Veröffentlicht am 2015-06-14 In Haus Madre de Tuparenda, Projekte, Schönstatt im Herausgehen

Haus „Mutter von Tupãrenda“

PARAGUAY, P. Antonio Cosp •

Am 4. Juni nahmen die Justizministerin von Paraguay, Sheila Abed, P. Pedro Kuehlcke,
Seelsorger im Jugendgefängnis von Itaugua, und die Vorsitzende der Stiftung für Werteförderung und Gewaltprävention (Fundaprova), Ana María Mendoza de Acha, andere Vertreter von Politik und Gesellschaft, Mitglieder der Schönstatt-Bewegung und die Jugendlichen aus dem Trakt „Esperanza“, Hoffnung, dem teiloffenen Vollzug des Jugendgefängnisses, an der Einweihung eines Bildstocks der Gottesmutter von Schönstatt teil. Dieser ist wie der Grundstein für ein Gebäude, das Heim und Schule sein soll und 20 Jugendliche nach Verbüßen ihrer Strafe aufnehmen kann. Zuvor kamen alle am Heiligtum zusammen, wo der Sinn der Begegnung erklärt wurde und auf dem Altar der Vertrag zwischen den beteiligten Parteien zum Wohl der Jungen, die nach der Haft in Freiheit kommen.

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Für die meisten ist es nicht die zweite Chance, sondern die erste ihres Lebens

Ziel ist, ihnen Werte zu vermitteln und sie beruflich auszubilden, damit diese Jungen sich durch eine Berufstätigkeit, die sie hier ausüben, in die Gesellschaft eingliedern können. Wir können sagen, dass die Gottesmutter von Schönstatt hier den Schutzlosesten Schutz schenkt. Das Problem ist, dass die Familienbeziehungen in der Zeit der Haft leiden, wenn sie nicht schon vorher kaputt gegangen waren. Bei vielen dieser Jugendlichen arbeitet die Mutter irgendwo im Ausland und der Vater war von Anfang an nicht da. Wenn sie aus dem Gefängnis entlassen werden, haben sie oft niemanden, und darum ist es so wichtig, dass die Rückfallquote, die bei ca. 60% liegt, gesenkt wird – und ähnliche Projekte in Chile und Guatemala zeigen, dass sie bei auf 3% gesenkt wurde. Für viele ist das nicht die zweite Chance, sondern die erste ihres Lebens.

Das Haus wird tagsüber in Betrieb sein. Das Abkommen sieht den Bau eines Resozialisierungshauses für Jugendliche vor. Die Justizministerin, Sheila Abed, bekräftigte: „Wir geben ihnen hier einen Übergangsort, damit die Jugendlichen sich in wieder eingliedern können; wir arbeiten mit ihren Familien und mit beruflicher Ausbildung, damit sie eine erste Anstellung vorweisen können.“ Pater Pedro Kuehlcke, der Seelsorger des Jugendgefängnisses in Itaugua, sagt: „Die Idee ist die einer ganzheitlichen Rehabilitation; sie kommen von Montag bis Freitag und können hier im geistlichen, pädagogischen und beruflichen Bereich wachsen. Alle Jungen, die wirklich eine Veränderung und ein Leben in der Gesellschaft wollen, werden aufgenommen.“ Es besteht keine Verpflichtung.

Eine Peripherie, die menschliche und spirituelle Hilfe so dringend braucht

Unser Pater Pedro ist zu einem väterlich-priesterlichen Freund dieser Jungen geworden, die ihn jeden Samstag und wann immer es dringend nötig ist, im Gefängnis erwarten. Er feiert Messe im Gefängnis, an der immer mindestens 20% der Jungen teilnehmen; noch begehrter ist die Beichte. Mehrere Schönstätter unterstützen ihn bei den Besuchen und durch Geschenke. Die Angestellten, Lehrer und Wärter sind Freunde unseres Seelsorgers geworden, dessen moralische Autorität sehr hoch ist. Als Filiale Tupãrenda der Schönstatt-Patres sind wir stolz, an einer Peripherie zu wirken, die menschliche und spirituelle Hilfe so dringend braucht. So tragen wir ein Scherflein dazu bei, dass unser Land immer mehr Nation Gottes wird.

 

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Finanzielle Unterstützung für die Gefängnisseelsorge und das Haus Mutter von Tuparenda:

Schönstatt-Patres International e. V.
IBAN  DE91 4006 0265 0003 1616 26
BIC/SWIFT GENODEM1DKM
Verwendungszweck: P. Pedro Kuehlcke, Casa Madre de Tuparenda

Fotos: Justizministerium Paraguay, P. Pedro Kühlcke, Maria Fischer

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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