Veröffentlicht am 2015-02-08 In Kentenich

Auf den Spuren des Gründers in Limburg

DEUTSCHLAND, Wolfgang Fella. Beim mittlerweile schon siebten Spirituellen Wochenende im Haus der Familien in Schönstatt begab man sich erneut auf Spurensuche. Diesmal stand die Zeit Josef Kentenichs in Limburg im Mittelpunkt, also die Phase von 1904 bis 1911. Dabei kamen, wie bei dieser Veranstaltung üblich, echte Expertinnen zu Wort und ließ man wichtige Orte auf sich wirken. Bevor man sich allerdings mit der Zeit vor 1914 beschäftigte, stand zunächst einmal noch das Gründungsjahr im Mittelpunkt. Bei einem gemeinsamen Rückblick auf das Jubiläumsfest im vergangenen Herbst hatten die Teilnehmer aus den verschiedenen Diözesen allerhand zu erzählen und die vielen Geschichten und tiefen Erfahrungen machten dieses Jahrhundertereignis für alle noch einmal sehr lebendig.

Treppenstufen in einer schweren Zeit

Am Samstagmorgen war Schwester M. Anngard Blum zu Gast, die selbst aus der Nähe Limburgs stammt. Als Provinzökonomin der Marienschwestern hatte sie allerhand zu berichten über die Lebensstationen von Josef Kentenich in Limburg. In eindringlichen Bildern zeichnet sie dabei die harten Jahre des Ringens und der inneren Kämpfe vom Noviziat ab 1904 bis zur Priesterweihe im Jahr 1910. Limburg beschrieb sie dabei als den Baum, in dessen Krone sich nach wertvoller Fügung ein Nest für Josef Kentenich auftat, nämlich die Missionsgesellschaft der Pallottiner. Dann malte Schwester Anngard das Bild weiter und beschrieb einzelne Lebensabschnitte als Felsblöcke, die eigentlich die weiteren Entwicklungsschritte Kentenichs hätten zerschmettern können. Doch stattdessen sei daraus – mit Einsamkeit und tiefer innerer Not bezahlt – eine machtvolle Treppe geworden. Für ihre Mithörer sehr lebendig, lässt sie die Zeit des Noviziats aufleben. Mit Zitaten des Gründers und von Zeitzeugen erinnert sie an wichtige Lebensstationen und Entwicklungsschritte bis hin zur Priesterweihe am 8. Juli 1910, die wahrlich nicht auf leichten Wegen erreicht wurde.

Spurensuche an den Orten von Noviziat und Priesterweihe

Dann geht es nach Limburg, zu dem Ort, an dem jene Priesterweihe stattgefunden hatte, im Missionshaus der Pallottiner. Die Gruppe kann dann einen Gottesdienst in der dortigen Marienkapelle feiern. Äußerlich gleicht sie dem Urheiligtum in Schönstatt, doch im Innern sind einige Unterschiede sichtbar, die manche Teilnehmer beim Betreten des Kapellchens spürbar überraschen.

Ein Besuch in der schmucken Altstadt schloss sich an, bis man schließlich noch Gelegenheit zu einer interessanten und sehr lebendigen Führung im Dom hat. Ein wenig müde und voller neuer Eindrücke kehrt die Gruppe schließlich ins Haus der Familien zurück und erlebt noch einen gemütlichen Ausklang in der Frankenstube.

Heilig, gebunden, missionarisch und wie geht es weiter?

Der Kreis schließt sich, als man zum Ausklang des Wochenendes noch einmal zum Jubiläumsfest zurückkehrt. Die Sendungsworte von Pater Heinrich Walter vom Oktober 2014 werden noch einmal betrachtet im Spiegel der neu gewonnenen Erkenntnisse aus einer schwierigen Lebensphase Pater Kentenichs in seiner Limburger Zeit.

Wie wähle ich den Weg der Heiligkeit, wie lebe ich authentische und starke Bindungen und wie treffe ich eine missionarische Entscheidung, so lautet die ganz persönliche Frage an die Teilnehmer, auch mit Blick auf deren Wirken in den Schönstattfamilien in ganz Deutschland. Als besonderes Geschenk gibt es zum Schluss noch einen Gottesdienst im Urheiligtum mit Pater Bernhard Schneider. Sein spirituelles Angebot gemeinsam mit Schwester M. Vernita Weiß hat alle, die dabei gewesen sind, wieder begeistert und neue Einblicke in das Leben Josef Kentenichs vermittelt. Seinen Spuren möchte man auch in den kommenden Jahren weiter folgen. Ob an den „Tatorten um die Ecke“ oder vielleicht irgendwann einmal in Belmonte oder gar Milwaukee. Dann wäre ein Wochenende allerdings etwas zu kurz …

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