Valencia

Veröffentlicht am 2021-09-19 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Schönstatt im Herausgehen

„Möge sie jeden einzelnen von uns und uns alle immer auf dem Weg begleiten“

SPANIEN, Ambrosio Arizu/María Fischer •

„Dieses Bild der Unbefleckten Empfängnis, der Schutzpatronin Spaniens, besucht uns anlässlich der Pandemie als Mutter der Hoffnung, um uns zu helfen. Wir brauchen, vergesslich oder verloren wie wir sind, unsere Mutter, die uns jeden Tag erinnert und uns wie in Kana in Galiläa sagt: „Tut, was Er euch sagt“, um die Stunde der höchsten Liebe und Barmherzigkeit ihres Sohnes, die Stunde der Freude, vorzuverlegen. Wie wunderbar, dass sie bei uns ist“, schrieb Kardinal Antonio Cañizares, Erzbischof von Valencia, in einem Brief an die Diözese wenige Tage vor der Ankunft von „Madre, ven“. —

 

„Valencia war etwas ganz Besonderes“, sagt einer der Organisatoren von „Madre, ven“, während die Wallfahrt bereits weitergegangen ist nach Mallorca (Bericht folgt) und jetzt in Barcelona angekommen ist. „Der Erzbischof wollte persönlich Gastgeber und Organisator sein, er war jeden Tag anwesend und hat uns bei unerwarteten Besuchen begleitet. Wir hatten das Privileg, während dieser drei Tage sehr eng zusammenzuleben und das Gefühl zu haben, mit jemandem zusammen zu sein, der der Heiligkeit sehr nahe ist.

Es war wirklich alles sehr besonders, die vollen Kirchen, das Klima des Gebets, die besuchten Gemeinden, der Cotolengo, das Gefängnis, die kleinen Geschenke der Jungfrau. Diese Pilgerreise war ein aufregendes Glaubensabenteuer, seit sie sich angedeutet hat und vor allem, seit sie am 13. November mit dem Besuch bei den Bischöfen, den Karmelitinnen von El Cerro und der Unterscheidung begann“.

Valencia Madre ven

„Wir brauchen Ermutigung, Glauben und Hoffnung, um wieder zu evangelisieren“

„Wir wollen sie nicht kränken. Nutzen wir die Gelegenheit, sie um Hilfe zu bitten, weil wir auf das Wort Gottes hören und es erfüllen, weil wir treue Diener Gottes sind“, sagt Kardinal Cañizares in diesem Brief, den wir hier gerne in voller Länge wiedergeben:

Kardinal Cañizares' Brief vor dem Besuch
““Liebe Leserinnen und Leser, mit euch allen möchte ich mich vereinen und mich an die geliebte Jungfrau wenden.

Für alle meine Gebete zu Maria. Möge sie alle segnen und beschützen; möge sie jeden einzelnen von uns und uns alle zusammen immer auf unserem Weg begleiten und uns zu Christus führen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Vor ihr erinnere ich mich mit aller Gewissheit an alle und bete für alle. Ich möchte euer Leben, eure Hoffnungen, eure Sorgen, eure Ängste und eure Leiden kennenlernen, um sie der heiligen und unbefleckten Frau, die voller Gnade ist und uns allen so nahesteht, zu darzubieten. Ich mache sie zu meinen eigenen und biete sie ihr dar. Ich möchte auch ein besonderes Gedenken an diejenigen haben, die vor uns gegangen sind: Ihr Andenken erfüllt uns mit Dankbarkeit und Ergriffenheit. Die Erinnerung an sie und ihre lebendige Gegenwart erinnern an unsere Wurzeln, die untrennbar mit der Verehrung und dem Schutz der Heiligen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes, der Mutter der Kirche und der Mutter eines jeden von uns verbunden sind.

Inmitten dieser Pandemie, unter der wir alle leiden, kommt das Bild der Jungfrau Maria nach Valencia und in andere Teile Spaniens als mitfühlende Mutter, die mit ihren geplagten Kindern weint, die sie zu Hause willkommen heißt, wie den geliebten Jünger Johannes; und sie wartet immer darauf, dass ihre Kinder zu ihrem mütterlichen Herzen kommen, um ihnen die Hoffnung, Kraft und Liebe zu geben, die sie brauchen, was auch immer ihr physisches und moralisches Elend sein mag.

Außerdem besucht uns dieses Bild der Unbefleckten Jungfrau im Compostela-Jahr, das uns an jene Momente der ersten Evangelisierung durch den Apostel Jakobus erinnert, dem sie nach der ehrwürdigen hispanischen Tradition der Pilar in Saragossa in sterblicher Gestalt erschienen ist, als er angesichts der evangelisierenden Missionsarbeit in Spanien und bis an die Enden der Erde etwas verzweifelt war, um ihm Mut zu machen und Hoffnung zu geben.

Dieser Besuch findet wenige Tage nach der Veröffentlichung der religiösen Situation in Spanien durch die CIS (Statistikamt) statt, aus der hervorgeht, dass sich der Anteil der Agnostiker, der Ungläubigen, unter uns innerhalb von zehn Jahren verdreifacht hat. Und das lässt mich an diese valencianische Diözese denken, die sich nach der Diözesansynode entschlossen in die Neuevangelisierung unserer valencianischen Länder und des restlichen Spaniens gestürzt hat, nicht frei von Schwierigkeiten, und die Ermutigung, Glauben und Hoffnung braucht für die Neuevangelisierung. Und es lässt mich auch an Valencia nach den „Fallas von Valencia“ im September und das Blumenopfer für die Virgen de los Desamparados (Jungfrau der Schutzlosen) denken, um über die Formalität hinaus zum Kern der Bedeutung dieses Opfers zu gelangen, das so farbenfroh und so emotional ist.

All das haben wir vor dem Besuch der Jungfrau in Valencia im Hinterkopf, so wie wir zur Jungfrau der Schutzlosen singen, dass „wegen ihr der Glaube in den valencianischen Ländern nicht stirbt“ und auch, dass wir uns unmittelbar vor dem Gedenken an den ersten hundertsten Jahrestag der liturgischen Krönung Unserer Lieben Frau der Verlassenen, unserer anbetungswürdigen Schutzpatronin, befinden. Unsere Wurzeln, die untrennbar mit denen Spaniens verbunden sind, sind christlich und wurzeln in der Verbundenheit mit unserer Geschichte, die mit dem Schutz, der Ehre und der kindlichen Verehrung Marias verwoben ist. Unsere Sehnsüchte und Hoffnungen, unsere Gebete und Hoffnungen können nicht von unserer Mutter getrennt werden.

Sie weist auch auf denjenigen hin, der der Anfang und das Ende von allem ist: Jesus Christus. Unsere Vorfahren haben zu Füßen der Gottesmutter auf den Herrn vertraut und die Wahrheit verstanden. Wie Pilatus haben wir die Wahrheit vor uns und sind unfähig, sie zu erkennen, dabei brauchen wir sie so sehr! Maria aber zeigt es uns: Lasst uns zu ihr gehen! Wir halten Wache und erwarten den Besuch der Unbefleckten Jungfrau, und wir rufen ihr zu: Madre, ven, Mutter, komm!

+ Kardinal Antonio Cañizares

Erzbischof von Valencia“

Momentaufnahmen vom Besuch in Valencia

En la entrada de la cárcel de mujeres

En la entrada de la cárcel de mujeres

Das Frauengefängnis in Picasent im Süden Valencias war das erste Gefängnis, das betreten werden durfte – ohne Mobiltelefone, aber mit dem Bild der Gottesmutter. „Ein liebenswerter und sehr tröstlicher Besuch“, sagt Ambrosio. „Der Gefängnis-Seelsorger, P. Santiago, war offensichtlich vom Heiligen Geist beseelt; die Insassen nahmen an der Eucharistie im Hof teil und wurden danach eine nach der anderen vor dem Bild der Gottesmutter gesegnet; dann trugen sie selbst sie durch den Hof und verabschiedeten sich unter Tränen und Lächeln.

Als sie aus dem Gefängnis kam, hatte die liebe Gottesmutter ihren gesamten Blumenschmuck eingebüßt, sie sind alle im Gefängnis geblieben! Wie hätten wir die Frauen aber auch davon abhalten können, die Blumen mit in ihre Zellen zu nehmen. Die Beamten waren auch sehr gerührt, der Besuch auch ein Segen für sie“.

Auf ausdrücklichen Wunsch von Kardinal Cañizares war „Madre, ven“ im Kloster von Puig. Hier befindet sich seit der Zeit von Jaime I. die Schutzpatronin des Königreichs Valencia.

Ein Ersterlebnis: Ein Bus für „Madre, ven“. Und Kardinal Cañizares begleitete Maria bei ihrer Fahrt mit dem Omnibus vorne auf dem Sitz neben dem Fahrer.

„Das vielleicht Beeindruckendste ist immer wieder der Weg durch die Straßen von Valencia. Eines Nachts, in Begleitung des Kardinals, durch die Straßen von Valencia, auf dem Weg zum Hafen… Unsere Mutter und der Kardinal segnen Valencia. Bei ihr gibt es keine Schwierigkeiten, sie macht alles ganz einfach, um uns zu ihrem Sohn zu bringen“, so Ambrosio.

Dann am letzten Abend, am Hafen, von wo aus es nach Mallorca gehen soll.

Valencia Madre ven

Ambrosio erzählt:

„Freunde, im Hafen, zwischen zwei Lastwagen, die uns in fast einquetschten, nachdem wir auf den Knien mitten auf der Straße den Segen von Kardinal Antonio empfangen hatten (zusammen mit einem der beiden Lastwagenfahrer aus Bulgarien, der gespürt hatte, dass etwas Wichtiges geschah, und aus seinem Lastwagen ausgestiegen war und Selfies mit Maria machte), nahmen Quique und ich die alte und „abgenutzte“ Krone der Jungfrau, die Tausende von Kilometern überstanden hatte, denn dank großzügiger Herzen war ihr Ersatz angekommen. Einem Impuls unseres Herzens folgend, das von der Hirtenliebe des Kardinals angerührt war, wandten wir uns erneut an Don Antonio und sagten: „Wir können Ihnen den Rosenkranz von Mutter Lourdes nicht überlassen, aber wir können Ihnen diese Krone überlassen, die die Gottesmutter von Saragossa nach Valencia gebracht hat. Und Sie werden wissen, was sie damit will“. Daraufhin antwortete er: „Gut, danke. Ich weiß, was sie will: Die Krone ist für die Gottesmutter meiner Stadt. Ich wollte sie schon sehr lange krönen!“ Danke, Mutter, für diesen Hirten! Diese Königin weiß, wo sie ihre Krone lassen will: in der Heimatstadt von D. Antonio, um seinem Traum zu folgen, sie zu krönen! Sie kennt jedes Herz!“

„Danke, dass das alles möglich war! Was für ein Vater und Hirte! Eines der größten Geschenke, die die Gottesmutter mir auf dieser gemeinsamen Reise gemacht hat: ihn kennenzulernen“, so Ambrosio. „Ich weiß nicht, wie er die Kraft und die Zeit fand, aber er war bei allem dabei und es waren vier intensive Tage“.

Madre ven Valencia

Ambrosio (rechts) mit Kardinal Antonio Cañizares

Wenn wir jetzt in deinem Haus in Valencia sind, sagen wir: Madre, quédate, Mutter, bleib!

So wie er sie „eingeladen“ hat, hat Kardinal Cañizares auch einen Abschiedsbrief geschrieben, der wie eine kommentierte Chronik dessen ist, was während dieser vier Tage in Valencia geschehen ist.

Kardinal Cañizares' Brief nach dem Besuch
““Wie allgemein bekannt ist, besuchte am vergangenen Wochenende ein Bild der Unbefleckten Empfängnis, das aus Ephesus gebracht wurde, aus dem Haus Marias, wo der Evangelist Johannes sie als seine Mutter empfing, nachdem Jesus sie ihm am Kreuz geschenkt hatte, unsere Stadt und Erzdiözese Valencia. Dieses Bild wurde auf seiner Reise nach Spanien auch nach Loreto (Italien) gebracht, wohin das kleine Haus der Jungfrau Maria aus Nazareth übertragen wurde.

Als sie in Valencia, in der symbolträchtigen Gemeinde San Miguel und San Sebastián, ankam, war das ein Ausbruch von Freude und Glück, von tiefer Liebe zur Mutter Gottes und Mutter aller, die aus einem aufrichtigen Glauben und einem unsagbaren kindlichen Vertrauen entspringt. Das ist die wahre Begeisterung der Kinder für die Mare de Déu.

Wir haben vor ihr gebetet und mit ihr den Rosenkranz der Morgenröte in den Straßen Valencias gesungen, wir waren in der Kathedrale, der Mutterkirche der Diözese Valencia und Zeichen und Symbol der ganzen Diözese, in der Heiligen Messe, der ich jeden Sonntag vorstehe, sie hat ein Kloster des kontemplativen Lebens besucht, mit vielen Berufungen junger Frauen, sie war bei den Ärmsten der Armen im Cotolengo und bei den Nonnen der Casa Cuna und bei denen, die dort betreut werden, wie es diejenigen verdienen, die Mütter werden oder waren, sie war bei den älteren Menschen, die von den Kleinen Schwestern der Verlassenen Alten betreut werden, sie hat das Gefängnis von Picasent besucht und betreten, wo die Insassen dieses Strafvollzugszentrums sie mit großer Rührung auf ihre Schultern genommen haben, sie war bei einem Konvent von Dominikanerinnen, dem von Santa Catalina, in Paiporta, der besonders von der Pandemie betroffen ist, sie hat sich in der Basilika ded Mar de Déu els Desamparats mit den jungen Menschen in eucharistischer Anbetung getroffen….

Kurz gesagt, es war wie ihr Besuch bei ihrer Kusine Elisabeth, und alles war voller Freude und Glück, denn mit ihr haben wir Gottes Heil gesehen, das durch Maria zu uns kommt: ihren Sohn Jesus. Ein einfacher Besuch, ohne Triumphalismus oder Aufhebens, wie es sich für die treue Dienerin des Herrn gehört, die sich ganz und gar seinem Willen unterwarf und sich als seine Magd betrachtete, in bewundernswerter Demut und mit vollem und totalem Glauben und Vertrauen erfüllt, und die so die Freude und Hoffnung brachte, die diejenigen von uns, die mit ihr hier in Valencia waren, in nur wenigen Tagen wirklich genießen konnten.

Darüber hinaus konnte Valencia, das eine neue Diözesansynode einberufen hat, um auf die Bedürfnisse und Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren, durch sie erkennen, dass der Horizont der ganzen Welt, der Weltkirche, der Bischofskonferenz, der Kirche in Spanien, der Kirche in Valencia und der valencianischen Gemeinschaft kein anderer sein kann als Gott, Gott allein, Gott über alles, in dem wir alles haben und den wir allein brauchen. Gott, der sich uns am Kreuz ganz und gar hingegeben hat, dessen Fest der Erhöhung wir gestern gefeiert haben, ist bei den Menschen. Er ist untrennbar mit den Menschen verbunden, mit den Gekreuzigten unserer Zeit, mit den Ausgestoßenen, den Verachteten und den Opfern von Hass, von ungerechter Gewalt, von Lügen, von Beherrschung und Manipulation der anderen.

Gott zu kennen, Gott anzubeten, Gott zu gehorchen, Gott bekannt zu machen, wie es uns in Jesus Christus, dem Gekreuzigten, gegeben wurde, das ist die wahre Weisheit, die die Welt rettet, in der die Zukunft und die Hoffnung liegen. Dieser Besuch des Bildes der Unbefleckten Empfängnis aus Ephesus, einer exakten Kopie des Bildes, das in der Kapelle des Erzbischofs in Toledo verehrt wird – Zufall oder Vorsehung oder Zeichen? -, lehrt uns all das, und sie wiederholt, wie in Kana von Galiläa: „Tut, was er euch sagt“. Das Wasser wurde in Wein verwandelt, die Bitterkeit und die Dunkelheit, die in unseren Tagen aufgrund vieler Umstände so präsent sind, werden in Licht, in wahre Freude verwandelt werden. Das ist unser Programm: Gottes Programm, das er in Maria und durch Maria, die Mutter Gottes, die Mutter der Kirche und unsere Mutter, für alle Menschen, zugunsten aller, verwirklicht hat, um die Welt neu zu erschaffen und eine neue Welt zu schaffen.

Oh, und vergessen wir nicht, dass das Zeichen Marias in der Flagge Europas verankert ist, mit einem blauen Hintergrund und einer Krone aus zwölf Sternen. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass dieses Bild uns im Heiligen Jahr von Compostela besucht hat, zur Erinnerung daran, wie sie dem Apostel Jakobus am Fluss Ebro in Saragossa erschien, um wie ihn damals auch uns heute zu ermutigen, das Werk der Evangelisierung, die Mission der Kirche, mit der sie sich identifiziert, ohne Angst oder Furcht, ohne Scham oder Scheu fortzusetzen.

Gestern Nachmittag, als sich einige von uns von diesem Bildnis der Jungfrau verabschiedeten, während sie ihre Reise nach Palma de Mallorca auf dem Schiff fortsetzte, das sie dorthin bringen sollte, sagte ich zu ihr: „Mutter, einige Monate lang haben wir zu dir gesagt: MADRE, VEN, Mutter, komm. Jetzt sagen wir: MADRE, QUÉDATE. Mutter, bleib!“

Paraula


Mehr::
Offizielle Website „Mutter, komm“ mit Dokumenten, Fotos und Videos von jeder Etappe: www.madreven.es

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Original: Spanisch, 18.09.2021. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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