PARAGUAY, Pater Pedro Kühlcke •
„Sie waren im Gefängnis und haben es geschafft, ihr Leben zu ändern, sie haben in Casa Madre de Tupãrenda ein Handwerk und ein würdiges Leben gelernt und sind jetzt hervorragende Fachleute: Bäcker und Konditoren. Sie haben diese Weihnachtsbrote für dich gebacken, und sie sagen dir, dass auch du das tun kannst, was sie getan haben. Was für eine Freude und welch ein Stolz, dies bei unserem traditionellen Weihnachtsessen im Jugendgefängnis von Itauguá sagen zu können! —
Wie jedes Jahr organisierte die Gefängnispastoral „Visitación de María“ mit Hilfe zahlreicher Wohltäter ein besonderes Abendessen an Heiligabend.
Weihnachten ist eine besondere und schwierige Zeit für Jugendliche, die eine Freiheitsstrafe absitzen: die Trennung von der Familie, die Last der Schuld, die Einsamkeit, der Drogenentzug, ein ganzes Leben ohne Sinn und Liebe – all das wird in solchen Momenten noch stärker empfunden.
Für uns ist es wichtig, etwas Freude und Hoffnung zu bringen und vor allem die wahre Bedeutung von Weihnachten zu vermitteln: das Kind Gottes will im Herzen eines jeden von uns geboren werden, auch in den jungen Herzen, die so geschlagen sind!
Das Evangelium von der Geburt Christi hat in diesen Mauern und Gittern eine ganz besondere Bedeutung: Jesus will diese zerschundenen und schmutzigen Herzen in goldene Herzen verwandeln.
Streben nach dem schönen Leben, das Gott für sie vorbereitet hat
Mit dem Wenigen, das wir bei uns tragen, und vor allem mit unserer Anwesenheit, unseren Liedern und Gebeten, spüren wir, dass wir so viel geben können, und vor allem spüren wir, dass wir immer wieder neu beschenkt werden! „Tía Ismelda“, die Leiterin unseres Samstagsnachmittags-Snack-Teams, erzählte uns ganz berührt: „Ein Junge umarmte mich und sagte mir mit Tränen in den Augen, dass er glücklich sei, weil er nicht glauben konnte, dass er das isst, was er am liebsten mag: Hähnchenschnitzel!“
Es ist inzwischen Brauch, dass wir immer Geschenke für alle mitbringen: Flipflops (das einfachste Schuhwerk, aber immer notwendig, um die nackten Füße nicht zu verletzen) und das Pan Dulce, das Weihnachtsbrot, eine Art Panettone, das so typisch für das paraguayische Weihnachtsfest ist. Es war eine Gelegenheit, sie daran zu erinnern, dass außerhalb des Gefängnisses eine große Chance auf sie wartet: in die Casa Madre de Tupãrenda zu gehen und für das schöne Leben zu kämpfen, das Gott für sie vorbereitet hat.
Vielen Dank an alle, die uns immer wieder unterstützen, damit viele junge „goldene Herzen“ immer heller leuchten können!
Frohe und gesegnete Weihnachten!
- Wie in den Vorjahren sind Flipflops ein Muss!
- Das Evangelium teilen
- Pan Dulce, hergestellt in Casa Madre de Tuparenda
- Gebet vor dem Abendessen
- Vorbereitungen
- Ein besonderes Menü
Original: Spanisch, 26.12.2021. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org