Veröffentlicht am 2013-08-04 In 100 Häuser, Projekte, Solidarisches Bündnis

Hundert Häuser für hundert Jahre „unser Haus“ in Schönstatt – „Unser Heiligtum ist dabei!“

PARAGUAY/INTERNATIONAL, mda.Und diese großartige Idee! Das zündet ganz bestimmt!  Das Heiligtum in Dietershausen ist schon mal sicher dabei. Dafür sorge ich!“ Sabine M. hat die Idee noch gar nicht richtig gehört, als sie schon mitmacht. –  Manchmal passiert es, dass eine „stille Lieblingsidee“ noch gar nicht richtig ausgesprochen ist und schon Kreise zieht… Pater Kentenich hat es ja immer so gemacht – etwas zunächst in einen kleinen Kreis hineingegeben, beobachtet, gewartet, und dann, wenn es dort Leben, reales Leben geworden war, gab er es hinein in die Weite seiner Bewegung und darüber hinaus. „Wäre es nicht ein passendes Geschenk zum Jubiläum, ein Geschenk, das unserem Papst Franziskus Freude machen würde, wenn wir 100 Häuser bauen würden? Man hat uns unser Haus in Schönstatt, unser Urheiligtum, geschenkt… Schenken wir jetzt 100 Häuser, 100 Haus-Heiligtümer im wahrsten Sinn des Wortes, für die Ärmsten?“

Und dann die einfache Rechnung: 200 Euro brauchen diese Leute aus einer Pfarrei in Asunción, die das Elend nicht einfach anschauen können, ohne zu helfen  – das Elend der Familien, die in der hoffnungslosen Suche nach einem besseren Leben aus dem Landesinnern in die Stadt gekommen sind und nun dort mitten im nassen, kalten Winter Paraguays  unter vier Pfählen und Plastiktüten hausen. Mit 200 Euro und ihrem Einsatz, der Eigenarbeit und Materialspenden bedeutet, kann eine Familie ein einfaches Haus bekommen – klein, einfach, sehr einfach – aber trocken, sauber und warm. Und ja, eine Toilette kommt auch dazu.

Und dann ist schnell weitergerechnet. 100 Jahre Liebesbündnis, Urheiligtum. 200 Heiligtümer. Wenn jedes Heiligtum ein Haus baut, dann… Noch bevor der Gedanke richtig zu Ende gedacht ist, eine Meldung aus der Schweiz: „ Berg Sion und Schädtrüti aus Luzern sind auch dabei! Dafür sorgen wir“, so Melanie und Ulrich Grauert, die schon vorher an die Mitglieder der Internationalen Kentenich-Akademie für Führungskräfte die Initiative weitergegeben hatten. Und am Schlusstag des Weltjugendtags mit diesem so starken Akzent der Solidarität mit den Armen ist das erste Heiligtum am Ort Schönstatt dabei. Welches? „Wenn es gilt: zum Jubiläum von jedem Heiligtum ein Haus!, – unser Heiligtum auf dem Reginaberg wäre sicher dabei.“

Eine verrückte Idee

Angefangen hat alles Anfang Mai mit einer „verrückten Idee“ einer Schönstätterin aus Paraguay, die zusammen mit einem Ehepaar aus der Familienbewegung und einigen Leuten aus ihrer Pfarrei einfach etwas tun wollte für diese Familien, die mit ihren Kindern unter menschenunwürdigen Umständen auf den Straßen von Asunción hausen. Und dann sagt Franziskus etwas vom Hinausgehen auf die Straßen, an die Ränder, an die Grenzen der menschlichen Not. Natürlich müsste sich irgendwer um diese Menschen kümmern. Natürlich gibt es in Paraguay jede Menge von Initiativen gegen Hunger und Kinderarbeit, Armut und Obdachlosigkeit. Aber die Not scheint immer schneller zu wachsen als die Hilfe. Irgendwer müsste etwas tun. Und wenn wir dieser Irgendwer wären? Kontakte zu Firmen werden geknüpft, Bittgänge gemacht, Konten geplündert, Bücher verkauft… Dann fehlen noch 200 Euro pro Haus, für 30 Häuser, gegen die allerschlimmste Not. Die Initiatorin in Paraguay wendet sich an schoenstatt.org. Ich habe Schätze, die man nur in Schönstatt „verkaufen“ kann, sagt sie. Fünf Bildchen mit einem Satz oder Wort von Pater Kentenich, handschriftlich, Originale. Würde jemand dafür etwas geben? Eine neue Idee: wir geben allen die Möglichkeit, mitzuhelfen, Teil dieser großartigen-einfachen-konkreten Initiative zu werden. Und unter allen, die bei den dreißig Häusern mithelfen, werden diese Schätze „gezogen“.

Noch am selben Tag, an dem der Artikel ans Netz geht, kommt die erste Spende an. „Die ersten drei oder vier Häuser können gebaut werden“, heißt es ein paar Tage später auf schoenstatt.org – doch bis alles vorbereitet ist, um das Geld von Europa aus günstig nach Paraguay zu überweisen, sind es 3000 €. 15 Häuser. Inzwischen entstehen Initiativen in Brasilien und in Argentinien. Einige Männer aus Spanien nehmen Kontakt auf mit der Gruppe in Paraguay. Zwei Mitarbeiterinnen von schoenstatt.org begeistern ihre Nachbarn in Brasilien. Eine Leserin von schoenstatt.org aus Deutschland kommt von einem Krankenbesuch mit einem „Haus“ zurück.

„Wenn ich Papst Franziskus höre, dann fühle ich mich so sehr bestätigt in dem, was ich immer gedacht habe: Lasst uns etwas tun anstatt nur zu reden! Noch nie in meinem Leben habe ich so einen inneren Frieden gespürt als jetzt, wo ich etwas Konkretes tu“, schreibt Ani S., die Initiatorin aus Paraguay. „Für mich sind Gott und unser Vater dabei, wenn ich ihnen von dem erzähle, was ich sehe, wenn ich ihnen sage, was diese Menschen brauchen und was ich für sie brauche … Ich war erst etwas erschrocken, als ich von der Idee der 100 Häuser hörte, aber für diese Menschen und für Christus könnt Ihr es machen und dafür meine Hände und meine Bereitschaft benutzen – das ist es, was ich anzubieten habe.“

Die ersten Häuser sind gebaut

Es ist soweit. An dem Wochenende, an dem der Weltjugendtag beginnt, geht es los. Kälte und Regen haben den Bau schwieriger – aber auch dringender gemacht. Das von ansässigen Firmen gespendete Material ist angeliefert, der Rest von den 3000 € gekauft. Das reicht für 15 Häuser. Die Stadt stiftet angesichts solchen Einsatzes und nach vielem Hin und Her vorgefertigte Toiletteneinheiten, die sich einfach einbauen lassen. Die Häuser werden nicht alle gleich aussehen, betont Ani S. „ Jedes bauen wir anders, nach den Bedürfnissen der Familien. Das ist doch unsere Stärke in Schönstatt, nicht nach Schema F, sondern persönlich zu arbeiten. Es ist wunderbar, mit den Leuten zu arbeiten, und die Freude und Dankbarkeit in ihren Augen zu sehen“.

In diesen Tagen gehen nochmals 1400 € aus der Schweiz und aus Deutschland nach Paraguay. Und dann kann sie bald entstehen, die neue „Vila Nobre de la Caridad“, wie Joao Pozzobon jene Siedlung nannte, die er 1952 in der Nähe des Heiligtums von Santa Maria für bitterarme Familien errichtete. „Vom Heiligtum aus zu den Armen“, so seine Forderung an die Missionare der Pilgernden Gottesmutter. Auf einem Bildstock, den er 1980 in dieser Siedlung errichtete, ist zu lesen: „Leben und leben lehren. Bildstock des kleinen Puebla“. Puebla, Option für die Armen. Franziskus 2013.

100 Häuser  – für 100 Jahre unser Haus in Schönstatt. Macht 20.000 €. 200 € für jedes Heiligtum. Wer „baut“ für das Urheiligtum? Für Belmonte? Für … 20.000 €. Das ist das, was Papst Franziskus in der Favela und im Hospital San Francisco gespendet hat.

„Ich glaube fest, dass diese Initiative vom Hl. Geist gewirkt ist und uns wieder einmal darauf aufmerksam macht, dass wir aus dem „Nichts ohne Dich – Nichts ohne uns“ leben. Schöner könnte man es nicht “verlebendigen“. Vielen Dank dafür!“, heißt es in einem Kommentar auf schoenstatt.org.

Der Glaube von Pater Kentenich hat dich bewogen, in Schönstatt dein Haus zu errichtenso betet die weltweite Schönstattfamilie auf ihrem Pilgerweg nach 2014. Und betet dabei auch: Die Dankbarkeit für dieses Haus hat uns bewogen, in Paraguay 100 Häuser zu errichten …

 

 

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Unser Heiligtum ist dabei

001 04.08.2013 Ulm-Söflingen, Deutschland
002 05.08.2013 München, Deutschland
003 05.08.2013 Tabor-Heiligtum, Schönstatt (Männer)
004 08.08.2013 Würzburg, Deutschland
005 09.08.2013 Aulendorf, Deutschland
006 09.08.2013 Madrid, Spanien – Serrano
007 09.08.2013 Madrid, Spanien – Pozuelo
008 12.08.2013 Recife, Brasilien
009 12.08.2013 Florianopolis, Brasilien ∩
010 15.08.2013 frei – Deutschland
011 15.08.2013 frei – Deutschland
012 18.08.2013 Manchester/Kearsley – England
013 18.08.2013 frei – Spanien
014 18.08.2013 Dietershausen, Deutschland
015 18.08.2013 frei
016 31.08.2013 St. Gallen (plus 2)
017 01.09.2013 URHEILIGTUM

 

 

 

 

 

 

 

 

∩ = zukünftiges Heiligtum

2 Responses

  1. Irmgard Grill sagt:

    Ich freue mich, dass Ulm-Söflingen an erster Stelle steht. In Ulm war ja auch der erste Heiligtumsbau nach Ende des Krieges. Wir werden gerne ähnliche Initiativen ebenfalls unterstützen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Irmgard Grill

  2. Roland sagt:

    Wird diese Liste weiter geführt ?

    Es wäre doch interessant zu wissen, wie viele von den 200 erreicht wurden.

    Danke !

    Antwort der Redaktion: Danke für den Hinweis. Im nächsten Artikel wird die Liste weitergeführt. MIttlerweile sind das Heiligtum in Sankt Gallen, Schweiz, und das Urheiligtum dabei.
    Und Ihr Heiligtum?

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