Veröffentlicht am 2015-07-26 In Dequeni, Projekte, Schönstatt im Herausgehen

Meine Erinnerungen an DEQUENÍ… Mk. 10, 14

PARAGUAY, von Ricardo Franco •

Der 100. Geburtstag von Pater Josef Kentenich im Jahr 1985 war ein bedeutender Moment für die Jugend der Schönstatt-Bewegung. Unruhe kam auf, als wir uns an die vielen Geschenke erinnerten, die wir während dieser Zeit erhalten hatten. Was konnten wir unserem Vater und Gründer zu seinem 100. Geburtstag schenken? Es war Zeit zu handeln und das Leben weiterzugeben, das wir von Pater Kentenich erhalten hatten.

Wir fanden die Antwort auf unsere Unruhe in einem Satz, geschrieben von Pater Kentenich: „Im Jubiläumsjahr gibt es nichts mehr zu wünschen als Treue.“

Auf unseren täglichen Wegen sahen wir verlassene, schutzlose Kinder, die auf der Straße arbeiteten oder auf den Straßen des Landes auf Trebe waren. Wir spürten, dass Pater Kentenich sich das als Geschenk gewünscht hat: Treue zur Sendung, Dienst an den Bedürftigsten.

Nach mehreren Treffen mit Pater Claudio Giménez (dem heutigen Bischof von Caacupé) und den Jugendlichen der Schönstattjugend entstand die Idee, eine Gruppe zu bilden um diesen Kindern zu helfen. Kinder, die gefährdet waren, ihr Recht zu verlieren in einer Familie aufzuwachsen, zu lernen, wie auch alle anderen Rechte.

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Erste Pilgernde Gottesmutter von Dequení

Väterlichkeit, um Bindungen zu schaffen und Sicherheit, Freude und Vertrauen zu übermitteln

Der 4. Mai 1985 war dann das Datum, um die Kinder einzuladen. Wir hielten einen einleitenden Workshop, um uns für die kommenden Treffen vorzubereiten. Unser Vorschlag war einfach: Wir wollten eine neue Gruppe von Freunden bilden. Wir wollten mehr lernen über das Christsein, um miteinander Spiele zu machen, zu lernen, die grundsätzlichen Lebenshaltungen zu erlernen und gemeinsam zu essen.

Dreiunddreißig Kinder nahmen an dem ersten Treffen an der Kirche „Wundertätige Medaille“ teil. Die meisten von ihnen waren Zeitungsboten, Schuhputzer oder Verkäufer von Süßigkeiten, Kaugummi und Obst, die allein oder in kleinen Gruppen kamen. Sie waren gespannt und etwas ängstlich. Ein Team von Freiwilligen leitete die Begrüßung.

Pater Kentenichs erste Lektion wurde in die Praxis umgesetzt: Väterlichkeit, um Bindungen zu schaffen und Sicherheit, Freude und Vertrauen zu übermitteln.

Das war der Anfang von gegenseitigem Lernen und einem langen Weg, um auf das Leben der Kinder einzuwirken und den weniger Glücklichen Hoffnung zu geben: „Lasset die Kinder zu mir kommen“ … Mk 10,14 (Daraus wurde der Name Dequeni – konkret aus den ersten Silben dieses Schriftwortes in Spanisch). Das war unsere Sendung: Wir wollten den Kindern und ihren Familien Möglichkeiten für eine ganzheitliche Entwicklung geben.

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Ja, wir können etwas tun!

Nach und nach schlossen sich uns Mütter an, andere Fachleute und Freunde, die Erfahrung hatten in der Arbeit mit gefährdeten Kindern.

Unser Raum war zu klein für so viele Kinder, und die Notwendigkeit, den Dienst auszuweiten und unseren eigenen Raum zu haben, wurde offensichtlich. Alberto Sallustro kam auf uns zu und bot ein Gelände an. So war es, wie DEQUENI wuchs, bis es eine Stiftung wurde. Die dreiunddreißig Kinder stiegen an auf 100, 500, 5.000 Kinder mit ihren Familien, Freiwilligen und anderen Mitgliedern. Wir wurden bald eine riesengroße Familie, die Solidarität und Zusammenwachsen zeigte.

Ich traf viele Kinder und Jugendliche, solche wie Enrique „Pitufo“ [„Schlumpf”], Cleto, Santiago, Marcialito, Pedro, Carlos „Pirata“ [„Pirat“] und viele andere, die jetzt glückliche Erwachsene und fähige Leute in ihrem Beruf sind. Sie gestalten ein warmes Zuhause und schützen ihre Familien.

Die Katechese, unterrichtet von Freiwilligen, wurde in Tupãrenda abgeschlossen. Auf diese Weise näherten sich am 10. Dezember 1989 annähernd dreißig Kinder, angeleitet von Carmen Ruiz (+), der Gnadenquelle.

Ich habe Sie gesucht, um Ihnen zu danken

Die Worte, ausgedrückt in einem bewegenden Treffen mit einem Jungen aus der ersten Gruppe, fasst die Sendung von DEQUENI zusammen: „Ich habe zwanzig Jahre nach Ihnen gesucht, nur um Ihnen zu danken. Danke jedem und jeder einzelnen von euch, denn DEQUENI hat mein Leben verändert. Ich bin ein guter Mensch mit meiner Familie, meinen Kindern, meiner Frau.“ Er gab mir eine herzliche Umarmung, die ich an alle weitergebe: Freiwillige, Mitarbeiter, Mitglieder und Freunde.

Auch ich sage: Danke, DEQUENÍ … Mk. 10,14

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Quelle: Zeitschrift zum dreißigjährigen Bestehen von Dequení

Internetseite von Dequeni: http://www.dequeni.org.py (spanisch, englisch)

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“Dequeni”

Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland.

 

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