Niños de María

Veröffentlicht am 2021-06-19 In Niños de María, Projekte, Werke der Barmherzigkeit

„Wenn die Gläubigen Jesus persönlich sehen und ihn mit Händen greifen wollen, dann wissen sie, wohin sie sich wenden müssen“

ECUADOR, Giannina Ponce de Rodríguez •

Wir freuen uns, das Projekt Niños de María (Marias Kinder) vorstellen zu können, eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Bedürftigen in Quito-Ecuador einsetzt. Sie öffnete ihre Türen im Jahr 1994 mit 11 Kindern. Nach und nach ist diese Zahl auf ca. 300 Kinder angewachsen, die aufgrund ihres Zustandes extremer Armut stark gefährdet sind. Niños de María ist ein Werk, das Kinder rettet, um sie der Gesellschaft als junge Führungspersönlichkeiten und Transformatoren ihres sozialen Umfelds zurückzugeben. —

Das Projekt konnte dank selbsttragender Projekte weiter wachsen, aber vor allem dank der Großzügigkeit unserer Sponsoren, Spender und Unternehmen, die mit uns den gleichen Traum geteilt haben, junge Menschen mit neuen Hoffnungen, Werten und vor allem mit Würde erzogen zu schaffen und sie als Menschen zu kennzeichnen, die eine bessere Zukunft verdienen als die ihrer Eltern.

Die Realität unserer Kinder

  • 85% der Kinder, die wir aufnehmen, leben in extremer Armut. (Das durchschnittliche Einkommen pro Familie beträgt $1,25 pro Tag).
  • 62% der Familien der Kinder leiden unter Alkohol- und Drogenproblemen.
  • 60% der Kinder, die wir aufnehmen, leiden unter Gewalt in ihrem Zuhause.
  • 59% der Kinder, die wir aufnehmen, leben in einem anhaltenden Zustand der Vernachlässigung durch ihre Eltern.
  • 44% der Kinder leben mit einem hohen Risiko für sexuellen Missbrauch oder haben bereits Missbrauch erlitten.

Das sind nicht nur Prozente und Zahlen. Es sind 300 einzigartige, einmalige Geschichten von Schmerz, Leid und Armut. Aber es sind auch 300 Geschichten von Potential, von Zukunft, von Chancen.

Vielleicht ist unter diesen 300 Kindern derjenige, der den Impfstoff gegen Krebs entdeckt, oder die Methode zur Speicherung der bei Gewittern erzeugten Energie oder die Formel gegen den Welthunger oder die globale Erwärmung. Vielleicht gibt es unter diesen 300 Kindern einen neuen Papst Franziskus, eine neue Mutter Teresa… Was für eine Schande wäre es, ihn oder sie wegen Armut und Chancenlosigkeit zu verlieren!

„Kurz gesagt: Wenn die Gläubigen Jesus persönlich sehen und ihn mit Händen greifen wollen, dann wissen sie, wohin sie sich wenden müssen, denn die Armen sind das Sakrament Christi, sie repräsentieren seine Person und verweisen auf ihn.

Papst Franziskus, Botschaft zum Welttag der Armen 2021

Niños de María

Mitten unter diesen 300 Kindern steht ER, unerkannt

Was tun angesichts von so viel Armut? Irgendetwas. Und dann etwas mehr und noch mehr…

Zurzeit haben wir die folgenden Bildungsprojekte:

  • Grundschule San José de la Comuna
  • Folkloristisches Ballett San José
  • Christliche Familienförderung
  • Sport-Projekt

Unsere Ausbildung basiert auf der Stärkung der 5 Hauptsäulen, die das Leben eines jeden Kindes kennzeichnen in dem Bemühen, frühkindliche Defizite und Versäumnisse zu heilen:

  • Seele: Vermittlung von christlichen Werten
  • Herz: Psychologische und emotionale Unterstützung. Sie erhalten einfach eine Menge Zuneigung.
  • Geist: Schulbildung, psycho-pädagogische Unterstützung.
  • Körper: Verpflegung, medizinische, zahnärztliche und augenärztliche Untersuchung und Kleidung.
  • Elternschule und systematische Therapie. Sie sind Teil der Veränderung.

