Veröffentlicht am 2018-08-18 In Projekte, Werke der Barmherzigkeit

„Wir kochen für das Gefängnis von P. Pedro!”

PARAGUAY, Maria Fischer •

„Wir kochen für das Gefängnis von P. Pedro „- ein Satz, der fast schon ein Motto wurde vor dem Besuch von P. Pedro Kuehlcke in Villarrica. „Es ist nicht mein Gefängnis und ich war gar nicht gekommen, um es zu besuchen, sondern als Assistent von Villarica, sagt Pater Pedro Kühlcke, auch wenn er durchaus gelegentlich dieses Jugendgefängnis besucht. Nach Villarrica werden immer wieder Jugendliche aus dem Jugendgefängnis in Itauguá, wo P. Pedro Gefängnisgeistlicher und „Pa’i“ (Vater) und so viel mehr ist, verlegt. Es ist eine Form der Bestrafung für irgendwelche Verstöße und manchmal einfach nur so. Dann sind diese ein paar hundert Kilometer von ihren Familien entfernt und der Bindungen und Hoffnungen beraubt, die ihnen die Gefängnispastoral „Visitación de Maria“ gibt, die von P. Pedro und einem kleinen, beharrlichen und engagierten Team von Schönstättern durchgeführt wird. Natürlich besucht P. Pedro seine Jugendlichen auch in Villarrica.—

So kam es, dass die Missionare der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Villarrica etwas beitragen wollten, und so gingen sie mit P. Pedro, der Auxiliar, viel Essen und noch mehr Liebe zu Jugendgefängnis „El Sembrador“ von Villarrica.

Und wie es nicht anders sein kann, ergaben sich Begegnungen. Da erinnert sich ein Jugendlicher nach über einem Jahr an P. Pedro (der selbst erst überlegen musste…). Eine Begegnung, die nach langer Zeit irgendwo im Herzen dieses Jungen geblieben war als eine gute Erinnerung, als etwas, das inmitten von so viel Elend Mut gibt. „Vielleicht die einzige gute Erinnerung seines Lebens“, sagt P. Pedro. Auf einmal erscheinen zwei Jugendliche, die er sofort wiedererkennt, klar: sie waren in Itauguá, wurden entlassen, fielen wieder in den Teufelskreis von Hunger, Drogen, Verlassensein, Raub und Gefängnis – nur diesmal erst in ein Männergefängnis – weil gerade 18 geworden – und dann doch wieder ins Jugendgefängnis, aber nach Villarrica.

„Ich war dein Sakristan“

Während P. Pedro mir von dieser Begegung erzählt, von der gleichzeitigen Freude und Verzweiflung der beiden und dann von jenem anderen, der ein paar Monate in Haus Madre de Tupãrenda gewesen und dann wieder in Drogen und Kriminalität gefallen war, und der ihm dann sagte: „Ich war dein Sakristan“, da denke ich spontan an den Guten Hirten, der an die realen Peripherien geht, um die Verlassensten, die Weggeschubsten und Vergessenen zu suchen.

„Wann feiern wir zum ersten Mal das Liebesbündnis von einem dieser Jugendlichen?“, frage ich. „Wenn die Gottesmutter das vorgesehen hat“, antwortet er mir.

Wenn das Liebesbündnis so etwas ist wie eine feste Umarmung, dann haben wir schon Hunderte von Liebesbündnisses, und dann schaffen die Missionare von Villarrica eine reale Bündniskultur.

 

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VWZ: P. Pedro Kuehlcke, Gefängnispastoral

 

Original: Spanisch, 17.08.2018. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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