Veröffentlicht am 2018-08-25 In Haus Madre de Tuparenda

„Casa Madre de Tupãrenda“ jetzt mit offizieller Webseite

PARAGUAY, Maria Fischer •

In hellen Farben blau und grün und ausgesprochen professionell gemacht – wie es sich gehört für ein Werk, das ihr Leben lang allein gelassenen und gering geschätzten jungen Menschen ihre Würde wiedergeben möchte -zeigt sich die neue offizielle Webseite eines der jüngsten und beeindruckendsten Sozialprojekte Schönstatts: Casa Madre de Tupãrenda (CMT), ein sozialpädagogisches Programm der sozialen Reintegration und Persönlichkeitsentwicklung für Jugendliche und Heranwachsende nach der Haft, inspiriert von der Spiritualität der Schönstatt-Bewegung und der Pädagogik ihres Gründers Pater Josef Kentenich. Gertragen wir es von Fundaprova, einem in der Schönstatt-Bewegung entstandenen Verein, gemeinsam mit dem Justizministerium und unterstützt von mehreren Institutionen sowie einem wachsendem Netz vom Wohltätern in Paraguay und anderen Ländern.

Nach einem gescheiterten Versuch mit einer anderen Kommunikationsagentur, die es kostenlos tun wollte, aber nie lieferte, beschlossen die Mitglieder von Fundaprova, die professionelle Agentur Meraki zu engagieren und das aus eigener Tasche zu bezahlen. „Meraki ist griechisch und bedeutet: „Etwas mit Liebe und tun und die Seele darin lassen“, und das wollen wir in allem, was wir tun, vermitteln“, heißt es auf der Seite von Meraki, und das merkt man der Webseite an, die sie für die Ärmsten und Verlassensten geschaffen haben, für diese jungen Leute, die im Gefängnis gelandetwaren, weil sie niemanden hatten, der ihnen Unterstützung gegeben hat, Essen, Zuhause und irgendeine Chance. Hinter Casa Madre de Tupãrenda steht „der Wunsch, denen, die wirklich ein besseres Leben wollen, die Möglichkeit zu bieten, diesen Traum zu verwirklichen.“ Ich bin überzeugt, dass die Gottesmutter in Tupãrenda wirklich etwas für diese ihre Kinder tun möchte, die so unsagbar arm und verlassen sind. Für viele ist es die allererste Chance ihres Lebens“, so Pater  Pedro Kühlcke dann auch sehr deutlich.

Für alle, die mehr wissen und mehr tun wollen

Mit kurzen und prägnanten Texten erklärt die Seite das Programm, die Bedingungen, die Errungenschaften und Motivationen, die dieses Projekt vor zwei Jahren im Schatten des Schönstatt-Heiligtums von Tupãrenda begründet haben. Dieses Projektes, das wie alle Schönstatt-Projekte im Dialog von Zeitenstimmen und dem persönlichen Charisma derer, die den Anfang gesetzt haben, entstanden ist. „Casa Madre de Tupãrenda ist keine Mission für alle“, sagt P. Pedro Kühlcke dann auch sehr deutlich. Doch für diejenigen, die es als ihre Mission entdeckt haben, ist es die Mission ihres Lebens und Quelle schönstättischen Glücks. P. Pedro Kühlcke wundert sich dann auch nicht, als ich ihm erkläre, dass ich für die wenigen Tage, die ich dieses Jahr in Paraguay sein werde, zwei konkrete Wünsche habe: Sonntagsmesse im Jugendgefängnis (am 16. September) und Bündnismesse (also einfach die wöchentliche Messe, die auf Dienstag, den 18. September, fällt) mit den Jugendlichen der Casa Madre de Tupãrenda.

Soziale Häuser im Schatten des Heiligtums

Als dieses Projekt „konfiguriert“ wurde, hat P. Pedro Kühlcke noch einmal den Artikel über das Heiligtum der Rosenkranzkönigin in Valle di Pompei gelesen, diesen Zeitungsartikel, der Pater Kentenich zur Gründung Schönstatts angeregt hat. In diesem Artikel spricht der Autor viel über die Sozialwerke, die Bartolo Longo um das Heiligtum der Rosenkranzkönigin gegründet hat.

Im Jahr 1872 ließ sich Bartolo Longo aus beruflichen Gründen in Valle di Pompei nieder. Er war tief berührt von dem menschlichen und religiösen Elend der armen Bauern. Im Jahr 1876 startete er eine Fundraising-Kampagne zum Bau eines Heiligtums in Valle di Pompei unter dem Stichwort: Ein Monatsgehalt für Maria und die Ärmsten. Als Frucht menschlicher Mitarbeit und kraftvoller Fürsprache der Mutter des Herrn entstand ein herrliches Heiligtum. Und rund um dieses Heiligtum entstand eine marianische Stadt, die mit zahlreichen karitativen Einrichtungen bereichert ist. Das „Wunder von Pampei“ ist Frucht von 50 Jahren harter, unermüdlicher und kluger Arbeit. Tausende verlassener Kinder erhielten Hilfe, ein Zuhause. Tausende von Menschen begannen wieder zu beten, angeregt durch die Schriften von Bartolo Longo. Millionen von Pilgern besuchten die Maria in ihrem neuen Heiligtum.

Ein Traum? „Ich glaube, dass auch die sozialen Einrichtungen Pater Kentenich angeregt haben“, ist P. Pedro überzeugt. „Wer weiß, vielleicht ist unser Heiligtum in Tuparenda eines Tages von vielen Häusern sozialen Engagements, von Häusern der Werke der Barmherzigkeit umgeben.“

Sein Leben lang beschäftigte sich Pater Kentenich mit der sozialen Frage und sozialem Engagement. Es könne keine echte Erziehung geben ohne Erkenntnis der großen sozialen Probleme unserer Zeit und ohne Beherrschung der geeigneten Mittel zu ihrer Überwindung, sagte er in einer Tagung zur sozialen Frage. Wir müssten ein soziales Denken haben, das im respektvollen Umgang mit den anderen bestehe und im Mitleid angesichts fremder Not, um schnelle und angemessene Antwort darauf zu geben  – auf der Grundlage menschlicher Liebe und Güte.

In Tupãrenda wird diese angemessene Antwort gegeben.

 

Ich will helfen

Vielleicht ist es nicht jedermanns Mission, ins Gefängnis zu gehen und die inhaftierten Jugendlichen in den Arm zu nehmen oder ihnen nach der Entlassung in der  Casa Madre de Tupãrenda berufliche Grundkenntnisse und menschliche und soziale Werte zu vermitteln. Vielleicht können das nicht alle tun, selbst wenn sie wollten, einfach weil sie zu weit weg wohnen oder keine Zeit haben.

Aber alle können etwas tun: helfen. Helfen mit Gebet, helfen mit Gnadenkapaital, helfen mit der Verbreitung der Webseite.

Helfen. Ja, auch mit Geld. Mit Überweisungen auf zwei Konten und online. Es reicht ein Klick auf den Button QUIERO AYUDAR, ich möchte helfen.

Und es muss auch nicht ein Monatsgehalt sein wie in Pompei. Aber etwas.

Material über Bartolo Longo von ACIprensa.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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