Schoenstattianos de Nicaragua

Veröffentlicht am 2023-02-12 In Solidarisches Bündnis

Ich möchte Gott Ehre und Ruhm für das Wunder der Freiheit geben

NICARAGUA, Maria Fischer, mit Material von AICA.org.ar •

Die nicaraguanische Regierung, die in dem mittelamerikanischen Land eine Politik der allgemeinen Unterdrückung betreibt, hat am Donnerstag, den 9. Februar, 222 der 245 politischen Gefangenen des Landes freigelassen, ohne zuvor ihre Familien zu benachrichtigen. Sie wurden sofort mit einem Flugzeug, das in Washington landete, aus dem Land geflogen. Unter ihnen sind mehrere Priester, führende Politiker der Opposition und einige Studentenführer, und auch die Mutter von A. L. (Name der Redaktion bekannt) aus der Schönstatt-Familienbewegung in Managua, Nicaragua, Cristiana Chamorro, eine ehemalige Präsidentschaftskandidatin.

Cristiana Chamorro

Cristiana Chamorro

„Ich möchte Gott für das Wunder der Freiheit Ehre und Ruhm geben. Ich kann bestätigen, dass ich in Kontakt mit dem US-Außenministerium stehe. Heute Morgen bestätigten sie mir in einem Telefonat, dass die Freilassung der politischen Gefangenen erreicht wurde und dass sie mit einem Privatflugzeug nach Washington geschickt wurden. Sie werden heute am späten Vormittag oder am Nachmittag auf dem Flughafen Dulles ankommen. Ich hoffe, dass alle unsere Verwandten dort sein werden. Es ist ein neuer Moment für die Zukunft unseres Landes. Hoffen wir, dass wir ein Nicaragua für alle haben werden“, sagte Berta Valle, die Frau des früheren Präsidentschaftskandidaten Felix Maradiaga, in einem Interview mit El País, Spanien.

Zur Gruppe der Deportierten gehören auch die Priester Oscar Benavidez Dávila (50), Pfarrer der Espíritu Santo Gemeinde in Molokukú, Ramiro Reynaldo Tijerino Chávez (ebenfalls 50), Rektor der Universität Juan Pablo II, Sadiel Antonio Eugarrios Cano (35), ehemaliger Vikar der Kathedrale von Matagalpa, und José Luis Díaz Cruz (33), derzeitiger Vikar der Kathedrale von Matagalpa.

Auch dabei sind Diakon Raúl Antonio Vega González (27), die Seminaristen Darvin Esteylin Leiva Mendoza (19) und Melkin Antonio Centeno Sequeira (23) sowie der Fotograf Sergio José Cárdenas Flores (32).

Diese Frauen haben angesichts des Wunders im Heiligtum Tränen vergossen

Frente del Santuario de Schoenstatt en Costa Rica

Vor dem Schönstatt-Heiligtum in Costa Rica

Verwandte und Landsleute in Costa Rica sprechen auch von einem „Wunder“. „Wir stehen vor einem Wunder, das das Ergebnis von so viel Gebet ist. Wir werden zum Heiligtum gehen, um Gott für seine Barmherzigkeit zu danken“, so H. L. (Name der Redaktion bekannt, anonymisiert). Im Heiligtum wird seit einem halben Jahr jeden Tag in der Mittagsmesse für die Beendigung der Schikanen und Verfolgung der Kirche in Nicaragua und die Freilassung der jungen politischen Gefangenen gebetet. Deshalb halten viele Nicaraguaner es für ein Wunder. „Viele dieser Frauen haben angesichts des Wunders im Heiligtum Tränen vergossen.“

Verbannt und ihrer Rechte beraubt

In der Entscheidung der nicaraguanischen Regierung heißt es, dass sie „diejenigen ausweisen wird, die wegen verschiedener Straftaten verurteilt wurden, die gegen die Rechts- und Verfassungsordnung verstoßen, den nicaraguanischen Staat und die Gesellschaft bedrohen und das oberste Interesse der Nation verletzen“.

Darin heißt es auch, dass die Ausbürgerung „zum Schutz des Friedens, der nationalen Sicherheit, der öffentlichen Ordnung, der Gesundheit, der öffentlichen Moral, der Rechte der Bürger und der Freiheiten Dritter“ durchgeführt wird.

Bischof Alvarez bleibt im Gefängnis

Der Bischof der Diözese Matagalpa und apostolische Administrator der Diözese Estelí, Rolando José Álvarez, weigerte sich unterdessen, aus dem Land ausgewiesen zu werden und wird weiterhin im nicaraguanischen Gefängnis La Modelo in Tipitapa festgehalten.

Einen Tag, nachdem er sich geweigert hatte, Nicaragua zu verlassen und zu den 222 politischen Gefangenen zu gehören, die das Regime von Daniel Ortega freigelassen und nach Washington geschickt hatte, wurde Bischof Rolando Álvarez von den Justizbehörden des mittelamerikanischen Landes scharf verurteilt. Die von Ortega kontrollierte nicaraguanische Justiz hat mehr als 26 Jahre Gefängnis für eine Reihe von Verbrechen verhängt, darunter „Hochverrat“, „Untergrabung der nationalen Integrität“ und „Verbreitung falscher Nachrichten“. Das Regime ist gegen den Bischof vorgegangen, hat ihm alle politischen Rechte genommen und seine nicaraguanische Staatsbürgerschaft entzogen.

„Lass sie frei, ich werde für ihre Strafe bezahlen“, sagte Bischof Álvarez laut katholischen Quellen.

Zwei weitere Priester, Manuel García und José Urbina, die zum Klerus der Diözese Granada gehören, befinden sich ebenfalls weiterhin in Haft.

In einem Brief vom Mittwoch, den 8. Februar, drückte der Vorsitzende der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen (COMECE), Kardinal Jean-Claude Kardinal Hollerich, seine Besorgnis über die Situation der Kirche in Nicaragua „und die Verfolgung aus, der unsere Kirche und einige ihrer Mitglieder in diesem Land in letzter Zeit ausgesetzt waren, insbesondere unser Bruder Bischof Rolando Álvarez“.

„Wir schließen uns der Stimme an, die nach dem Unrecht schreit, dem unsere Brüder in Nicaragua ausgesetzt sind, und wir fordern ihre sofortige Freilassung“, forderten die Bischöfe der Europäischen Union über die COMECE.

Bischof Rolando José Álvarez trägt das Kreuz der Einheit als Pektoral.

Beten wir gemeinsam mit den Schönstättern Nicaraguas im Heiligtum von San José für die Freiheit aller politischen Gefangenen in Nicaragua, für die Freigelassenen und Verbannten und für ihre Familien.

Mons. Álvarez

Mons. Álvarez, con la Cruz de la Unidad

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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