#prayForUkraine

Veröffentlicht am 2022-03-08 In Solidarisches Bündnis

Die Ukraine braucht uns

Bárbara de Franceschi, Spanien

„Der Schrecken des Krieges weckt das Schlimmste und das Beste im Menschen“. Seit 11 Tagen weckt der Schrecken des Krieges in der Ukraine in weiten Teilen der Welt ein Gefühl der Ohnmacht angesichts einer Situation, die im 21. Jahrhundert undenkbar schien. —

Foto: Twitter, Alessandro Giusotti

Russland mag sich bedroht gefühlt haben, als die Ukraine einen NATO-Beitritt in Erwägung zog, aber nichts rechtfertigt eine russische Invasion in ein bis dahin befreundetes Gebiet, die bald in Bombardierungen, Zerstörungen und der Einnahme von Städten und strategischen Punkten mündete. Hunderte von Menschen suchten Zuflucht in der Metro oder in behelfsmäßigen Bunkern, als die Sirenen Luftangriffe ankündigten, und Hunderttausende flohen zu Fuß, mit dem Auto, dem Zug oder dem Boot in sicherere Gebiete. Lange Schlangen von Kindern, Frauen, alten Menschen, die ihr Leben, ihre Häuser, ihre Ehemänner, ihre Väter, ihre Brüder und Schwestern zurücklassen, die dann zurückbleiben, um ihr Land und ihre Heimat mit einer kleinen Armee zu verteidigen.

Wir sind Zeugen der größten Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Grundsätze des Völkerrechts werden verletzt, wenn die Bombardierungen wahllos erfolgen und Zivilisten und Unschuldige treffen, ohne dass die humanitären Korridore eingehalten werden. Die Bedrohung durch Atomwaffen ist nicht nur für Diplomaten, Regierungen, Militärs und Strategen ein Grund zur Sorge. Sie beunruhigen Millionen von Bürgern, die noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert waren und die auch um die internationalen Dimensionen fürchten, die diese dramatische Situation erreichen könnte.

Desde los santuarios...

Der Krieg weckt das Beste im Menschen

Aber der Krieg weckt auch das Beste im Menschen. Wir erleben, wie die ukrainische Bevölkerung einander hilft und das Wenige teilt, was sie noch hat und was ihnen bald fehlen wird: Nahrung und Unterkunft. Aber auch Solidarität überall und Liebe füreinander. Wir sehen Bilder von Menschenmassen in den Nachbarländern, die sich an den Grenzen drängen, um all diejenigen aufzunehmen, die nur mit dem, was sie tragen können, zu ihnen geflohen sind. Die Umarmungen an den Grenzen der Nachbarländer, die Lebensmittel, die Spielsachen für die Kinder, die improvisierten Auffanglager, um sie zu empfangen, erzählen uns von Menschlichkeit. Sie rufen uns zu, dass niemand den Völkermord vergangener Kriege noch einmal erleben will. Grenzen und Türen öffnen sich weit für Menschen, die unter den schrecklichen Folgen dieser Kriege leiden. Wir mögen die verborgenen Interessen der so genannten Großmächte nicht verstehen, aber wir verstehen, dass wir über ihnen allen die dämonische Macht der Zerstörung und des Todes spüren, gegen die wir etwas unternehmen können.

Wir können etwas tun

Wir verfügen über die mächtigsten Waffen, die es zur Schaffung von Frieden und zur Bekämpfung von Krieg gibt. Sie sind die Waffen des Gebets, des Fastens und Almosengebens. Es gibt ein spanisches Sprichwort, das so lautet: „Zu Gott flehen und hammermäßig geben.“ Neben dem Hammer wollen wir von nun an auch viele unserer Gebete einsetzen. Auf diese Weise wird der „Hammerschlag“ viel effektiver sein, weil wir mit der Wirksamkeit von Gottes Hilfe rechnen können. Wenn jeder Haushalt auf der Welt verantwortungsvoll für den Frieden beten würde. Wenn wir uns gemeinsam bemühen würden, als Familie zu beten, wenn wir fasten würden, um dem Heiligen Geist mehr Raum in unserem Leben zu geben, wenn wir uns zusammentun würden, um die Sakramente zu empfangen und auf das Wort Gottes zu hören, wenn wir Gott mit Worten und Gesten der Liebe loben würden, wenn wir der Natur den Respekt entgegenbringen würden, den sie als Geschenk Gottes verdient… dann könnten wir Kriege beenden. Daran gibt es keinen Zweifel. Deshalb: Füllen wir unsere Kirchen, versammeln wir uns auf den Straßen und Plätzen, um zu beten, wie es unsere Jugendlichen kürzlich in Madrid getan haben, unterbrechen wir unseren Arbeitstag mit kleinen Momenten des Gebets mit unseren Kollegen, treffen wir uns sonntags, um mit unseren Freunden in brüderlicher Atmosphäre zu beten. Jeder soll erkennen, wie sehr wir uns lieben.

Ein Vorschlag: jeden Tag einen Rosenkranz aus einem Hausheiligtum

Und wir, eine offizielle Gemeinschaft des Familienbundes in Spanien, machen Ihnen einen Vorschlag: die Tausende von Familien, die Hausheiligtümer auf den fünf Kontinenten haben, bilden eine Kette von Gebet: jeden Tag ein Rosenkranz von einem Hausheiligtum aus. Wir bieten jeder Gruppe von Jugendlichen, Müttern, Männern, Berufstätigen, Ehepaaren, Pilgergruppen, in Instituten, Verbänden, Ligen (jeder in seiner eigenen kleinen Gruppe oder Kurs organisiert) an, dass jeden Tag ein Hausheiligtum einen Rosenkranz für den Frieden beten wird. Wir beginnen heute. Ein konkretes Beispiel: In meinem Hausheiligtum beten wir heute, die wir zu Hause sind, ohne uns um die Abwesenheit eines Familienmitglieds zu sorgen, das nicht dabei sein konnte, und ohne Stress. Und dann schicken wir ein Foto an meinen Community-Chat „Von unseren Hausheiligtümern aus beten wir für den Frieden“. Morgen betet ein anderer in seinem Hausheiligtum und schickt das Foto an unseren Gemeinschafts-Chat, übermorgen ein anderer, und so weiter, jeden Tag. Jede Gemeinschaft oder Gruppe oder jeder eigenständige Kurs braucht zu diesem Zweck: einen Chat, die Verpflichtung, an einem konkreten Tag einen Rosenkranz zu beten und ein Foto, das an den Chat geschickt wird, durch das wir jeden Tag das Beten eines Rosenkranzes von einem Hausheiligtum aus und die Einheit unter uns, innerhalb unserer Gruppe oder kleinen Gemeinschaft, sicherstellen. Leicht und einfach. Wir müssen nicht mal aus dem Haus gehen. Die Muttergottes ist in jeder „Hauskirche“ am Werk, in jedem ihr geweihten Herzen.

Einigkeit macht stark, und wir haben die beste Verbündete, die Gottesmutter. Die Kinder Marias werden niemals untergehen. Und sie führt uns zu Christus, und Christus will Frieden.

Die Ukraine hat es verdient, die russischen Bürger, die keinen Krieg wollen, haben es verdient, die Welt hat es verdient – trauen Sie sich?

Original: Spanisch, 07.03.2022. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

Schlagworte: , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert