Veröffentlicht am 2020-06-26 In Madrugadores, Schönstatt im Herausgehen, Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

In der Not wachsen und fruchtbar sein…

INTERNATIONAL – MADRUGADORES, Octavio Galarce Barrera •

Der 29. April und der 2. Mai 2020 sind zwei Daten, die in der Geschichte der Madrugadores als zwei Ereignisse bleiben werden, die entscheidend ein Vorher und ein Nachher markieren. Das Echo, das zuerst der handschriftliche Dankbrief von Papst Franziskus und dann die Erwähnung der Madrugadores in seinem einleitenden Grußwort zur Messe, die von der Kapelle des Heiligen Hauses Martha im Vatikan aus gefeiert wurde, hervorrief, schwingt weiter mit und weckt Reaktionen aller Art. Zweifellos war das eine große „Auszeichnung“, die diese diese pastorale Strömung einer männlichen Frömmigkeit in Bereiche hinausgetragen hat, in die wir bisher nicht in dieser Fülle und mit einer solch weltweiten Reichweite vordringen konnten. Es genügt, daran zu erinnern, dass am 2. Mai etwa 170.000 Menschen aus der ganzen Welt, die über das Internet verbunden waren, an der vom Papst gefeierten Eucharistie teilnahmen.


Internationales Rosenkranzgebet

Seit dem 22. April haben wir als internationale Gemeinschaft von Madrugadores organisiert, den Rosenkranz mittwochs um 20.00 Uhr Ortszeit des jeweiligen Gastlandes zu beten, was in den 16 Ländern, in denen es Madrugadores-Gemeinschaften gibt, unterschiedliche Zeitzonen bedingt. Bis heute haben 9 Gastgeberländer das Rosenkranzgebet geleitet und ihre Geschichte und den Reichtum des Gebetes mit allen geteilt. Bezeichnenderweise waren es zwei Mittwoche in Folge, als die Madrugadores aus Portugal und Spanien die Staffel übernahmen. Beim Hören der verschiedenen Akzente und kleinen Variationen in den aufgenommenen Gebeten spürten wir die Universalität unseres Glaubens und auch den Reichtum, der dabei zusammenkommt.

Jedes Land, das sich bisher intern organisieren musste, um den Rosenkranz zu leiten, ist dankbar für die Gelegenheit, die es ergriffen hat, um die Bande der internen Verbindung mit den lokalen Gemeinschaften zu stärken, von denen einige zuvor nicht über einen so schnellen Kommunikationskanal verfügten wie jetzt.

Früchte des gemeinsamen Betens

Ob durch Kontakte, die durch Männer entstanden sind, die sich am Rosenkranzgebet beteiligt haben, oder durch andere Mittel: Es sind derzeit sechs Länder, die dabei sind, ihre Gemeinschaften zu gründen: Dominikanische Republik, Guatemala, Honduras, Panama, Venezuela und Kanada, jeweils in verschiedenen Stadien,  einige weiter fortgeschritten als andere. Es gibt weitere Kontakte aus anderen Ländern, die sich aber noch in der „Labor“-Phase befinden.

Projekte wie die der Gemeinschaft von Madrid, von der es in diesen Tagen bereits hier auf schoenstatt.org einen Bericht gab, gibt es viele, und einige von ihnen beginnen sich bereits zu konkretisieren, zumindest allmählich. Es gibt viel Enthusiasmus und die volle Überzeugung, dass diese Zeit der Pandemie für diesen Lebensstrom eine Zeit großer Fruchtbarkeit war, sowohl in der Ausweitung als auch in der Vertiefung der Bindungen zwischen den Gemeinschaften, die es bereits in der Welt gibt.

Die Zeit, in der wir durch die „Wüste“ gehen oder uns zurückziehen, um zu schweigen, wie Jesus es mit den Seinen tat, wird zweifellos größere Fruchtbarkeit in unser Tun bringen, aber nur, wenn wir entsprechend handeln und unseren Bestrebungen und Träumen treu sind. Kurz gesagt, nur wenn wir fähig sind, die Aufgabe zu übernehmen, die Gott uns so klar aufzeigt.

Chile, Puerto Montt

Viel Leben und viel Solidarität

Es gibt Initiativen aller Art, die einige Madrugadores in Verbindung mit anderen oder mit ihren eigenen Basisgemeinschaften auf den Weg gebracht haben.

Es gibt kaum noch virtuelle Madrugadas, die keine Gäste haben, aus dem eigenen Land oder aus der ganzen Welt. Jeden Samstag gibt es Madrugadas, die die Zoom-Plattform, Google Meet oder eine andere Alternative nutzen; viele werden auf Facebook übertragen, und einige werden auf einem eigenen Youtube-Kanal gestreamt.. Das Rosenkranzgebet während der Woche, unabhängig vom internationalen am Mittwochabend, kennt offene Einladungen und andere, die sehr auf ihre eigenen Gemeinschaften beschränkt sind. Es gibt Gemeinschaften, die sich organisiert haben, um ein Wort der Ermutigung ins Gefängnis zu bringen und die Häftlinge zum gemeinsamen Gebet einladen, oder die Altenheime zu besuchen.

Es gibt auch Gesprächsrunden zu einem bestimmten Thema und Lebenszeugnisse.

Sicherlich gibt es auch an anderen Orten, wie hier in Chile, viele Gemeinschaften, die sich organisiert haben, um jemand bestimmtem oder einige besonders notleidenden Gruppen, die sehr notwendige Hilfe in Form von Lebensmitteln und auch Geldspenden zuzuwenden; es gibt viele, die ihre Arbeit verloren haben und die nicht mehr die Grundlagen haben, um über die Runden zu kommen. Hilfe in Altersheimen, Hilfe für Menschen, die auf der Straße leben, Suppenküchen, all dies ist Ausdruck einer feinfühligen Sorge um die Verlassenen, um die man sich kümmern muss. Und zweifellos noch viele weitere anonyme Initiativen, von denen nur Gott weiß.

Einige Länder kehren langsam zu einem gewissen Grad der „Normalität“ zurück. Andere, vor allem auf dieser Seite der Welt, haben noch Zeiten der Isolation und Sorge; wir werden sehen müssen, wie wir diese angeblich „unfruchtbare“ Zeit weiterhin gut nutzen.

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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