Veröffentlicht am 2012-05-30 In Schönstatt im Herausgehen

Mit Engagement und Akzenten: Schönstatt-Bewegung auf dem Katholikentag aktiv

DEUTSCHLAND, fma. Der Dialogprozess der deutschen Katholiken kann nach Einschätzung des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch von den charismatischen Bewegungen lernen. In der Kirche werde noch zu wenig wahrgenommen, wie sehr diese von Laien mitgetragen würden, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz auf einem von der Fokolar- und der Schönstatt-Bewegung veranstalteten Podium auf dem Katholikentag in Mannheim. Dabei ging es um das Verhältnis von Laien und Priestern sowie Charismen und Strukturen. Erzbischof Zollitsch zeigte sich gewiss, dass der bis 2015 veranschlagte Dialogprozess der deutschen Kirche „zu einem neuen Miteinander“ auch von Priestern und Laien führen werde. Der „Katholikentag“ in Deutschland ist ein aus der Laienbewegung und dem Verbandskatholizismus des 19. Jahrhunderts hervorgegangenes, in der Regel alle zwei Jahre stattfindendes mehrtägiges Großereignis, das Elemente von Kundgebung und kirchen- wie gesellschaftspolitischer Stellungnahme, Kulturveranstaltungen, Gottesdiensten und Wallfahrt verbindet. Seit Jahren engagiert sich die Schönstatt-Bewegung Deutschlands – oft gemeinsam mit anderen Bewegungen – beim Katholikentag. Am Katholikentag, der vom 16.-20. Mai in Mannheim stattfand, nahmen etwa 80.000 Menschen teil.

Das Podium zum Thema „Miteinander von Priestern und Laien“ war einer der Schwerpunkte des Engagements von Mitgliedern der Schönstatt-Bewegung auf dem Katholikentag – neben Infostand, gut besuchtem Lichter-Rosenkranz, Spurensuche-Mittagsgebet, verschiedenen Workshops (etwa zu Misiones und Auslandszeit) und der aktiven Präsenz von Schönstättern in zahlreichen weiteren Angeboten.

Miteinander von Priestern und Laien

Mehr als 1200 aktive Zuhörer bei einer der 40 Großveranstaltungen des Katholikentages“, berichtet Sr. M. Vernita Weiß. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind …Dieses Wort Jesu hat die Fokolar- und Schönstattbewegung in der gemeinsamen Vorbereitung und Durchführung des Podiums erleben dürfen. Tolle Leute auf dem Podium und sehr überzeugende Zeugnisse. So resümiert am Ende ein Theologiestudent.“

Der Pastoraltheologe Matthias Sellmann bezeichnete die Bewegungen als „Erneuerungskräfte der Kirche“. Ihre wertvollen Erfahrungen müssten „auch auf struktureller Ebene“ Früchte tragen. Sie seien auch Bündnispartner des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der kirchlichen Jugendverbände. Die Studienleiterin im Interdiözesanen Seminar Studienhaus Sankt Lambert, Daniela Mohr-Braun, konstatierte einen „schon gewaltigen Aufbruch hin zu mehr Geschwisterlichkeit“. „Die Zeit der starken Männer in der Kirche ist vorbei“, betonte sie unter Hinweis auf den Missbrauchsskandal und die wachsende Arbeitsbelastung der Priester. Sie rief die Laien zu einer „grundlegenden und unbedingten Solidarität“ mit ihnen auf, aber nicht im Sinne einer „devoten Amtshörigkeit“. Als Gegenwert müssten die Geistlichen eine „grundlegende Wertschätzung und selbstverständliche Anerkennung der Laien als Träger des Apostolats“ erbringen, Frauen müssten in alle Entscheidungsprozesse der Kirche einbezogen und dies auch strukturell gesichert werden.

Der Leiter des Hildesheimer Priesterseminars, Christian Hennecke, sprach sich ebenfalls für mehr Mitverantwortung der Laien aus. „Ein starkes Gottesvolk geht nicht auf Kosten des Priesters“, erklärte er. Die Amtsträger sollten sich nicht als Kontrolleure, sondern als Förderer der Laien verstehen. Angesichts der rückläufigen Zahl der Eucharistiefeiern in Folge des Priestermangels riet Hennecke, „kreativer“ mit der Situation umzugehen und unterschiedliche Formen von Gottesdiensten zu entwickeln und anzubieten.

Anteil geben an dem, was im Innern Schönstatts gewachsen ist

Schon seit Jahren bieten die Berufstätigen Frauen beim Katholikentag einen Lichter-Rosenkranz an. Ein Dreierteam aus dem Bistum Münster gestaltete den gut besuchten Lichter-Rosenkranz in der Kapelle des Ursulinen-Konventes, der auch in den Bistumsmedien von Münster starke Resonanz fand.

Jugendliche aus der Schönstattjugend erzählten in Workshops von den Misiones. „Wir haben einem kleinen Kreis interessierter Jugendlicher und ein paar Erwachsenen von unseren Erlebnissen während unserer misiones-Wochen erzählt, ihnen Einblicke in die Reaktionen der Menschen gegeben, die wir besuchten und sie mit Bildern an unseren Aktionen und an unseren Gemeinschaftserfahrungen teilhaben lassen“, erzählt Anna Durek in einem Artikel auf schoenstatt.de. „Besonders lebhaft wurde es, als wir uns in Kleingruppen zusammenfanden, um über das Gehörte zu diskutieren und Fragen zu klären. Auch persönliche Glaubens- und Lebenszeugnisse der Teilnehmer hatten ihren Platz und die Frage nach dem Umgang mit ablehnenden Reaktionen.“

Einige Marienschwestern und Jugendliche gestalteten „einen Workshop zum Thema „Aus(lands)zeit“, um junge Frauen über das Freiwilligenprogramm der Schönstätter Marienschwestern zu informieren“, so Larissa Linz.

Jugendliche aus dem Erzbistum Freiburg gestalteten einen Jugendgottesdienst: „Zwar wollten sie, wie Pater Riedel in seiner Predigt deutlich machte, keine Patentrezepte für ein „unverschämt gutes Leben“ liefern, jedoch zeigten sie, dass ein solches Leben im Licht des Evangeliums möglich ist. Dabei gehe es nicht darum, dass es keine Ecken und Kanten geben dürfe, sondern darum, das Leben so wie es ist, ernst zu nehmen und Gottes Nähe in ihm zu erfahren. Daraus könne eine Freude erwachsen, die nicht nur kurzzeitig wirkt, sondern das Potential hat, das ganze Leben zu beflügeln“, heißt es im Bericht davon.

Gut 50 Personen nahmen am von Mitgliedern der Familienbewegung im Familienzentrum angebotenen Podium mit Zeugnissen zum Thema Familie und geglücktes Familienleben teil.

Zum bewährten Angebot Schönstatts auf den Katholikentagen gehört das Spurensuche-Mittagsgebet, bei dem Bundestagspräsident Lammert und Erzbischof Dr. Robert Zollitsch Impulse gaben, Gott im persönlichen Leben zu begegnen und ihn wahrzunehmen in den Erfahrungen und Begegnungen des Alltags.

Schönstatt auf dem Katholikentag – ein Projekt, das Einsatz fordert. Ein Projekt der deutschen Schönstatt-Bewegung, das vielen Menschen Anteil gibt an dem, was im Innern Schönstatts gewachsen ist.

Mehr auf www.kirchensite.de: Selbstverständliches Miteinander von Priestern und Laien

Mit Material von www.katholikentag.de. www.schoenstatt.de, www.kirchensite.de, www.fokolar-bewegung.de

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