Veröffentlicht am 2020-09-17 In CIEES, Projekte, Schönstatt im Herausgehen, Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

Reinvéntate CDE: Es gibt eine schwere Wirtschaftskrise. Und was jetzt? 200 neue Unternehmen.

PARAGUAY | Juan V. Ramírez und Nelly Diaz mit Maria Fischer •

In der gesamten Region Alto Paraná, der Grenzregion zu Brasilien, die bis zum Beginn der Pandemie hauptsächlich vom grenznahen Warenaustausch lebte, herrscht eine schwere Wirtschaftskrise. Diese Grenze ist nun seit sechs Monaten geschlossen. Was tun die Unternehmer im Liebesbündnis, Mitglieder der CIEES (Internationale Gemeinschaft der Unternehmer und Führungskräfte Schönstatts), in dieser Situation? Beten? Auch. An einem Webinar zu einem interessanten Thema teilnehmen? Gelegentlich. Aber was sie hauptsächlich taten und weiterhin tun, ist einfach und eindeutig das, was ein Josef Kentenich von denen verlangt, die Teil seiner apostolischen Bewegung sein wollen: Sie haben Hand ans Werk gelegt, sie haben ihre Talente, ihre Kraft, ihr Geld, ihre Zeit investiert… und ein Programm geschaffen, um die Wirtschaft der gesamten Region mit 200 (oder mehr) neuen Unternehmen anzukurbeln. Und dies ist erst der Anfang. —

 

Reinventate CDE

Reinvéntate CDE – Erfinde dich neu, Ciudad del Este. Die Antwort aus Schönstatt auf die größte Wirtschaftskrise der Region

 

Reinvéntate! Ciudad del Este / Erfinde dich neu! Ciudad del Este ist ein soziales Programm für regionale Unternehmer, das vom CIEES-Unterstützungszentrum in Ciudad del Este, Paraguay, ins Leben gerufen und gestaltet wurde. Es handelt sich um eine gemeinnützige Organisation, die sich um die wirtschaftliche Erholung in der Krise bemüht, die durch die obligatorische Quarantäne aufgrund von COVID 19 verursacht wurde; eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Ministerium für Industrie und Handel, mit dem Vizeministerium für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) und seiner Direktion für Unternehmertum sowie mit dem binationalen Sozialprogramm des Wasserkraftwerks Itaipu, des größten Arbeitgebers der Region. Eine wirtschaftliche Partnerschaft für eine ganze Region. Sie wird von über 70 ehrenamtlichen Mentoren, Investoren und Menschen unterstützt, die motiviert sind, ein Unternehmen zu gründen oder neu zu gründen – bisher sind das 200, aber es sollen noch viel mehr werden.

 


Unterzeichnet! Startkapital von der Stadtverwaltung

„Heute, Dienstag, den 8. September 2020, haben wir den Vertrag über die Verpflichtung zur Zusammenarbeit in Form von Startkapital in Höhe von insgesamt 500.000.000 Guaraníes (NR: 60.500 €) erhalten, der vom Bürgermeister von Ciudad del Este, Rechtsanwalt Miguel Prieto, unterzeichnet und eigenhändig der Koordinatorin des Programms Reinvéntate, Dr. Nelly Díaz, Mitglied des CIEES-Vorstands von Ciudad del Este, übergeben wurde“, so Juan Vicente Ramírez , der sofort um Unterstützung bei der Verbreitung dieser Nachricht bittet:

„Der nächste Schritt ist die Information der Öffentlichkeit. Wir wollen einen Rundgang zu den Radiosendern in der Stadt machen. Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die ein günstiges Verhältnis zu den Radiosendern der Stadt haben, ein Interview vereinbaren könnten und diese Botschaft von Reinventate! CDE und der Ausschreibung für Startkapital mitnehmen könnten. Im Moment haben wir 200 Unternehmer, aber jetzt ist das Ziel, 500 Kleinstunternehmen in der Stadt zu ermöglichen.

Wir müssen die Botschaft dringend übermitteln, der Bürgermeister hat sich verpflichtet, an Werbevideos und Interviews teilzunehmen. Wir bitten die Mitglieder der CIEES, als gute Boten dieser guten Nachricht teilzunehmen“.

„Es gibt viele Dinge, die mich sehr beeindrucken“

Re-inventate

Die Hand am Puls der Zeit

„Viele Unternehmer hier glauben nicht, dass dieses ganze Programm völlig kostenlos ist. Wir haben darüber gesprochen“, erzählt Juan Vicente Ramírez. „Ein ähnliches Programm kostet in Asunción gute 800 Dollar, und die Qualität unseres Programms ist sehr, sehr gut.“

Die Unentgeltlichkeit und die Qualität des Programms beeindruckt die Menschen, die eine Unternehmensgründung planen, die Bundesgenossen aus Politik und Gesellschaft, und auch die Schönstätter innerhalb und außerhalb Paraguays aus.

