Veröffentlicht am 2020-09-27 In Kampagne

Unermüdlich Gehende, die wussten, wie man Prüfungen und Schwierigkeiten durchsteht

P. Pablo G. Pérez, Leiter der Schönstatt-Bewegung in Argentinien •

Vor kurzem haben wir den 70. Jahrestag des Beginns der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter durch Joao Louis Pozzobon gefeiert. Wir gedachten auch eines weiteren Jahrestag des Übergangs unseres Gründers, Joseph Kentenich, in die Ewigkeit. In dieser Zeit der Krise möchte ich mit Ihnen über diese beiden Personen meditieren, die in ihrem langen Leben unermüdlich Gehende waren, die wussten, wie man Prüfungen und Schwierigkeiten durchsteht. —

Wenn Gott uns etwas sagen will, dann tut er das durch Menschen, die diese Botschaft verkörpern. Das ist der Sinn des Lebens von Pater Kentenich und Diakon Pozzobon. Sie kannten einander. Ich glaube, sie haben die geistige Dichte des anderen begriffen und ihr Leben in derselben Mission vereint: den Triumphwagen Mariens zu ziehen.

Der eine deutsch (Germane), der andere brasilianisch (Latino). Einer Priester, Gründer einer Bewegung; der andere Lebensmittelhändler, Vater von sieben Kindern. Aber vereint durch die gleiche Liebe: Maria. Sie gab ihnen eine Feinheit und Zartheit der Seele, die sich in vielen Gesten, Worten und Handlungen während ihres ganzen Lebens manifestierte.

Pozzobon erlebte ihn in seiner Beziehung zu Kentenich nicht nur als Vater, sondern auch als Lehrer. Er nannte sich selbst einen Schüler von Pater Kentenich. Er verstand sich auch als der Simon von Cyrene Pater Kentenichs, wenn es darum ging, ihm zu helfen, das Kreuz seiner Sendung zu tragen.

Als Lehrer des Lebens

Don João war ergriffen von der Spiritualität Schönstatts, von der Person und Sendung Pater Kentenichs. Während seines ganzen bisherigen Lebens, erzählt der Diakon, habe er eine Nostalgie (Saudade) erlebt, die in ihm geblieben sei, bis er die Mission der „harten Arbeit der Kampagne des Heiligen Rosenkranzes der Mutter und Königin“ entdeckt habe.

„Wer wird der Josef Engling Lateinamerikas sein?“, fragte Pater Kentenich bei Exerzitien für Männer in Santa Maria, Brasilien. „Ich“ war die innere Antwort von João Pozzobon. Und langsam entflammte sein Leben völlig. „Ich entdeckte die Mission und meine Hingabe an sie war total.“

Die Welt Schönstatts fand fruchtbaren Boden in seiner Seele:

  • Der Wert der Orte: er pilgerte täglich zum Heiligtum. Es ist bekannt, dass er darum bat, dass ein Foto von ihm und seiner Familie zum Urheiligtum gebracht würde.
  • Der Wert der persönlichen Bindungen: Er pflegte stets die Bindung an konkrete Personen. Seine Familie (Ehefrauen und Kinder) hatte Priorität. Die Kampagne und die Familien, die er besuchte. Seine „Villa Noble de la caridad“ und jeder Nachbar; die Ortskirche, ihr Bischof und ihre Pfarrer; die Weltkirche und die Person des Papstes, für den er täglich betete; die Schönstattfamilie und die Person des Gründers.

Als spiritueller Meister

Das erste Bild von Don João ist das eines starken Mannes. Aber er hatte seine Schwächen. Als Kind musste er wegen einer Krankheit das Kleine Seminar verlassen, und später, in seiner Jugend, wurde er aufgrund von Sehproblemen für wehruntauglich erklärt. Zwei Unfähigkeitserfahrungen, die Joãos Herz verwundet haben. Viele Jahre später schrieb er: „Die unendliche Güte und Barmherzigkeit Gottes verurteilte mich nicht als unfähig, er benutzte mich so, wie ich bin, und vertraute mir seine Heilige Mutter für eine große Kampagne des Heiligen Rosenkranzes an. Niemand wird für unfähig befunden, Gott zu dienen…“ (Pater Esteban Uriburu, “João Luiz Pozzobon, peregrino y misionero de María”, Seite 29, Editorial Patris).

Diese Erfahrungen, die zu einer natürlichen, kindlichen Seele hinzukamen, machten ihn zu einem großen Exponenten der für die Spiritualität Schönstatts charakteristischen Kindlichkeit. Sich wie ein Kind in den Händen seiner Mutter zu fühlen, war ein wesentlicher Bestandteil seines spirituellen Lebens.

Das Symbolische, das der Schönstattwelt sehr eigen ist, wurde von Pozzobon intuitiv artikuliert. Jedes Jahr zeichnete er eine spirituelle Linie mit der entsprechenden Symbolik, die er an einen Freund schickte, um sie zu zeichnen und zu einem Bild zu machen. Diese Gemälde, die Zeugen des Lebens der Pozzobons sind, hängen im Schlafzimmer seines Hauses und zeugen vom spirituellen Reichtum unseres Diakons.

Pozzobon

Foto aus der Anfangszeit der Kampagne

Als Lehrer in der Mission

Die von Don João gegründete „Vila Nobre“ erzählt uns von seinem Verständnis für soziale Fragen. Er sah es nicht aus einem ideologischen Gesichtspunkt, sondern aus der konkreten Hilfe für Menschen, die ein Dach über dem Kopf brauchen.

Pozzobon entwickelte eine städtische Pastoral, offen für den Fortschritt der Menschheit. Er beklagte sich nicht über den Vormarsch der Stadt auf dem Land, sondern setzte seinen Einfallsreichtum ein, um auf die Bedürfnisse der Dorfbewohner einzugehen.

Schließlich besaß er die Demut und Offenheit, die von Gott gewollte Globalisierung seiner Kampagne zu erahnen und auch, dass er allein das nicht leisten könnte.  So kam es zur  explosionsartigen Entfaltung und internationalen Entwicklung der Kampagne durch den Kontakt mit Pater Esteban Uriburu und einigen jungen Ehepaaren aus Buenos Aires.

 

Auszug aus dem Bündnisbrief, 18. 09.2020 – www.schoenstatt.org.ar

Original: Spanisch, 24.09.2020. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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