Forchheim Verklärung Christi

Veröffentlicht am 2023-01-04 In Kampagne

Die Pilgernde Muttergottes geht neue Wege in Forchheim

DEUTSCHLAND, Renate Siebenkäs • 

Am Hochfest der Gottes Mutter Maria, am 1. Januar 2023, fanden feierliche Aussendungsgottesdienste in St. Martin und Verklärung Christi statt. In den beiden Forchheimer Pfarreien wurden insgesamt vier Gnadenbilder der Pilgernden Gottesmutter ausgesandt. — 

Forchheim

Pfarrkirche St. Martin, Forchheim | Foto: Andrea Grimm

Wie kam es dazu?

Am 1. Oktober wurde in Schönstatt ein großes Jubiläum gefeiert: 25 Jahre „Projekt Pilgerheiligtum“ (so in Deutschland der Name der 1950 in Brasilien initiierten weltweiten Kampagne der Pilgernden Gottesmutter) in Deutschland. Dazu organisierte Domkapitular Martin J. Emge für seine Pfarreien eine Wallfahrt unter dem Motto: „Das persönliche Erlebnis – Ein Gnadenort und ein besonderes Jubiläum“.

Diese Wallfahrt mit der großen Jubiläumsfeier hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Mitfeiernden. Das Jubiläum des „Projekts Pilgerheiligtum“ stand im Mittelpunkt dieser Fahrt und machte neugierig. Es war für einige kaum vorstellbar, dass die Muttergottes auch heute noch auf Herbergssuche unterwegs sei. Jeden Monat kommt Maria über das Gnadenbild zu Besuch. Welch ein schöner Gedanke.

Fleißig wurde in den folgenden Wochen diskutiert. Die anstehenden Fragen konnte Domkapitular Emge als Schönstattpriester umgehend beantworten. Hatte er doch sehr früh (1999) dieses „Projekt“ im Erzbistum Bamberg zusammen mit Agnes Martin initiiert.

Insgesamt waren 40 Teilnehmer/innen mit bewegtem Herzen bereit, ihre Türen für das die Gottesmutter zu öffnen. In beiden Pfarreien konnten so je zwei Pilgerkreise (=die Familien oder Einzelnen, die einmal im Monat die Gottesmutter aufnehmen) gegründet werden. Für jeden Pilgerkreis gibt es (in Deutschland) eine „Kontaktperson“, die hauptsächlich organisatorische Aufgaben zu bewältigen hat. Sie ist die Begleitperson und Ansprechpartner des jeweiligen „Kreises“.

Die Aussendung am Hochfest der Gottesmutter Maria

Nachdem alles Organisatorische geklärt war, wer zu welchem Pilgerkreis gehört, inklusive Terminplan – wann und wie lange die Muttergottes in der jeweiligen Familie bleibt – lud Pfarrer Martin J. Emge alle Beteiligten zu den Aussendungsfeiern am 1. Januar, dem Hochfest der Gottesmutter Maria, ein. 

Gnadenbild – zwei Begegnungen

Sankt Martin Forchheim

St. Martin, nach dem Segen | Foto: Andrea Grimm

Im zweiten Teil seiner Predigt erklärte Pfarrer Emge das Projekt der Pilgernden Muttergottes:

„Seit 25 Jahren pilgern diese Gnadenbilder durch unser Land. Über 6000 sind es. Bei uns im Erzbistum gibt es ca. 90 solcher Pilgerkreise, zu denen jeweils bis zu 10 Personen gehören. Die Gottesmutter wandert von Haus zu Haus. Sie besucht die anderen, die mit im Pilgerkreis sind, so wie sie damals Elisabeth besucht hat.

Es ist ein sehr einfacher Vorgang. Jemand klingelt an meiner Tür, bringt das Bild der Gottesmutter, ich nehme es auf und gebe ihr einen schönen Platz in der Wohnung, wo mein Alltagsgeschehen stattfindet. Nach zwei bis drei Tagen gebe ich das Bild weiter an die nächste Person im Kreis.

Zwei Begegnungen finden statt: beim Empfangen des Bildes und beim Weitergeben. Nach einem Monat kommt das Bild der Gottesmutter zurück.

Begegnungen sind für viele Menschen nicht mehr selbstverständlich. Es gibt viele Leute in unseren Pfarreien, die sehr zurückgezogen und einsam leben. Sie freuen sich über jeden Besuch.

Deshalb ist die Pilgernde Mutter eine Initiative, die gerade heute sehr spannend ist. In einer Zeit, in der die Leute immer weniger zur Kirche hinfinden kommt Kirche in die Häuser. Hier werden Schwellen überschritten, auch für solche, die nicht mehr ganz so mobil sind. Zu unseren Kreisen gehören ganz unterschiedliche Leute. Es sind Familien dabei, Alleinstehende, Verwitwete, Gehbehinderte und vom Seniorenheim eine ganze Gruppe.“

Pfarrer Emge meinte begeistert: „Welch eine schöne Initiative! Gott kommt zu uns. Er kommt durch Maria zu uns. Unterbrechen wir unseren Alltag immer wieder im Laufe des kommenden Jahres, und wir werden spüren: Gott teilt mit uns alles was uns bewegt. So wird unser Leben zum Segen.

Die Erfahrungen von Pilgerkreisteilnehmern zeigen, dass von der Pilgernden Muttergottes sehr viel Segen ausgeht.“ 

Forchheim, Pfarrei Verklärung Christi

Verklärung Christi; Dekan Martin Emge übergibt das erste Pilgerbild | Foto Renate Siebenkäs

Was für ein Gedanke steckt hinter der Pilgernden Muttergottes?

Maria bringt uns Jesus ins Haus. Sie lädt uns ein, zusammen mit ihr und Jesus den Alltag zu gestalten. Maria macht uns Mut, die vielen Sorgen, Nöte und Probleme als Christen ganz bewusst bei ihr abzugeben. Sie gibt alles weiter zu ihrem Sohn Jesus.

Vor dem Segen wurden die anwesenden Pilgerkreisteilnehmer/innen nach vorne gebeten, um ein Wechselgebet für die Aussendung der Pilgerheiligtümer zu sprechen. Hier ein kleiner Ausschnitt: „Maria, du hast Jesus deine Zeit, deine Liebe, deine Kraft geschenkt und ihm so ein Zuhause bereitet. Du willst, dass auch wir einander Heimat schenken. Deshalb kommst du in unsere Häuser. Du bittest um einen Augenblick Zeit für Gott und füreinander, damit es bei uns ein wenig schöner ist als sonst.“

Die Pilgerbilder und die Pilgerkreisteilnehmer/innen wurden gesegnet werden. Mit der Aussendung wird die Muttergottes gebeten: „Komm doch zu uns in die Häuser!“

Stellvertretend für die Kreise wurden die Pilgerbilder den Begleitpersonen mit den Worten, die Jesus unter dem Kreuz zu Johannes sagte: „Siehe, da deine Mutter!“

Dieser Satz ging augenscheinlich unter die Haut. Er berührte sehr tief.

Nach dem großen Neujahrssegen bedankte sich Pfarrer Martin Emge bei den Pilgerkreisteilnehmer/innen für die Bereitschaft, der Muttergottes Herberge zu geben und sagte: „Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Kreisen! Viel Freude beim Empfangen des Bildes, beim Aufnehmen der Muttergottes und ihres Kindes. Ganz bestimmt dürfen Sie spüren, wie der Segen in Ihrem Alltag einkehrt. Seien wir dankbar, dass es diese Initiative gibt!“

Ich freue mich so sehr darauf, die Muttergottes bei mir begrüßen zu dürfen

Eine Pilgerkreisteilnehmerin, die die Pilgernde Muttergottes in eine Dreigenerationenfamilie mit heimnehmen konnte, sagte ganz leise: „Ich freue mich so sehr darauf, die Muttergottes bei mir begrüßen zu dürfen. Aber ich weiß nicht, ob ich überhaupt würdig bin, sie als Gast bei mir zu empfangen.“

Eine Begleitperson, sie war sehr berührt, mit Tränen in den Augen: „Ich vertraue voll auf die Muttergottes!“

Wer ebenfalls der Pilgernden Mutter auf ihrer Herbergssuche einen Platz in seiner Wohnung geben möchte, der melde sich bitte im jeweiligen Pfarrbüro.

Forchheim, Verklärung Christi

Forchheim, Verklärung Christi: Übergabe von Bildern der Pilgernden Gottesmutter | Foto: Renate Siebenkäs

 


Weitere Informationen zur Pilgernden Gottesmutter gibt es hier:

Titelfoto: Selina Kropp

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