„Sie nehmen uns die üblichen Ausreden weg:  ‚Wir sind so wenige, was können wir schon machen?‘ und ‚Wir müssen uns doch erst noch gründlicher vorbereiten, bevor wir herausgehen.‘ Das sind  dort nur wenige, sie sind offensichtlich irgendwie vorbereitet, und sie haben Erfolg. Sie fordern uns in unserer Verzagtheit und Bequemlichkeit ganz schön heraus“, sagt ein etwas verlegener Schönstätter, der nicht namentlich genannt werden möchte.

Und was beeindruckt Juan Ramírez, den Motor der ganzen Sache?

Was ist es, das Juan Ramirez beeinflusst? „Es gibt viele Dinge, die mich beeindrucken“, antwortet er. „Die Akzeptanz des Konzepts, der Idee durch die Menschen hier. Die ehrenamtliche Arbeit von 70 Fachleuten, die mit uns dabei sind. Wie wir die Regierung erreichen, genauer, die Menschen, die die Regierung bilden, nicht nur die Institutionen. Es ist erstaunlich, wie die Gottesmutter und Jesus uns den Weg öffnen und alles zugänglicher machen“.

Was ist das Geheimnis hinter dem großen Erfolg und der Effizienz? „Wir sind eine Gruppe von Dienerinnen und Dienern der Gottesmutter von Schönstatt, wir geben uns viel Mühe mit dem, was wir tun, und was ich mir am meisten wünsche, ist, dass die Menschen wirklich davon profitieren, hoffnungsvoll werden angesichts der schweren Wirtschaftskrise in unserer Region“.

„Unternehmen mit christlichen Werten“

Re-inventate

Schwierigkeiten sind Aufgaben

„Wir werden das Programm bis zum 5. Dezember verlängern, damit mehr Menschen mitmachen können“, sagt er. Er träumt von 500 Kleinstunternehmen. In Ciudad del Este und darüber hinaus.

Deshalb bat er andere Mitglieder des CIEES, andere Schönstätter, das Programm zu verbreiten und zu kommunizieren.

Die Anwältin Nelly Díaz nutzt derweil die sozialen Netzwerke, um kurze Botschaften in einfacher Sprache zu verbreiten, sogar in Guarani, um die einfachen Leute zu erreichen. Sie haben „Sticker“ für WhatsApp mit motivierenden Phrasen in den Farben von Reinventatge CDE gemacht. Einige von ihnen enthalten Sätze von P. Kentenich. Nelly sagt: „Ich habe hier im Whatsapp-Chat sogar eine Sprache entwickelt, um einfache Leute zu erreichen und mit wenig viel zu erzählen und gleichzeitig P. Kentenich zu verbreiten. Die Dynamik der sehr einfachen Kommunikation hilft, etwas zu sagen und Menschen zu gewinnen. Jetzt benutzen sie bereits die Worte Pater Kentenichs, ohne etwas über ihn zu wissen.“ Kentenich Inside. Es dürfte ihm gefallen, genau so.

„Jetzt denke ich daran, eine Stunde landesweites Fernsehen zu kaufen, auf einem Kabelkanal in Asunción, der alle wichtigen Städte erreicht. Ich möchte ein Programm über Unternehmertum mit christlichen Werten starten, zunächst mit den Mentoren und Unternehmern von Re-Inventate! Auf diese Weise wären wir viermal im Monat während der Woche, in der zentralen Zeit, zum Beispiel um 20.00 Uhr, und am Wochenende wiederholen sie die Sendungen sowieso. Wir wollen Menschen mit echten Zeugnissen von Unternehmern, von Mentoren erreichen“, so Juan Ramírez.

Danach möchte Juan Reinventate! zusammen mit den anderen CIEES-Gemeinschaften in andere Städte bringen. Sogar nach Tupãrenda, konkretzur Casa Madre deTupãrenda (CMT). „Heute haben wir mit Carlos Pampliega über CMT gesprochen. Vielleicht könnten wir nach Produkten von ihnen suchen und sie auf eine andere Ebene bringen. Sie stellen zum Beispiel Masken für die Pandemie her, auf denen man das Logo von Firmen anbringen und sie in armen Vierteln zu ihrem Schutz verschenken könnte. Aus den Zielen eine Synergie machen.“ Vernetzte Schönstätter.

In diesen Tagen haben wir den 70. Jahrestag der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt gefeiert, ein Werk, das von einem einfachen Mann, Joao Pozzobon, initiiert wurde. Ein Mann, der kaum lesen und schreiben konnte, gründete diese Kampagne, die heute auf allen Kontinenten präsent ist und Millionen von Menschen erreicht. Wenn etwas von Gott kommt, so sagte er einmal, kann ein Mann allein die Welt verändern.

In Ciudad del Este ist es nicht nur einer, sondern mehrere Männer und Frauen.

 

Original: Spanisch, 09.09.2020. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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