Veröffentlicht am 2017-05-15 In Kampagne

Schluss mit sesshafter Kirche, heraus aus dem komfortablen „Das war immer so“

ARGENTINIEN, Cristina White •

Vom 20. bis 23. April, also in der Osterwoche, tourte ich mit Maria Fischer in den Gemeinden Pehuajó, Nueve de Julio, Henderson und Bragado in der Diözese Nueve de Julio. In diese Diözese, so groß wie die Schweiz, hat Pater Esteban Uriburu viel Zeit und Kreativität investiert für die solide Gründung der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, heißt, dem Prototyp eines Schönstatts im Herausgehen.

In jeder Gemeinde gab es offene Begegnungen in den jeweiligen Pfarreien beziehungsweise der Kathedrale, die jeweils sehr gut besucht waren. Dazu kam ein Multiplikationseffekt dank mehrerer Interviews in Zeitungen, Radio und Fernsehen, vor allem in Nueve de Julio und Bragado. Dies war vor allem möglich dank der guten Öffentlichkeitsarbeit von Dr. Analía Guaragno und Ana Aristi. Zugleich war es eine gute Gelegenheit für Maria Fischer, die Realität Schönstatts in dieser großflächigen Diözese im landwirtschaftlichen Kernland Argentiniens, der feuchten Pampa, kennenzulernen.

Der Besuch umfasste die vielen Bildstöcken und Wegrandkapellen mit ihrem fruchtbaren Leben und ihrer Mission der Evangelisierung,  das Marianische Zentrum in Henderson mit seinem riesigen Gelände (und Wolken von Moskitos) und die Begegnung mit den Missionaren der ersten Stunde, die noch heute für die Mission brennen, ebenso wie die gerade erst gegründeten Madrugadores, die voller Stolz das Nationale Treffen in Nueve de Julio vorbereiten, das Anfang August diesen Jahres erstmals in dieser Stadt durchgeführt wird. Es war eine Zeit der Begegnungen und des Wiedersehens.

Susana Hernández erklärte: „Wir haben uns 2006 in Rom und Schönstatt kennengelernt, und ich habe immer von einem Wiedersehen mit Maria bei irgendeiner Wallfahrt nach Schönstatt geträumt. Aber ich habe mir nie träumen lassen, sie hier in Pehuajó zu empfangen!“

Das Stärkste waren die realen Geschichten der Teilnehmer

Thema der Vorträge und Begegnungen war: „Kirche im österlichen Herausgehen“.  Als Kern ihrer Vorträge wählte Maria Fischer den Aufruf des Heiligen Vaters, herauszugehen zur Begegnung mit den Menschen, vor allem den am meisten Gefährdeten. Der Papst ruft auf, nicht in unseren Komfortzonen und geschlossenen Kreisen zu bleiben, auch nicht gelähmt vor den „leeren Gräbern“ stehenzubleiben, sondern den Auferstanden Jesus zu suchen, um uns am Feuer seiner Liebe zu entzünden und uns auf den Weg zu machen, um die Frohe Botschaft allen Menschen zu bringen.

Bei den Treffen arbeitete Maria mit wechselnden Kleingruppen und vielen dynamischen Elementen, um einen lebendigen Austausch unter den Anwesenden anzuregen.  Es war enorm bereichernd, Zeugnisse, Anliegen und Ideen aufzunehmen, das Leben der Menschen hautnah zu spüren und zu erleben, wie sie immer mehr verstanden, wie wichtig es ist, aktive Protagonisten des Wandels zu sein und nicht bloße Zuschauer des Weltgeschehens.

In Pehuajó stand am Schluss eine ältere Frau auf und wollte vor allen ein Zeugnis geben davon, wie sie sich in einem sehr schweren Moment ihres Lebens von Gott entfernt und dann durch die Gottesmutter Maria wieder zum Glauben gefunden habe. In Bragado erzählten junge Frauen, die die Pilgernde Gottesmutter zu Schwangeren bringen, spontan von berührenden Begegnungen und wie sie durch dieses Apostolat selbst in Freude und Glauben gewachsen seien. In Nueve de Julio entstand nach dem Vortrag in der Kathedrale ein lebhafter Austausch zwischen Ordensschwestern, die im Bischofshaus arbeiten, Missionaren und Madrugadores – es hatte viel von Pfingstsaal!

Mit der Gründergeneration in Henderson

Das Liebesbündnis popularisieren

Durch diese offenen und interaktiven Veranstaltungen konnte man wieder einmal entdecken,  wie sich von der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter aus ein Weg öffnet, um das Liebesbündnis in breiteste Kreise zu tragen und vielen Menschen als Ausgangspunkt einer erneuten Eroberung ihrer Würde und Gotteskindschaft anzubieten. Menschen, die in diesen beschleunigten, globalisierten Zeiten Aktion und Kontemplation zeitgemäß zu verbinden wissen. Das Liebesbündnis zusammen mit praktischen Anregungen für seine tägliche Erneuerung, ist die Antwort auf dieses Bedürfnis, und darum möchte Maria eilends vom Heiligtum aus zu allen Menschen zu kommen, die sie brauchen.  Durch die Kampagne entsteht ein Netz von Herzen, durch das die Kommunikationsnetze, die in den sozialen Netzwerken nicht immer zum Wohl der Menschen eingesetzt werden, ins Gleichgewicht kommen.

 

Entrevista de Radio/Tv Arcoris de Nueve de Julio

Quelle: Arcoiris Radio

Eine Pastoral im Dienst an den Ausgegrenzten

Die Vorträge von Maria Fischer und die Austauschrunden zeigten das große Interesse der Menschen, dieses Schönstatt im Herausgehen, dieses „Volks-Schönstatt“ zu verkörpern und die Notwendigkeit, es allen bekannt zu machen als ein Angebot für ihr Leben. Diese Einstellung ist vor allem in den Pfarreien wichtig, in denen es fast überall in der Diözese eine große Präsenz von Schönstättern gibt, die mit den Pfarrern in allen Bereichen von Pastoral und Caritas zusammenarbeiten, die ihrerseits gerne die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter als Pastoral im Dienst der Ausgegrenzten verbreiten.  Nicht als ein Instrument der Nachwuchsgewinnung für Schönstatt natürlich, im Gegenteil. Wir wurden in jeder Gemeinde Zeugen des Dialogs und Austauschs mit den Priestern und allen damit verbundenen Klärungen. Oft genug waren die Priester bei den Treffen sogar selbst dabei.

João Pozzobon (Gründer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter) hat diesen Geist der missionarischen Gemeinschaft, dieses ständigen Dialogs mit Priestern und Bischöfen und der tagtäglichen inneren apostolischen Verbundenheit mit dem Heiligen Vater gelebt. Er fasste das einmal in einem einzigen Satz zusammen: „Dass die Kampagne eine starke Blüte Schönstatts bewirke zum Wohl der heiligen Kirche.“

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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