Weitere Dienste:

– Bildung: Schulbedarf, Lehrbücher, didaktisches Material
– Schuluniform und Schuhe
– Essen: Frühstück, Snack und Mittagessen
– Schulung der Eltern (Erziehungsgespräche)

Medizinische Betreuung:

– Vollständige pädiatrische Vorsorgeuntersuchungen
– Vitamine
– Ernährungsergänzung
– Augen- und zahnärztliche Behandlung

Ich möchte mit einer Geschichte, die in zwei Fotos erzählt wird, zeigen, was „Niños de María“ ist. Die Geschichte der Familie Condor.

Familie Cóndor

Niños de María

Leticia und Patricio

Das Foto wurde vor 13 Jahren aufgenommen, die Kinder sind Leticia und Patricio Condor, beide Schüler des Projekts Niños de Maria. Das Projekt verhalf dem Familienvater über viele Jahre zu einem stabilen Arbeitsplatz, den er lange Zeit behielt. Die Mutter der Familie war taub und hatte ernsthafte gesundheitliche Probleme, jedoch hielt sie ihr Haus sehr sauber und kümmerte sich um ihre Kinder, obwohl sie deren Schulbesuch und ihr Lernen nie förderte. Sie war eine distanzierte Mutter wegen ihrer gesundheitlichen Probleme. Ich habe diese Familie als eine organisierte Familie in Erinnerung, denn trotz ihrer Armut hatten sie eine Menge Kreativität, zum Beispiel hatte sie aus Einwegplastik ein vollständiges Geschirr zusammengestellt.

Leticia war ein sehr intelligentes Mädchen, das während der Schulzeit als gute Schülerin glänzte.

Schon sehr jung heiratete sie einen Mann, der viel älter war als sie und hat mit ihm eine Tochter, Kimberly, die jetzt an unserer Schule ist. Leticia legt sehr viel Wert auf die Ausbildung ihrer Tochter und ist eine sehr gute und verantwortungsvolle Mutter. Sie ist immer auf dem Laufenden mit Hausaufgaben und Anwesenheit, sie begleitet ihre Tochter immer beim virtuellen Unterricht, ihre Einstellung ist das totale Gegenteil von der ihrer Eltern, die sich nicht um die Bildung ihrer Kinder kümmerten. Wenn Leticia und Kimberley so weitermachen, werden Kimberleys Kinder vielleicht unsere Unterstützung nicht brauchen…

Niños de Maria

Kimberley

Wir dürfen nicht darauf warten, dass sie an unsere Tür klopfen; es ist dringend notwendig, dass wir sie in ihren Häusern erreichen, in Krankenhäusern und Pflegeheimen, auf der Straße und in den dunklen Winkeln, wo sie sich manchmal verstecken, in Notunterkünften und Aufnahmezentren … Es ist wichtig zu verstehen, wie sie sich fühlen, was sie empfinden und welche Wünsche sie im Herzen tragen. Machen wir uns die eindringlichen Worte von Don Primo Mazzolari zu eigen: »Ich möchte euch bitten, mich nicht zu fragen, ob es arme Menschen gibt, wer sie sind und wie viele es sind, denn ich fürchte, dass solche Fragen eine Ablenkung oder einen Vorwand darstellen, um einem klaren Hinweis des Gewissens und des Herzens auszuweichen. […] Ich habe die Armen nie gezählt, weil sie nicht gezählt werden können: Die Armen müssen umarmt, nicht gezählt werden« („Adesso“ Nr. 7, 15. April 1949). Die Armen sind mitten unter uns.

Papst Franziskus, Botschaft zum Welttag der Armen 2021.


Giannina Ponce de Rodriguez ist Leiterin des Projektes “Niños de Maria”
www.ninosdemaria.org

Spenden über Paypal mit diesem Link

(für Spendenwillige aus Deutschland: derzeit ist leider keine Spendenbescheinigung möglich)

Original: Spanisch, 17.06.2021. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

Schlagworte: , , , , , , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert