Veröffentlicht am 2020-05-18 In Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

Mit dem Hubschrauber über Guayaquil

ECUADOR, Claudia Echenique •

Ecuador und in Ecuador vor allem die Hafenmetropole Guayaquil sind besonders hart von der Coronavirus-Epidemie betroffen. Bilder von Toten auf den Straßen, von im Wartebereich der Krankenhäuser verstorbenen Patienten gehen um die Welt. In diese Zeit fiel die traditionelle Maiwallfahrt zum Schönstatt-Heiligtum in Guayaquil. Normalerweise ein Ereignis mit viel Folklore, Blumen und Lebensfreude. Dieses Jahr undenkbar. Und so wurde beschlossen, dass nicht die Menschen zu Maria kommen, sondern Maria sich zu ihnen aufmacht – im Bild der Pilgernden Gottesmutter, mit dem P. Eduardo Auza im Hubschrauber über die Stadt flog. —

Die traditionelle Mai-Wallfahrt, die seit 41 Jahren aus verschiedenen Pfarreien zum Schönstatt-Heiligtum stattfindet, fand in diesem Jahr aufgrund der Ausgangsbeschränkungen virtuell statt.
Am Samstag, dem 9. Mai, am Vorabend des Muttertages, musste die Schönstatt-Bewegung bei der Organisation der Wallfahrt auf Kreativität zurückgreifen und TV und soziale Netzwerke nutzen, damit alle teilnehmen konnten, ohne ihr Zuhause zu verlassen. Das gewählte Motto lautete: „Maria, Königin der Gesundheit und Mutter des Friedens“.

Die Übertragung, die auf YouTube in Ecuador und darüber hinaus zu sehen war, begann mit dem Rosenkranzgebet, bei dem jedes Geheimnis von einem Haus aus vorgebetet wurde, und während man betete, wurden Bilder der Gottesmutter, von Heiligen und der Pilger aus früheren Jahren eingeblendet.

Dann ging es mit einem kurzen Video über Schönstatt, seine Geschichte und seine Heiligtümer weiter, das mit einem Lied der Marienschwestern endete.

Für uns ist Maria…

„Marianische Familien, durch die Liebe Gottes gestärkt“ lautete der Titel des Abschnitts der Zeugnisse der Familien, die vor dem Motto „Für uns ist Maria…“ von jedem Hausheiligtum aus antworteten: Mutter und Erzieherin, Wunder der Liebe, Mutter der Verwandlung, Familieneinigkeit, Mutter der Familien, Mutter der Hoffnung, Königin und Mutter der Barmherzigkeit.

„Wer ist Maria für mich“ war die nächste Frage, die von Jugendlichen, Ordensleuten, Priestern und Ehepaaren aus verschiedenen Pfarreien und Bereichen der Ortskirche beantwortet wurde, darunter eine Botschaft von Pater Juan Francisco Escobar vom Urheiligtum in Schönstatt, Deutschland.

Dann betraten vier Marienschwestern das Heiligtum von Guayaquil mit verschiedenen Symbolen, die sie Pater Eduardo Auza vor dem Altar überreichten: die Pilgernde Gottesmutter, die Fahne von Ecuador, der Krug für das Gnadenkapital und die Bitten der Pilger, die in den Tagen zuvor gesammelt worden waren.

Nach dieser geistlichen Vorbereitung begann die Messe, die Diözesanbischof Luis Gerardo Cabrera zelebrierte.

Sie brach eilends auf… per Hubschrauber!

Nach der Eucharistie kehrte die Übertragung zum Heiligtum zurück, und dort beteten die Marienschwestern für alle Anliegen der Gesundheit, der Arbeit und der gegenwärtigen Realität in Ecuador. Eine von ihnen verließ das Heiligtum mit der Pilgernden Gottesmutter in der Hand und übergab sie Pater Eduardo, der mit Stola und Maske in den Hubschrauber stieg, um die Wallfahrt zu beginnen.

Das Bild der Gottesmutter, die aus dem Hubschrauber auf die Stadt schaut, hat beeindruckt. „Sie ist eilends aufgebrochen, es ist eine Neuauflage der Heimsuchung“, kommentierte Juan Villaraza aus Argentinien.

Während des Rundflugs durch das Gebiet der Krankenhäuser, der Kirchen und der einfachen Viertel auf der so genannten Route der Gesundheit machten Pater Eduardo Auza und Schwester M. Paula Meditationen, Berichte und Gebete, die sich auf die Bedeutung der Pilgerfahrt bezogen.

„An diesem Tag der Wallfahrt wollen wir uns aus dem Himmel nähern, um das Gnadenbild der Dreimal Wunderbaren Mutter Maria, der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt, zu bringen. Wir wollen, dass sie alle Häuser erreicht, vor allem aber die Schwächsten, die Kranken“, kommentierte Pater Eduardo während des Fluges über die Stadt.

 

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