Veröffentlicht am 2015-01-08 In Solidarisches Bündnis

Wir sind alle Frankreich -#PrayersForParis

SOLIDARISCHES BÜNDNIS, Maria Fischer. Es gibt kaum jemanden, der in diesen Stunden nicht mit seinen Gedanken – und wenn gläubig, seinen Gebeten – in Frankreich und bei den Opfern der Terroranschläge in Paris ist. Andere Themen werden klein. Ein Ereignis wie das in Paris „de-zentriert“, wie Papst Franziskus sagt, lässt fragen: Um was kreist du? „Beten wir für ein Ende des Terrorismus und um Frieden“, schreibt Pamela Fabiano aus Rom. Papst Franziskus hat zusätzlich zu dem derzeitigen Top Hashtag #jesuischarlie (Ich bin Charlie) einen neuen Hashtag kreiert. #PrayersforParis – Beten für Paris – ist heute Morgen von Papst Franziskus in einem Tweet veröffentlicht worden. Weltweit finden seit gestern und heute Gedenkveranstaltungen und Gebetsmomente für die Opfer des Terror-Attentats statt .

Pressefreiheit so wichtig wie Religionsfreiheit

Papst Franziskus verurteilt das Attentat in Paris in doppelter Hinsicht. Zum einen für den „schrecklichen Akt der Gewalt“ an sich und zum anderen für das Attentat auf die Pressefreiheit, die genauso wichtig sei wie die Religionsfreiheit, berichtet Radio Vatikan. „Papst Franziskus nimmt im Gebet an den Leiden der Verletzten und der Familien der Verstorbenen teil und fordert alle dazu auf, sich mit jedem Mittel der Verbreitung des Hasses und jeder Form der Gewalt entgegenzustellen“, erklärt Vatikan-Sprecher Lombardi am Mittwoch vor der Presse.

„Dieser brutale Terroranschlag markiert einen schwarzen Tag für die Pressefreiheit in Europa. Alle unsere Gedanken sind bei den Getöteten, Verletzten und Hinterbliebenen“, sagte Christian Mihr, Geschäftsführer der freien Initiative „Reporter ohne Grenzen“ in Deutschland. „Regierungen und Öffentlichkeit müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass sich Journalisten und Medien durch diese schockierende Tat einschüchtern lassen.“ – „Der Angriff auf eine Zeitungsredaktion, die sich stets kritisch mit dem Islamismus auseinandergesetzt hat, ist ein Anschlag auf den Kern der westlichen Gesellschaften: die Meinungsfreiheit, den Pluralismus, die Toleranz. Es ist ein Anschlag auf uns alle. Eine Gesellschaft, in der ein Journalist, aber auch jeder andere Bürger, Angst haben muss, seine Meinung offen zu äußern, ist in ihrer Freiheit bedroht“, so der Journalist Roland Nelles. Aber zuerst einmal sind Menschen gestorben, Menschen, deren Art zu denken und zu publizieren nicht jeder teilen wird und auch nicht teilen muss, aber Menschen, die überzeugt waren, mit dem was sie tun, etwas Gutes zu tun. Und Polizisten und Passanten, Väter, Mütter, Kinder, Freunde.

Die erste Messe des Jahres in Santa Marta: für die Opfer und Angehörigen des Anschlags von Paris

Es war die erste Frühmesse von Papst Franziskus in diesem Jahr, und sie war den Opfern und Angehörigen des Anschlags von Paris gewidmet „Unendliche menschliche Grausamkeit“ spreche aus diesem Attentat, formulierte der Papst, es handle sich um einen „isolierten Terrorismus“, „Terrorismus gegen den Staat“: Gewalt, die von Menschen ausgeübt worden sei. „Beten wir in dieser Messe für die Opfer dieser Grausamkeit. Die vielen Opfer. Und beten wir auch für die Grausamen, dass der Herr ihre Herzen verändere!“

In seiner Predigt in der Kapelle von Santa Marta hielt Franziskus ein Plädoyer für die Nächstenliebe: Sie sei keineswegs irrational, sondern vernünftig.

„Gott ist Liebe! Nur auf dem Weg der Liebe kannst du Gott finden. Vernünftige Liebe: Sie wird unterstützt von deiner Vernunft. Aber wie kann ich jemanden lieben, den ich gar nicht kenne? Liebe deinen Nächsten! Das ist die Lehre von zwei miteinander verbundenen Geboten: Das Wichtigste ist es, Gott zu lieben, danach folgt dann die Liebe zum Nächsten. Aber erst über die Nächstenliebe können wir wiederum Gott kennenlernen! Nur wenn wir vernünftig lieben, erreichen wir diese göttliche Liebe.“

Liebe sei immer konkret, so der Papst weiter. Als Christen sollten wir auch die lieben, die uns hassen:

„Konkrete Liebe, Liebe aus Taten und nicht aus Worten. Um Gott kennenzulernen, brauchen wir ein ganzes Leben: Das ist ein Weg der Liebe. Liebe auch denen gegenüber, die uns hassen – Liebe für alle.“

In der Ersten Lesung, einem Auszug aus dem Ersten Johannesbrief, wird die Liebe als innerster Kern von Gottes Wesen bezeichnet. Das setzte Papst Franziskus in Beziehung zum Tagesevangelium: Es ist ein Auszug aus dem 6. Kapitel des Markusevangeliums und berichtet von der wunderbaren Brotvermehrung.

„So ist die Liebe Gottes: Sie erwartet uns immer, sie überrascht uns. Er ist unser Vater, der uns liebt, der uns immer vergeben wird. Immer! Wie ein Vater, erfüllt von Liebe. Um diesen Gott kennenzulernen, müssen wir Stufe für Stufe hinaufsteigen – und eine davon ist die Stufe der Nächstenliebe, die Stufe der Güte, der Barmherzigkeit. Möge der Herr uns in diesen Tagen an seine Zusage erinnern, dass er uns gnädig ist und dass wir ihn treffen können auf der Straße der Liebe!“

Twitter: #PrayersForParis

Was den Pariser Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo betrifft, hat Papst Franziskus zusätzlich zu dem derzeitigen Top-Hashtag #jesuischarlie (Ich bin Charlie) einen neuen Hashtag kreiert. #PrayersforParis – Beten für Paris – ist an diesem Donnerstagmorgen von Papst Franziskus in einem Tweet veröffentlicht worden.

#PrayersForParis


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