Flüchtlinge aus der Ukraine

Veröffentlicht am 2022-12-15 In Schönstatt im Herausgehen, Werke der Barmherzigkeit

Vier Jahreszeiten. Und Flüchtlinge werden Gäste

POLEN, Pater Arkadiusz Sosna • 

Bislang habe ich die „Vier Jahreszeiten“ mit der Komposition von Antonio Vivaldi verbunden. In diesem Jahr ist es ganz anders: in unserem Sion waren die vier Jahreszeiten von März bis heute mit der Anwesenheit der Flüchtlinge aus der Ukraine und ständigem Wandel verbunden. Es ist schwer, von Flüchtlingen zu sprechen, wenn die Wochen wie im Flug vergehen und wir diese schwierige Zeit des Krieges weiterhin gemeinsam erleben; die Menschen sind zu unseren Gästen geworden. —

Von Anfang März 2022 bis heute sind zwei Personen bei uns ständig gewesen. Eine Mutter mit ihrer Tochter. Andere waren temporär bei uns, und es kommen und gehen immer neue Menschen in der Hoffnung auf Sicherheit und ein besseres Leben.

An die Grenze gehen

Im Juli war ich in Przemyśl, an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine. Da ist die Bahnhofshalle mit den vorbereiteten Betten, den Empfang und das Zelt für die erste Mahlzeit. So sieht die Aufnahme von Ukrainern in Polen aus. Anmeldung, erste Mahlzeit, medizinische Versorgung und, falls sie keine andere Möglichkeit haben, eine Unterkunft für Mütter mit Kindern. Ein oder zwei Nächte, und dann folgt die Weiterreise.

Die Lkw-Schlange an der Grenze ist ein weiteres Beispiel für die aktuelle Realität. Ununterbrochene Schlangen von Lastwagen, die mit Hilfsgütern in die Ukraine fahren sind ein alltägliches Bild.

Ukraine

Auffanglager an der polnisch-ukrainischen Grenze

Unser Kind

Artem

Artem

Artem, der bei uns in Polen geborene Sohn, ist mit seiner Familie weitergereist. Wir haben Fotos gemacht vom Moment des Abschieds und des Aufbruchs. Wir als Patres haben noch nie so Nahe die Geburt eines Kindes begleitet, das war ein großes Erlebnis für uns. Wir sind dankbar, dass der Junge dank der Hilfe von vielen Spendern unter menschenwürdigen Bedingungen geboren werden und die ersten Monate seines Lebens in Frieden verbringen konnte.

Nachbarn

Drei der Mütter, die bei uns unterkamen, wohnten in demselben Wohnblock in Saporischschja. Sie trafen sich zufällig bei uns. Jetzt sind sie und ihre Kinder bei uns, und ihre Ehemänner sind in Saporischschja geblieben. Eine von den Frauen hat nichts mehr, wohin sie zurückkehren kann. Ihr Haus wurde durch Raketenbeschuss zerstört.

Manche kamen als ganze Familie, und blieben eine Weile, bis sie weiterreisen konnten. Glücklich, am Leben und zusammen zu sein.

Der freie Platz für den unerwarteten Gast

Weihnachten steht vor der Tür. Wir wissen nicht, wie viele in dieser Zeit bei uns bleiben werden. In unserem Haus leben derzeit sieben Personen. Alles ist im Wandel. Der intensive Raketenbeschuss in letzter Zeit hat die Angst verstärkt und die Leute gezwungen, die Stadt zu verlassen. In Polen ist es üblich, am Heiligabend und an Weihnachten einen freien Platz am Tisch für den unerwarteten Gast vorzubereiten. Normalerweise bleibt dieser Platz in Bereitschaft, aber dieses Mal werden wir mehr Plätze vorbereiten. Und sie werden sich wahrscheinlich füllen.

Ich möchte allen, die unsere Gastfreundschaft auf dem Sion in Polen mit Gebet und materiellen Beitrag unterstützen, meinen großen Dank aussprechen. Damit tragen Sie Ihren Teil dazu bei, zu helfen, und darüber hinaus den Herzen der Bedürftigen Hoffnung zu schenken.

Gleichzeitig bete ich um Durchhaltevermögen für uns alle, damit diese schwierige Zeit zu einer Oase der christlichen Hoffnung und des konkreten Dienstes am fremden Leben wird. Möge Gott uns alle beschützen und segnen.

Ukraine

Unsere Gäste

 


P. Arkadiusz Sosna | o.arkadiusz@szensztat.pl

Info
Spendenkonto
Empfänger: Schönstatt-Patres International e.V.
Verwendungszweck: Ukraine
IBAN: DE10 4006 0265 0003 1616 29
BIC: GENODEM1DKM

In Deutschland steuerabzugsfähig

 

Schlagworte: , , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert