100 Jahre, 100 solidarische Häuser… „mit ein paar Fetzen und einem ganzen Berg voller Zärtlichkeit“

SOLIDARISCHES BÜNDNIS, mda. „Maria versteht es in der Tat, mit ein paar Fetzen und einem ganzen Berg voller Zärtlichkeit einen Viehstall in das Haus Jesu zu verwandeln.“ Ein Schönstattpriester hat für seine Weihnachtskarten diesen Satz von Papst Franziskus bei der Audienz für die Pilger der Schönstatt-Bewegung ausgewählt, zusammen mit dem Foto einer Frau, die in einer elenden Hütte aus Wellblech und Plastikplanen ein Kind in den Armen hält … Mehr als 130 Familien, die aus Behausungen aus ein paar Pfählen und ein paar zerschnittenen Plastiktüten kommen, feiern dieses Jahr Weihnachten in einfachen Häusern aus Ziegeln und Mörtel, aus unglaublicher ehrenamtlicher Arbeit, je 200 €, Solidarität und Einsatz. Es sind 130 Häuser, die Tag für Tag zum Haus Jesu werden, ein bleibendes Jubiläumsgeschenk Schönstatts an der Peripherie von Asunción in Paraguay.

Es sind 130 Familien, die ein schützendes Dach über dem Kopf haben, ein Dach, das nicht nur Hitze und Kälte, Regen und Wind abhält, sondern ihnen auch die Erfahrung von Haus, von Familie, von Heim gibt.

Das Projekt „100 Jahre – 100 Solidarische Häuser“, Jubiläumsgeschenk von Redaktion und Lesern von schoenstatt.org an Papst Franziskus und Ausdruck des solidarischen Bündnisses mit ihm, ist ganz klein und aus einer „unmöglichen“ Idee entstanden. Es hat Fahrt aufgenommen und mit jedem, der sich angeschlossen hat, mehr Dynamik entwickelt und das Ziel erreicht – ja, sogar übertroffen dank des hochherzigen Einsatzes so vieler: Häuser gewidmet von Heiligtümern in aller Welt, von Hausheiligtümern, Firmen, apostolischen Projekten (Maria Ayuda Spanien, Hogar de Maria Argentinien, Papst-Franziskus-Prayerrally), Familien, als Geschenk zur Goldhochzeit, von Herzensheiligtümern und vielen ungenannten Spendern, die einfach so einen Beitrag für das Projekt gegeben haben.

Gerade als am 8. Juli 2014 die 100 Häuser erreicht waren und noch bevor das richtig gefeiert werden konnte, meldeten sich Familien aus dem Umkreis der Heiligtümer Australiens mit der Spende von insgesamt genau 18 Häusern … und es kamen fast gleichzeitig Häuser in Dankbarkeit für eine Goldene Hochzeit – Heiligtum der Familie! -, Häuser als Dank für eine Unterstützung durch die Redaktion von schoenstatt.org. und Häuser im Namen von Heiligtümern (jeder Art) in Südafrika, Deutschland, Argentinien, Spanien, im Namen von pastoralen und missionarischen Projekten, für Papst Franziskus … Immer mehr und einfach weiter. Kurz vor Weihnachten kam eine erste Häuser-Teilspende aus Italien.

Ich bin so glücklich, dass das mit den Häusern weitergeht“, so Mary Cole aus England. „Das muss weitergehen.“ Weitergehen, weil es Geschenk an den Heiligen Vater ist, Geschenk von Häusern für die Lieblinge des Herrn, seine ärmsten Kinder, von denen man Tag für Tag lernen kann, das Evangelium zu leben, so wie Papst Franziskus dies mit seinen Worten und Gesten sagt.

18. Oktober an der Peripherie … nur ein Anfang

So einen 18. Oktober hatten die Schönstätter aus dem „Hausbauteam“ auch noch nicht erlebt. Statt wie sonst den ganzen Tag am Landesheiligtum Tuparenda zu verbringen, kamen sie abends kurz vor der letzten der vier Messen  dort an, müde und glücklich, nachdem sie den ganzen Tag über Tüten mit Lebensmitteln unter den Familien verteilt hatten – „Jubiläumstüten für unsere Familien“. Es war eine Freude, dabei zu beobachten, wie die Familien ihre neuen, einfachen Häuser putzten. „Da sind es vor allem die Kinder, die dich mit ihrem Lächeln dazu bringen, weitermachen zu wollen, auch wenn das Jubiläum ja vorbei ist“, sagt Ani Souberlich. „Auf dem Weg trafen wir einen alten Mann, der trotz der Hitze Dosen und Plastik sammelte, um das nachher zu verkaufen … ich kann dir sein Lächeln gar nicht erklären, als auch er eine Jubiläumstüte erhielt.“

Es sind unsere Familien

„Ich bete jeden Tag für unsere Familien“, sagt jemand, der allein zwei oder drei Häuser gestiftet hat. „Und es macht mich so glücklich, wenn ich beim Besuch unserer Heiligtums daran denke, dass es dort in Paraguay ein solidarisches Haus mit dem Namen dieses Heiligtums gibt, in dem eine Familie dieses Jahr Weihnachten unter einem sicheren Dach feiern kann.“

Vor hundert Jahren schenkte die Gottesmutter uns eine kleine, verlassene Kapelle im Herzen Deutschlands, ein Heiligtum, das zum Haus unserer internationalen Schönstattfamilie werden sollte. Jede Familie braucht und hat Recht auf ein Haus. Über 130 Familien haben es heute, in dieser Weihnacht, als Frucht einer Bündniskultur, die Solidarität schafft, wie Papst Franziskus es in der Audienz aus Anlass der Hundertjahrfeier des Liebesbündnisses gesagt hat. Und vielleicht ist das erst der Anfang.

100 Familien – 100 solidarische Häuser

Die Initiative zum Bau von 100 solidarischen Häusern entstand in einer kleinen Gruppe von Schönstättern aus dem Team von schoenstatt.org bei der Suche danach, – zusammen mit Gebet und dem Angebot all ihrer Aufgaben und ihres Einsatzes in solidarischer Liebe – ihr am 31. Mai 2013 geschlossenes solidarisches Bündnis mit Papst Franziskus in konkreten Taten auszudrücken. Die private Initiative einer von ihnen, im Jubiläumsjahr im Herzen Paraguays die Rohbauten für Häuser zu errichten, die von den bedürftigen Familien in Eigenarbeit auf- und ausgebaut werden sollten, führte zu der Entscheidung, dass das Geschenk an Papst Franziskus in diesem solidarischen Bündnis mit Hilfe von Freunden, Bekannten und Besuchern der Webseite darin bestehen sollte, 100 Familien, die in extremer Armut leben, 100 Häuser zu schenken. Diese Häuser sind lebendige Erinnerung an dieses Bündnis mit Franziskus und etwas, das vom Jubiläum von 100 Jahren Liebesbündnis bleibt. Die solidarischen Häuser tragen die Namen von Filialheiligtümern, Hausheiligtümern und Herzensheiligtümern als Ausdruck des „Jubiläumsschrittes“ von den Heiligtümern hinaus an die existentiellen Peripherien, um die Welt, wie Papst Franziskus sagt, zu „verheiligtumen.“

Unser Heiligtum ist dabei! (Stand 24.12. 2014)