Veröffentlicht am 2016-10-13 In Misiones

Totus Tuus 2016 – Misiones auf dem Cerro de Montevideo

URUGUAY, via schoenstatt.org.uy, Zeugnis von Josefina, einer Missionarin der Misiones Totus Tuus 2016 •

Ich bin Josefina; im vorigen Jahr hatte ich das Glück, die ersten „Totus Tuus“-Misiones in Uruguay zu erleben. In diesem Jahr war ich Teil einer kleinen Gruppe innerhalb der Organisation. Ich erinnere mich an den Tag, als die Whatsapp-Gruppe der Missionare von 2015 postete, das zweite Totus Tuus käme, und damit beginne die neue Organisation. Ganz benommen! Ich hätte nie geglaubt, dass ich beim Organisieren von Misiones helfen könnte. Ich war aus dem Nichts in die letzten Misiones gestolpert, hatte ein wenig Ahnung von der Schönstatt-Bewegung behalten und zugleich fast ein Jahr gebraucht, um zu realisieren, mir bewusst zu werden über alle die unglaublichen Dinge, die ich dort erlebt habe.

Ich dachte, diese Misiones würden wie die letzten sein, mit all der Dynamik, Erfahrungen und Aktivitäten. Hingehen, erleben, randvoll wiederkommen und allen davon erzählen, Tag für Tag in unglaublichen Erinnerungen schwelgen, etwas, das es wert war, aber jetzt vorbei ist.

Doch die Misones Totus tuus 2016 waren anders, ganz anders. Erst einmal, weil Schönstatt etwas anderes ist. Wir Missionare  blieben in Kontakt und nicht nur das, denn als die nächsten Misiones anstanden, öffneten sie uns die Türen, um Teil der Organisation zu werden.  Ich schloss mich der Spiritualitäts-Gruppe an. Ich wusste, dass das sehr schwer war, aber es war auch das Schönste. Es kostete viel Zeit, viel Engagement, viel Hingabe, aber bei den Misiones angekommen und Tag für Tag die Ergebnisse unserer Arbeit erlebt zu haben,  machte mich sprachlos.

„Brannte nicht unser Herz?“

Das Motto für Totus Tuus 2016 war das Schriftwort: „Brannte nicht unser Herz?“ Während der Tage der Misiones erinnerten wir uns daran, nicht nur die Zeit maximal auszunutzen, und das auch bewusst zu machen, was wir erlebten. Hin und wieder blieb ich ein paar Sekunden still und schaute auf jeden der Missionare. Sie übermittelten so viel, dass man gar nicht anders konnte, als innerlich berührt zu sein.

Viele erzählten, wie schwer es für sie war herauszugehen, Begegnung zu wagen und einfach Ja zu sagen dazu. Doch ihnen wurde klar, wie gut es ist, gelegentlich aus der Komfortzone herauszugehen, vom Sofa aufzustehen, aus der Routine herauszugehen und anderen zu dienen, sich selbst aufs Spiel zu setzen. Sie spürten, Gott ruft sie, und das war das Schönste, was ich von vielen hörte. Alles lief perfekt. Morgengebete zum Energie aufladen für den anstrengenden Tag, der vor dir lag, ein köstliches Frühstück, die Aussendung, um die Gottesmutter zu empfangen und herauszugehen zur Begegnung, mit Jubel, Freudenschreien und Luftsprüngen. Dann die unvergesslichen Begegnungen mit den Nachbarn von Providencia, Gitarrenspiel, Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen und die Runden als Missionare. Wir bildeten eine Gruppe, die sich nicht mehr trennen wird, denn wenn das, was dich verbindet so groß ist wie Gott, ist es unmöglich, diese Bindungen aufzugeben.

Am Anfang hatte man uns gesagt, dass wir nicht viel Erfolg haben würden, denn die Menschen würden ihre Türen nicht öffnen und nicht mit Fremden sprechen, aber sie lagen falsch. Wir kehrten von der Tür-zu-Tür-Mission zurück, jeder mit Millionen von Geschichten über die vielen unterschiedlichen Menschen, die ihre Türen öffneten und uns so gewaltig beeindruckten. Jede Gruppe sagte, dass sie die beste Misiones-Gruppe erwischt hatte – und es gab keine Beschwerden, bei so vielen jungen Leuten, dreiundsechzig Jugendliche! Jeder hatte große Freude und gute Laune. Es war unglaublich; wir lachten, auch wenn etwas falsch lief. Die Organisatoren gaben auch ihr Bestes, damit alles perfekt war, und haben es geschafft!

totus-3

Immer zu spät

Nach der Misiones wollten wir uns immer zu einer bestimmten Zeit in Providencia, der Schule der Schönstatt-Bewegung in Montevideo, treffen, aber keiner war je pünktlich. Wir kamen immer zu spät. Das ließ mich aufhorchen, denn es bedeutet, dass Misiones einfach nie aufhören, sie sind fürs ganze Leben. Immer triffst du irgendwen, der dir die Türen seines Hauses öffnet und ein paar Worte wechselt. Das waren einfache Leute, am Anfang siehst du, wie sie nur ganz langsam die Tür aufmachen, fragen, wer wir sind, mit etwas Angst, aber dann geben sie alles – Umarmungen, Küsse und dieses: Bitte, kommt wieder. Und ein paar Nachbarn sagten: „Das sind Engel, die der liebe Gott uns schickt.“

Es kam der letzte Tag und es rollten Tränen. Komisch, du heulst, weil alles zu Ende ist und auch wegen all dem Starken, was du erlebt hast.

Und jetzt vermissen wir uns, man muss nur auf die Whatsapp-Gruppe schauen, wo man gar nicht aufhört zu chatten. Ein Nachtreffen hatten wir schon und das nach nur drei Tagen…

Es war stark, man hat gemerkt, wie wir Gott gespürt haben und ja, unser Herz brannte. Maria hat uns gewonnen!

Bis nächstes Jahr!

totus-41

Original:  Spanisch.  Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

Schlagworte: , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert