Matías

Veröffentlicht am 2022-01-29 In Haus Madre de Tuparenda

Die reale Geschichte von Matias

Matias, einer der Jugendlichen aus Casa Madre de Tupãrenda (CMT), Paraguay •

Hallo, wie geht`s? Ich bin Matías, ich bin 19 Jahre alt und möchte euch heute von meinen Erfahrungen berichten. —

Matias

Matías ist volljährig und mit der Veröffentlichung seines Namens und seines Fotos auf schoenstatt.org einverstanden

Als ich 12 Jahre alt war, verfiel ich den Drogen. Ein Kumpel, ein Freund von der Straße, nahm mich mit nach La Chacarita, um zu retten, wie wir es nennen (es bedeutet stehlen). Wir gingen nach La Chacarita – das ist das ärmste und kriminellste Viertel von Asunción – und danach wollte ich nicht mehr nach Hause gehen, ich blieb einfach dort. Gott sei Dank geht es mir heute gut.

Als ich in La Chacarita war, lebte ich auf der Straße und begann, Straftaten zu begehen, zu stehlen und Menschen zu verletzen. Als ich 13 wurde, griff mich das Jugendamt auf, und von da an ging ich nie wieder nach La Chacarita, sondern von Knast zu Knast.

Meine Mutter und meine Verwandten kamen mich besuchen, als ich dort war, sie wollten mich mitnehmen, sie wollten mich nach Hause bringen, aber das wollte ich nicht. Ich ging für 2 oder 3 Tage und lief dann wieder von zu Hause weg.

In La Chacarita fand ich das ganze Laster, Crack, Marihuana. Ich dachte an nichts anderes als Crack. Als ich schon viel Crack konsumiert hatte, fing ich an, Straftaten zu begehen, und als sie mich eines Tages erwischten, kam ich ins Gefängnis von Misiones, im Landesinneren, und es war ein sehr abgefucktes Gefängnis für Erwachsene, das war im Jahr 2020. „Hendy“ (abgeflammt) war ich, ich fing an, alles vom PCC (Primer Comando de Capital, organisierte Kriminalität) und dem Rotela-Clan, zu erwischen, und so landete ich im Gefängnis von Misiones, ich war neun Monate dort.

Man isst dort nicht gut, das Essen ist eine Katastrophe, das ganze Leben da ist für die Tonne, und man hat keinen Besuch, weil die Verwandten weit weg sind.

Ich war in fünf Gefängnissen: Tacumbú, Misiones, Emboscada, Encarnación und Villarrica. In all diesen Gefängnissen, wie hier in Itauguá in Jugendgefängnissen und dann in Gefängnissen für Erwachsene. In Tacumbú ist es auch beschissen, zumindest wenn man sich im Korridor befindet. Und es ist hart, dort auf dem Gang zu sein, im Schuppen, du schläfst auf dem Boden, wenn es regnet, werden alle Matratzen nass und dann, wenn es kalt ist, dann leidest du im Gefängnis wie ein Tier.

Mein Ziel in der CMT ist es jetzt, einen Abschluss zu machen, weiterzukommen und nicht wieder ins Gefängnis zu gehen, einen sicheren Arbeitsplatz zu bekommen. Mit Gottes Hilfe ist alles möglich, Leute, seid positiv eingestellt und versucht es!

Casa Madre de Tuparenda. Donde se puede cambiar la vida

Casa Madre de Tuparenda. Wo junge Menschen wie Matias ihr Leben verändern können

Anmerkung:

Diese Woche hatte Matias ein Vorstellungsgespräch für sein Praktikum in einem Supermarkt, und in ein paar Wochen wird er seinen Abschluss in Casa Madre de Tuparenda machen. Danke, Matias, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast, danke, dass du gekämpft hast, danke, dass du für jeden von uns ein Licht in der Dunkelheit bist, das uns sagt: „Es geht“.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

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1 Responses

  1. melle sagt:

    Hallo, Mattias, Glueckwunsch! Halte durch! Denn es werden noch wieder harte Zeiten kommen. Dann denke dankbar an alle, die dir bisher geholfen haben: die Mama, P. Pedro,…und und und. Du weisst! Gottes Segen begleite Dich Tag fuer Tag!

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