in jedem Detail, und darum hat er dieses Werk auch mit seinem Namen signiert. Es ist sein Werk der Darstellung von Pater Kentenich, und es ist ein Werk, das nicht dafür gemacht wurde, in seiner Werkstatt zu bleiben, sondern es muss heraus. Ganz Schönstatt und jeder Schönstatt hat in diesem Kentenich-Jahr und jedem kommenden die Mission, eine Darstellung Pater Kentenichs zu sein und zu schaffen, „sein Werk“ in jedem Detail, in jeder Tönung, in jeder Originalität, aber nicht, um das Werk dannb für sich zu behalten, sondern um sich davon zu verabschieden und es in die Welt zu schicken.

 

„In jeder Darstellung bin ich auch gegenwärtig, vereint mit ihm“

Man kann nicht umhin, an die Kartoffel zu denken, „ein Spitzname oder eigentlich ein Symbol, das er mit tiefer Freude in der Erwartung des 50. Todestages des Gründers Schönstatts teilt. Und der Grund dieser Freude ist die Erklärung, die Juan von P. Kentenich selbst über die Bedeutung dieses Namens erhalten hat:  Die Schale der Kartoffel kann nicht entfernt werden, ohne dass dabei auch etwas vom Innern selbst mitgenommen wird. Das ist die Vereinigung, die P. Kentenich  mit seinen geistlichen Söhnen und Töchtern hatte und in Bezug auf unseren Bildhauer personalisiert hat.  Eine Beziehung, die immer personal und persönlich ist, daher der Name ‚Meine Kartoffel'“, wie P. José María Garcíain seinem Artikel nach dem Treffen mit Juan Fernández geschrieben hat.

Etwas von Juan ist in dieser Statue, keine Frage. Etwas von anderen Menschen und ihrer Geschichte auch, vielleicht zum später Erzählen. Geschichten von Wundern und von Hoffnung. Es ist etwas von der Familie der Hoffnung in dieser Statue und etwas von Schönstatt in diesem konkreten historischen Moment. Doch die ebenso wichtige Botschaft ist, dass  – im Sinne des Symbols der Kartoffel – etwas von dieser Statue für immer in den Werkstätten von Juan Fernandez und in der „Werkstatt der Seele“ von jedem bleibt, der in lebendige Fühlung gekommen ist.

Dass etwas von  Pater Kentenich in jedem bleibt, der mittels dieser Statue seine Hand ergreift, ihn anschaut, ihn umarmt. Und dass etwas von jedem von uns dabei auch in Pater Kentenich bleibt und er so lebendig und im Hier und Heute bleibt.

Gute Reise nach Costa Rica, Pater Kentenich!

Aus der Werkstatt in die reale Welt

 

Original: Spanisch, 22. 08.2018. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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