Veröffentlicht am 2020-03-29 In Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

„Ich habe ihn begleitet, und jetzt begleitet er mich“ – Mirthas Geschichte

ARGENTINIEN,  Claudia Echenique •

Heute möchte ich über die Erfahrungen von Mirtha, einer 70-jährigen Frau, während dieser Zeit der Coronavirus-Quarantäne berichten. Sie lebt allein in ihrer Wohnung in Buenos Aires, da ihre Familie in anderen Städten Argentiniens lebt. —

Mirtha liebt Jesus Christus und liebt „ihren“ Pater Joseph Kentenich. Sie arbeitet als Ehrenamtliche in Confidentia, dem Haus der Schönstatt-Bewegung im Zentrum der Stadt, mit. Dort ist sie im Mitgliederkreis der Mütterbewegung, hält oft und gerne Eucharistische Anbetung, und eine ihrer Hauptaufgaben ist der Sakristeidienst für die heiligen Messen im Heiligtum bzw. in der Kapelle des Hauses.

Als Sakristanin hat sie Kontakt zu vielen der Schönstatt-Patres, die in Buenos Aires gearbeitet haben, und auch zu den Schönstatt-Diözesanpriestern, die die Messe im Heiligtum des Zentrums gefeiert haben.

Einer der Priester, die Mirtha von der Sakristei aus betreute, ist Pater Pablo Pol, jetzt Rektor des Urheiligtums.

Religiöses Leben geht weiter – über Fernsehen, Internet, Mobilfunk…

In diesen Tagen der Quarantäne gibt es viele Übertragungen von Messen, Rosenkränzen, Meditationen, Exerzitien und sogar Gruppentreffen per Streaming, der Einfachheit halber aber oft nur über die sozialen Netzwerke Facebook und Instagram. Für diejenigen, die diese Netzwerke bisher nicht genutzt haben und dennoch das Schönstatt-Leben verfolgen wollen, ist es schwierig, Zugang zu einigen Veranstaltungen zu bekommen und an ihnen teilzunehmen, besonders an der täglichen Messe.

Mirtha war sehr glücklich, als ich ihr vor einigen Tagen den Link für die Webcam des Urheiligtums schickte, wo sie die tägliche Messe auf Spanisch mitfeiern kann.

Seitdem „besucht“ sie in der Einsamkeit ihrer Wohnung jeden Tag das Urheiligtum und nimmt an der Messe teil, die Pater Pablo Pol feiert. Darüber hinaus hat sie den ganzen Tag über ihr Fernsehen, ihren Computer und ihr Mobiltelefon ihre gesamte religiöse Aktivität organisiert. Wer sagt, dass ältere Erwachsene sich nicht an die technologischen Veränderungen des 21 Jahrhunderts anpassen können? Wir müssen sie motivieren, ihnen mit ein wenig Zeit und Geduld erklären und sie so in den Rhythmus des heutigen Lebens integrieren.

Der Satz, der diese Geschichte motiviert hat

Vor einer Weile habe ich mit ihr telefoniert und sie hat mir einen Satz gesagt, der mich motiviert hat, ihre Geschichte zu erzählen. Mirtha erzählte mir:

„Heute dachte ich, dass ich P. Pablo lange Zeit begleitet habe, indem ich ihm in der Sakristei geholfen habe. Heute begleitet er mich, während ich allein in meinem Haus bin, bei der Messe, die er jeden Tag im Urheiligtum feiert“.

 

Wir haben einen Anker: durch sein Kreuz sind wir gerettet.
Wir haben ein Ruder: durch sein Kreuz wurden wir freigekauft.
Wir haben Hoffnung: durch sein Kreuz sind wir geheilt und umarmt worden, damit nichts und niemand uns von seiner erlösenden Liebe trennen kann. ”

Papst Franziskus, 27.03.2020

 

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