Traktor Wallfahrt Marienberg

Veröffentlicht am 2023-06-06 In Projekte, Schönstatt im Herausgehen

Premiere: erste Traktorwallfahrt auf dem Marienberg

DEUTSCHLAND, Renate Siebenkäs • 

Pfarrer Andreas Hornung freute sich über die zahlreichen Gläubigen, die sich zur Andacht mit Traktorsegnung eingefunden hatten: „Ich begrüße Sie ganz herzlich zur Premiere der Traktorsegnung hier an diesem Marienwallfahrtsort. Was uns zieht, so lautet das Motto – für diese Segnung.“ —

Premiere – und gleich mit starker Resonanz. Insgesamt 27 Traktoren fanden den Weg hinauf auf den Marienberg, und gut hundert Personen feierten die Traktorsegnung mit.

Traktor Wallfahrt

Glücklich, einfach glücklich, dankbar ziehen lassen

Entwicklung der Zugmaschinen

Was uns zieht, sind die Schlepper und Zugmaschinen, die Traktoren. Das Wort Traktor kommt vom lateinischen trahere, was ziehen bedeutet. Es bedeutet also Zugmaschine.

Was für eine immense Arbeitserleichterung begann mit der Erfindung dieser Maschinen. Sie ersetzten Pferde- und Ochsengespanne, daher auch der Name Bulldog auf dem ältesten Lanz Bulldog. Mit wieviel PS stehen heutige Traktoren da und bewältigen das Tragen vieler und schwerer Geräte, kommen durch jedes Gelände, es sei denn der Boden ist zu weich. Der technischen Leistung, der intelligenten Erfindung dieser immer besser angepassten multifunktionalen Zugmaschinen gebührt daher der erste Respekt.

Die Spezialisierung der Traktoren hat sich immer weiter entwickelt.

Am Anfang standen einfache Traktoren. Schön, dass wir ihre Entwicklung hier auf dem Marienberg an den unterschiedlichsten Exemplaren sehen und bestaunen können. Sie leisten Enormes und hinterlassen eine Spur der Fruchtbarkeit.

Das Ziel der Landwirte ist es, den Boden zu bearbeiten, zu säen, zu pflügen, zu eggen und zu ernten.

Nebenbei wird so Traktor auch im Wegebau eingesetzt, als Zugfahrzeug auf Baustellen bis hin zum Schleppen von Kirchweihbäumen. Ein Allrounder. Das zieht, das begeistert.

Traktorwallfahrt

Was zieht uns Menschen?

Schönstattpriester Andreas Hornung fragte in seiner Ansprache: Was zieht uns Menschen an? Zum einen sei es das Vorwärtsgehen, zum anderen seien es die Ziele, die ziehen.

Wir dürfen hierher kommen, an diesen Gnadenort, mit all unseren persönlichen Zielen.

Im übertragenen Sinn können Menschen auch wie Zugmaschinen wirken. Sie ziehen uns an, ziehen uns mit, prägen uns auch, weil sie eine starke Überzeugung und einen noch stärkeren Charakter haben.

In der Lesung haben wir von Isaak gehört [Buch Genesis (26 1-6.12 Isaak und Rebekka in Gerar.] Er erweist sich als stark, obwohl seine Situation alles andere als sicher geschützt erscheint. Er ist in der Fremde, andere haben ihm die Brunnen verstopft, und doch hat er eine Perspektive, ein Ziel:

Mit seinen Herden, mit seiner Landwirtschaft zu überleben. Seiner Familie und den Familien seiner Sippe ein gutes Leben zu ermöglichen.

Das einzige, was Isaaks Ziel sichert, ist Gott.

Was uns zieht: GOTT

Er hat Perspektiven in seiner Hand. Er will, dass wir hier auf diesem Planeten gut über die Runden kommen, dass nicht nur Ernährung sicher ist, sondern dass wir Wege finden und gehen, die zueinander führen, die verbinden, die Gemeinschaft aufbauen, die auch die Freizeit im Blick haben.

Lassen wir uns von ihm ziehen! Dazu braucht es eine gute Verbindung… wie beim Traktor, der über eine Anhängerkupplung, die flexibel und stabil ist, die die Energie für die Bremsen und für das Licht weiterleitet, verfügt.

Maria beackert meinen harten Boden

Maria beackert meinen harten Boden

Maria beackert und sät meinen harten Boden

Maria hat sich von Gott ziehen lassen. Sie ist bei ihm sozusagen angekuppelt. Sie hat die Zugkraft für ihr Leben darin gefunden und ihr Ziel ist es, uns in Verbindung mit Jesus zu bringen. Dort wo der Boden hart wird, wo wir nicht weiterwissen, beackert und sät sie, bittet und betet sie, dass unser Leben gelingt.

„Gott hat auch da noch Möglichkeiten, wo wir schon längst keine mehr sehen!“

Traktorwallfahrt

Ein echter Lanz Bulldog – Seltenheitswert

Traktorenfahrer sind oftmals allein in ihrem Fahrzeug. Dies ist eine willkommene Zeit ganz bei sich zu sein, sich immer wieder in das Vertrauen mit Gott hineinzubewegen. „Die Schöpfung, die Sie bearbeiten, wirkt dabei verstärkend“, so Pfr. Hornung.

Auf Gott vertrauen, wie es auf dem Plakat an der Auffahrt zum Schönstattzentrum heißt: „Gott hat auch da noch Möglichkeiten, wo wir schon längst keine mehr sehen.“

Das steckt auch in der Geschichte und im Namen Isaak. Er bedeutet: Gott hat zum Lachen gebracht. Er hat Sarah zum Lachen gebracht, die nicht mehr geglaubt hat, dass sie im hohen Alter noch ein Kind bekommen wird. Darüber hat Gott gelacht und sie eines Besseren belehrt: „So wünsche ich Ihnen, dass sie die Erfahrung eines Isaaks, einer Maria teilen dürfen, dass Gott die stärkste Zugkraft im Leben ist. Eben wie ein Traktor, der uns zieht, Amen.“

Fortsetzung folgt?

Es blieb nach der Andacht und dem Segen noch genügend Zeit, sich auszutauschen.

Eine gelungene Premiere – generationsübergreifend fühlten sich die Landwirte oder Freunde der Zugmaschinen angesprochen und tief im Inneren berührt von den Worten der ansprechenden Predigt und den Gebeten. Der persönliche Segen tat sein übriges.

Ein Traktorfahrer meinte: „Diese Traktorwallfahrt hat mir sehr gutgetan. Ich konnte über vieles Nachdenken, was mich so alles zieht. Zum Glück gibt es die Mutter Gottes, die erzieht mich schon noch gar richtig!“

„Ob es nächstes Jahr heißt: Fortsetzung folgt?“ wollte eine junge Bäuerin wissen. „Ich käme nur zu gerne wieder! Die Predigt war so anschaulich stark! Sie wird mich mit dem Segen noch länger begleiten, wenn ich auf meinem Traktor sitze.“

Traktorwallfahrt - von Jung und Alt gerne angenommen

Traktorwallfahrt – von Jung und Alt gerne angenommen

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