Veröffentlicht am 2018-01-28 In Projekte

Warum so ernst? Guck mal – keiner lacht!

CRUZADA DE MARÍA, José Argüello •

Am Morgen des 20 Januar um 7 Uhr morgens, nach einer Zeit des Nachdenkens über den zweiten Meilenstein unserer Familie, sind wir vom Heiligtum von Mendoza aus zur Cruzada de Maria aufgebrochen. Wenige Minuten des Wegs an diesem Samstagmorgen trafen wir an einer Ecke auf ein Grüppchen von vier Jugendlichen, die von der Party am Freitag zurückkamen. Eine junge Frau auf dem Rücksitz sagte mit unüberhörbarem argentinischem Tonfall: „Cheee … guckt mal die da … Warum latschen die denn so ernst durch die Gegend? Keiner lacht?“ Diese Begegnung brachte bei vielen von uns ein Lächeln ins Gesicht und einige zum Nachdenken. Im Austausch darüber haben wir beschlossen, dass uns so etwas nicht noch einmal passieren wird, wer uns begegnet, soll uns fröhlich, lebhaft und erfüllt vom Heiligen Geist sehen.

Natürlich ist es normal, am Anfang ernst zu sein. Vielleicht ist es eine Ernsthaftigkeit, die nichts von Traurigkeit hat, sondern eher Überraschung, Unsicherheit, Neugier auf das, was diese ersten 28 Kilometer mit uns machen.

Nichts hat uns die Freude an dieser Verrücktheit genommen

Die ganze erste Stunde des Weges haben wir im Schweigen zurückgelegt. Betend und nachdenkend. Nach dieser Stunde beginnt das Austauschen. Da wird dann gelacht. Man lernt sich kennen unter den „Cruzados“ aus so vielen Ländern. Brasilianer üben Spanisch und Spanischsprechende üben Portugiesisch. Es herrschte eine warme, herzliche Atmosphäre. Viel Kameradschaft. Alle bereit, eine helfende Hand zu reichen.

Nach ein paar Stunden Marsch kamen die Hitze, der Muskelkater und die Blasen. Aber nichts hat uns die Freude an dieser Verrücktheit nehmen können!

Jeder entdeckte nach und nach die Antwort auf die Frage: Was mache ich hier? Und wenn man sie noch nicht entdeckt hat, wird das noch kommen.

 

Andrés Romero und José Argüello, Berichterstatter von schoenstatt.org

Zeugnis geben im Lehren, Austauschen, Mittun

In der ersten heiligen Messe unterwegs haben wir die Worte von Papst Franziskus betrachtet, der wenige Tage zuvor in Chile gesagt hatte, wir Katholiken bräuchten nicht durchs Leben zu irren. Wir alle haben ein Ziel und eine Bestimmung. Und wir leben in einer ständigen Pilgerfahrt. So sind wir auch eingeladen, mit dem Pilgerweg unseres Lebens Zeugnis zu geben. Wir haben gesehen, dass die Leute in den Autos, die uns begegnet sind, über uns geredet haben. Das heißt, niederschwellig haben wir in ihnen etwas bewirkt nur dadurch, dass sie uns gesehen haben. Jetzt ist die Herausforderung, nicht nur durch das, was sie sehen, Zeugnis zu geben, sondern auch durch Lehren, durch Austausch, durch Mittun.

Das war der erste Tag der Cruzada. Vierzehn liegen noch vor uns. Der Körper tut überall weh, doch der Geist wird stärker und stärker. Soweit wir Internetverbindung haben, erzählen wir mehr.

Original: Spanisch, 21.1.2018. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.0rg

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