pastoral carcelaria

Veröffentlicht am 2022-11-06 In Gefängnispastoral, Haus Madre de Tuparenda, Schönstatt im Herausgehen, Werke der Barmherzigkeit

Gestern Abend hat mich Jesus Christus selbst umarmt…

PARAGUAY, Pater Pedro Kühlcke •

Ich war auf dem Rückweg von Asunción, auf dem Weg nach Tupãrenda. An einer Ampel erschien der typische „Fensterputzer“ und bat um ein paar Münzen. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht und er rief mir zu: „Pa’i Pedro, ich bin’s, Pepito! Erinnerst du dich an mich?“ Ich erkannte ihn fast nicht wieder: schmutzig, sehr mager von so vielen Drogen, aber mit einem glücklichen Lächeln wegen des Wiedersehens. —

Ich hielt am Straßenrand an, ein Stück weiter; er kam angerannt, aber nach ein paar Metern konnte er nicht mehr laufen – er hatte keine Kraft mehr. Wir setzten uns auf den Bürgersteig und er brach fast in meinen Armen zusammen. Bei all dem Geruch von billigem Alkohol und schmutzigen Haaren fühlte ich mich, als würde mich Jesus Christus persönlich umarmen.

Er erzählte mir, dass er unter einer Brücke lebte, weil seine ganze Familie ihn mittlerweile verstoßen hatte – so oft, zu oft hatte er sie wegen seiner Drogensucht bestohlen… „Ich bade fast jeden Tag, aber das Wasser im Bach ist sehr schmutzig und ich habe keine Seife. Ich habe seit vielen Tagen nichts mehr gegessen, sondern nur noch Crack geraucht und Alkohol getrunken – aber nichts nimmt mir den Schmerz und die Scham!“

Ich fragte ihn, ob er sich an meine Einladung in die Casa Madre de Tupãrenda erinnere. „Natürlich erinnere ich mich, aber so traue ich mich nicht!“ „Wie wäre es, wenn du für ein paar Tage mit den Drogen aufhörst und dann kommst und dich vorstellst? Wir haben Duschen und saubere Kleidung für dich und einen anständigen Job!“ – „Sagst du das ehrlich, Pa’i? Werden sie mich nehmen?“ – „Wenn du es schaffst, mit den Drogen aufzuhören, natürlich!“ – „Also, ich werde kämpfen, wenn du mir die Chance und die Unterstützung gibst!“

Pepito, Jesucristo

Ich weiß nicht, ob dieser Pepito es schaffen wird, ich warte auf ihn….

Aber es gibt andere Pepitos, die es geschafft haben! Einer unserer Absolventen besuchte uns vor kurzem und erzählte uns mit großer Freude, dass er ein eigenes kleines Haus hat, in dem er mit seiner Frau und seinem Sohn lebt, und sich sogar ein Auto kaufen konnte – alles das Ergebnis seiner Bemühungen als Facharbeiter in einer Fabrik, eine Stelle, die wir ihm nach seinem erfolgreichen Abschluss unseres Programms verschafft haben.

Umso mehr wollen wir weiterhin Möglichkeiten für ein würdevolles Leben in Casa Madre de Tupãrenda bieten. Vom Staat bekommen wir seit etlichen Monaten keinerlei Geld mehr – ich vermute, dass es zu viel Bürokratie und Korruption gibt – aber dank so vieler Wohltäter können wir weiterhin vielen Pepitos Hoffnung geben!

Con su auto propio

Con su auto propio


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