Veröffentlicht am 2019-10-21 In Schönstatt im Herausgehen

18. Oktober in Paraná: Südamerikas längste katholische Fußwallfahrt

ARGENTINIEN, Maria Fischer und Claudia Echenique •

„Diese ungeheure Manifestation des Glaubens rührt mich zu Tränen. Die Gottesmutter wartet auf euch, Pilger, haltet durch“, heißt es in einem Kommentar während der immer wieder wegen fehlender Verbindung unterbrochenen Live-Übertragung der “ Wallfahrt der Städte und Dörfer“, der längsten katholischen Fußwallfahrt Südamerikas, die den Bildstock in Hsasenkamp mit dem Heiligtum in La Loma, in Paraná, Provinz Entre Ríos, verbindet. Am Samstag, den 19. Oktober, gegen 18.00 Uhr, wurden die ersten der über 40.000 Pilger von Verwandten und Freunden im Heiligtum empfangen, nachdem sie 90 Kilometer gelaufen waren, unter dem Motto, das sich auf den Missionsmonat der Weltkirche bezieht: Getauft und gesandt, lasst uns mit Maria gehen. —

 

Angeführt vom Bild der Gottesmutter von Schönstatt, marschierte eine schier endlose Prozession, in der die Farben Weiß und Gelb vorherrschten, seit Freitag, 18. Oktober, ab 17.00 Uhr mehr als 24 Stunden lang auf der Strecke, begleitet von Freiwilligen und Begleitfahrzeugen. In diesem Jahr begleitete das Frühlingswetter die Pilger besser als bei früheren Wallfahrten, die oft von Sturm und Regen begleitet waren: sie brauchten etwa 26 Stunden lang, um die 90 Kilometer zwischen den Städten Hasenkamp und Paraná zurückzulegen.

Die Stunden vergingen und die Luftaufnahmen zeigten, dass die Gruppe solide vorankam. An den vier Stationen empfingen die Helfer sie mit Liedern und viel Begeisterung, um ihnen mit Massagen, Getränken und etwas Essen zu helfen.

„Es ist Ausdruck des Glaubens eines Volkes, und zwar vor allem, weil die Gottesmutter zur Königin der Einheit der Argentinier gekrönt werden soill“, kommentierte ein Mitglied der Apostolischen Schönstatt-Bewegung in einem Fernseinterview, und betonte „das bürgerschaftliche Engagement für den Aufbau einer gerechteren, brüderlicheren und soldarischeren Nation“.

Mit Fackeln durch die Nacht

„Wir haben unseren dritten Halt erreicht! El Palenque. Mitten in der Nacht entzünden wir ein Lícht“, kommentierte ein Pilger.

Beim Aufbruch nach der zweiten Rast in der Ortschaft Cerrito, am Freitag um Mitternacht, erhielt jeder Pilger eine brennende Fackel, um auf der Strecke nach El Palenque zu gehen. Es ist einer der stärksten, bewegendsten und bedeutendsten Momente der Pilgerfahrt. Die Fackeln symbolisieren das Licht des Glaubens, das Licht, das bei der Taufe angezündet und gegeben wurde und das den Glauben jedes Pilgers erneuern will, um durch die Nacht zu gehen, geführt und erleuchtet von diesem Licht.

„Möge Gott alle Pilger segnen. Ich warvor zwei Jahren dabei und es war eine schöne Erfahrung. Dieses Jahr habe ich mich darauf vorbereitet, aber ich hatte einen Unfall. So Gott will, nächstes Jahr werde ich da sein. Viel Segen“, kommentierte Veronica N.

Maria Belén schrieb: „Meine liebe Mutter, heute kann ich dich nicht begleiten, weil ich arbeite, aber Maria, ich gebe dir mein Herz, mach es neu. Was für ein schöner Tag! Ich schließe meine Augen und fühle, dass ich dort bin wie in anderen Jahren…. Alles Gute, Pilger, ich bete für euch! Vereint in der Liebe zu Maria. Ich liebe dich, meine Mutter ….“.

Ich möchte ankommen – die Gottesmutter wartet auf mich

Wie bei jeder Pilgerfahrt gibt es auf den letzten Kilometern wenig Gespräch, stilles Gebet, man geht mit dem letzten Bisschen Kraft, und die Schritte werden dabei schneller, um das Ziel zu erreichen.

Jeder Pilger weiß, dass die Gottesmutter auf ihn wartet. Sie wollen sie sehen, wenn sie das Heiligtum betreten, sie wollen ihr diese Mühe schenken; sie wollen ihr ihre Schmerzen, ihre Freuden anvertrauen; sie wollen sie bitten, ihre Hand bei ihrem täglichen Gang nicht loszulassen.

Im Heiligtum von La Loma wurden die Pilger mit viel Liebe und einem festlichen Flair empfangen. José María Velázquez von der Gruppe der Madrugadores aus La Loma und Koordinator dieser Wallfahrt sagte: „Es ist unglaublich, wie viele Menschen zum Heiligtum kommen. Hier waren es 20.000 Menschen, weitere 20.000 auf der Strecke. Alles war unglaublich.“

Die 37. Wallfahrt der Städte und Dörfer endete mit der Messe, die von mehreren Priestern konzelebriert wurde; Hauptzelebrant war Erzbischof Juan Alberto Puiggari von Paraná, der den Pilgern sagte: „Ihr Weg war ein wunderbares Zeichen dessen, was wir als Kirche sein wollen.“

Aufbruch am Bildstock in Hasenkamp

Webseite der „Peregrinación de los Pueblos“ (spanisch)

Original: Spanisch, 20. 10.2019. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

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